Was ist Lichen sclerosus und warum bleibt er oft unentdeckt?
Inhaltsverzeichnis
- Wie erkenne ich, ob ich von Lichen sclerosus betroffen bin?
- Lichen sclerosus Symptome auf einen Blick
- Ist Lichen sclerosus ansteckend?
- Was ist die Ursache von Lichen sclerosus?
- Ist Lichen sclerosus heilbar?
- Wie wird Lichen sclerosus therapiert?
- Welche Basishautpflege sollte ich bei Lichen sclerosus anwenden?
- Hilft Bepanthen Salbe bei Lichen sclerosus?
- Was tun, wenn Kortisonsalbe nicht hilft?
- Löst Lichen sclerosus Krebs aus?
- Kann man Lichen sclerosus mit Homöopathie behandeln?
Wie erkenne ich, ob ich von Lichen sclerosus betroffen bin?
Die chronische Hauterkrankung macht sich im Genitalbereich überwiegend mit Brennen, Jucken oder durch Hautveränderungen bemerkbar. Typisch sind Hautveränderungen wie weiße Flecken oder sogar Knötchen im Genital- und/oder Afterbereich.
Allerdings treten ähnliche Symptome auch bei anderen Erkrankungen auf, wie beispielsweise bei Scheidenpilz und Genitalherpes oder bei sexuell übertragbaren Krankheiten. Darum ist es wichtig, dass Sie bereits bei ersten Anzeichen und Veränderungen im Genitalbereich eine genaue Diagnose von Ihrem Frauenarzt stellen lassen.
Lichen sclerosus Symptome auf einen Blick
- Juckreiz, Brennen, Entzündung, Schmerzen
- Weißliche Hautveränderungen, pergamentartige Haut
- Rötungen und ggf. Knötchenbildung
- Fissuren und Schmerzen beim Sex oder Wasserlassen
- Vernarbungen
Ist Lichen sclerosus ansteckend?
Was ist die Ursache von Lichen sclerosus?
Die genaue Ursache von Lichen sclerosus konnte bis heute nicht eindeutig bestimmt werden, da es verschiedene Faktoren gibt, die hier eine Rolle spielen können. Experten vermuten, dass der Hauptauslöser von Lichen sclerosus eine fehlgesteuerte Immunreaktion ist. Es wurde beobachtet, dass viele Betroffene ein gleichzeitiges Auftreten einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis, Vitiligo oder Typ-1-Diabetes aufweisen. Auch die genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen, da bestimmte Genvarianten das Risiko einer Erkrankung erhöhen können. Zudem könnten die Hormone (insbesondere vor den Wechseljahren), Hautschädigungen oder frühere Infektionen, den Verlauf beeinflussen.
Ist Lichen sclerosus heilbar?
Eine vollständige Heilung ist nach aktuellem Stand nicht möglich. Mit einer konsequenten Therapie ist Lichen sclerosus aber gut kontrollierbar. Sie sollten die Beschwerden also keinesfalls aushalten, denn je früher Sie mit der Behandlung starten, desto schneller bekommen Sie die unangenehmen Hautprobleme in den Griff. Durch eine frühzeitige Behandlung lässt sich der Verlauf oftmals sogar aufhalten oder zumindest deutlich verlangsamen.
Unbehandelter Lichen sclerosus hingegen kann sich immer weiter ausbreiten, sowohl in der Fläche als auch in der Tiefe der Hautveränderungen. In fortgeschrittenem Stadium kann Lichen sclerosus das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen. Sie sollten Lichen sclerosus also auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen, auch wenn die Hautveränderungen nur minimal sind oder gerade mal keine Probleme bereiten.
Wie wird Lichen sclerosus therapiert?
FAQs – häufig gestellte Fragen bei Lichen sclerosus
Welche Basishautpflege sollte ich bei Lichen sclerosus anwenden?
Als Basishautpflege bei Lichen sclerosus eignen sich fetthaltige, parfümfreie Cremes und Salben wie Vaseline oder medizinische Öle. Die Haut ist bei Lichen sclerosus besonders empfindlich und gereizt, darum ist es wichtig eine rückfettende Basispflege zu verwenden. Achten Sie darauf die empfindliche Haut zu schützen und gleichzeitig mit Feuchtigkeit zu versorgen. Beim Waschen sollten Sie auf Duschgels verzichten und klares Wasser bevorzugen.
Hilft Bepanthen Salbe bei Lichen sclerosus?
Bepanthen Salbe kann bei Lichen sclerosus als erste Hilfe unterstützend wirken. Sie ist jedoch kein Ersatz für eine ärztlich verordnete Kortisontherapie. Die Behandlung mit Kortisoncreme zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren und das Fortschreiten der chronischen Hautkrankheit zu verlangsamen. Sie können Bepanthen Salbe aber begleitend zur Kortisontherapie anwenden.
Was tun, wenn Kortisonsalbe nicht hilft?
Achten Sie darauf, die Kortisonsalbe regelmäßig anzuwenden und nicht zu früh abzusetzen. Aus Angst vor Nebenwirkungen wird die Kortisonbehandlung manchmal zu früh abgebrochen, was zu einem Rückfall führen kann. Treten trotz Kortisonsalbe Beschwerden auf, besprechen Sie das unbedingt mit Ihrem Frauenarzt. Meist lässt sich durch die Ursachenanalyse und die Therapieanpassung schnell die Kontrolle über die Erkrankung zurückgewinnen.
Löst Lichen sclerosus Krebs aus?
Lichen sclerosus kann das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen. Unbehandelt können Betroffene im Laufe ihres Lebens bösartige Veränderungen entwickeln. Das Risiko entsteht vor allem durch langandauernde chronische Entzündungen, die zu Narbenbildung und Zellveränderungen führen können. Darum ist eine frühe Diagnose sowie die konsequente Kortisontherapie besonders wichtig. Durch die regelmäßigen ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen können Sie das Krebsrisiko deutlich senken.
Kann man Lichen sclerosus mit Homöopathie behandeln?
Homöopathische Mittel können therapiebegleitend eingesetzt werden, um Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden wiederherzustellen. Gerne informieren wir Sie dazu in unserer gynäkologischen Privatpraxis in Frankfurt.
Über die Autorin: Dr. Talea Remy Ebner
Dr. med. Talea Remy Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe, operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie.
Dr. Remy Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.