Stimmungsschwankungen und Depressionen in den Wechseljahren: Symptome und Ursachen
Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren sind ganz normal – so bekommt man es zumindest oft zu hören. Doch warum leiden Frauen in Wechseljahren eigentlich unter Stimmungsschwankungen und muss das wirklich als „normal“ hingenommen werden? Sind Stimmungsschwankungen harmlos oder doch ein Grund zum Arzt zu gehen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Hormonmangel und Depressionen in den Wechseljahren? Wir klären sie auf!
Inhaltsverzeichnis
- Wenn Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren zur Belastung werden
- Depressive Verstimmung oder Depression
- Die Ursache von Stimmungsschwankungen und Depressionen in den Wechseljahren
- Stimmungsschwankungen und Depressionen in den Wechseljahren – was tun?
- Was passiert bei einem Progesteronmangel im Körper?
- Was passiert bei einem Östrogenmangel im Körper?
- Können Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren natürlich behandelt werden?
- Welche pflanzlichen Präparate helfen der Psyche?
- Kann Stress Hormonschwankungen in den Wechseljahren auslösen?
- Welche Vorteile hat die Hormonersatztherapie bei Depressionen in den Wechseljahren?
Wenn Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren zur Belastung werden
Viele Frauen empfinden Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren als belastend. Leider sind depressive Verstimmungen in den Wechseljahren immer noch ein Tabuthema, über das man in unserer heutigen Leistungsgesellschaft nicht gerne spricht. Mangelnde Aufklärung und Hilflosigkeit führen dazu, dass viele Frauen die Beschwerden einfach hinnehmen. Innere Unruhe, Reizbarkeit oder tiefe Traurigkeit können dann schnell zu einer Belastung werden und in Antriebslosigkeit und Überforderung enden. Doch wann spricht man noch von Stimmungsschwankungen und wann von einer Depression?
Depressive Verstimmung oder Depression
Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen in den Wechseljahren sind keine Seltenheit. Die Symptome sind sehr vielfältig und reichen von Unwohlsein und innerer Unruhe bis hin zu Schlafstörungen, gefolgt von Konzentrationsstörungen und allgemeiner Erschöpfung. Bei einer ausgeprägten Depression fällt es Betroffenen schwer, alltäglichen Dingen nachzugehen. Das Aufstehen in der Früh, der Job oder gar der Weg zum Supermarkt erscheinen plötzlich unmöglich. Das Leben fühlt sich schwer und perspektivlos an und nichts macht mehr Freude. Ob Sie unter einer Depression oder einer depressiven Verstimmung leiden, sollen Sie immer von einem Arzt abklären lassen.
Die Ursache von Stimmungsschwankungen und Depressionen in den Wechseljahren
Schuld am Gefühlschaos in den Wechseljahren sind die Hormone. Insbesondere die Hormone Progesteron und Östrogen, die in den Eierstöcken produziert werden, unterliegen in dieser Zeit erheblichen Schwankungen. Die Folge: Die sinkenden Östrogen- und Progesteronwerte bringen die Botenstoffe im Gehirn aus dem Gleichgewicht und Stimmungsschwankungen, Ängste und depressive Verstimmungen können dadurch begünstigt werden. Zusätzliche Belastungen in dieser Lebensphase können den Stress noch verstärken. Im schlimmsten Fall kann sich daraus sogar eine Depression entwickeln.
Aber keine Sorge, nicht jede Frau ist von Depressionen in den Wechseljahren betroffen. Zudem gibt es sehr gute Behandlungsmöglichkeiten.
Stimmungsschwankungen und Depressionen in den Wechseljahren – was tun?
Leiden Sie in den Wechseljahren unter Stimmungsschwankungen oder depressiven Verstimmungen sollten Sie das auf jeden Fall ernst nehmen und ärztlich abklären lassen.
Bei moderaten Stimmungsschwankungen können manchmal schon pflanzliche Präparate oder Akupunktur eine Besserung erzielen. Bei ausgeprägten Beschwerden, wie einer Depression in den Wechseljahren, kann eine Hormonersatztherapie in Betracht gezogen werden. Auch eine Kombination von Antidepressiva und Hormonersatztherapie kann je nach Art und Ausprägung der Depression sinnvoll sein.
Was viele nicht wissen: Depressionen können durch die extremen Hormonschwankungen in den Wechseljahren ausgelöst werden. In diesem Fall können Antidepressiva wirkungslos sein.
In unserer gynäkologischen Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen klären wir ab, ob Ihre Depression durch die Wechseljahre verursacht wird oder andere Gründe dahinterstecken.
FAQs – häufig gestellte Fragen zu Stimmungsschwankungen und Depressionen in den Wechseljahren
Was passiert bei einem Progesteronmangel im Körper?
Mit dem Beginn der Wechseljahre verändert sich die Hormonkonzentration im Körper. Die Eierstöcke bereiten sich auf den Ruhestand vor und produzieren nach und nach weniger Progesteron. Viele Frauen bemerken davon nichts, bei anderen kann sich der Progesteronmangel negativ auf die Psyche auswirken oder es machen sich körperliche Symptome bemerkbar.
Typische psychische Symptome von Progesteronmangel sind:
- Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen
- Innere Unruhe, Nervosität, Angstgefühle
- Reizbarkeit, niedrige Frustrationstoleranz
- Schlafstörungen, insbesondere Einschlafprobleme
- Das Gefühl, „neben sich zu stehen“
Typische körperliche Symptome von Progesteronmangel sind:
- Verkürzter Zyklus oder Schmierblutungen
- Spannungsgefühl in den Brüsten
- Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme
- Kopfschmerzen und Migräne
- Niedrige Körpertemperatur und häufiges Frieren
- Erschöpfung und fehlende Belastbarkeit
Was passiert bei einem Östrogenmangel im Körper?
Rund um die Menopause produziert der Körper auch weniger Östrogen. Fällt der Östrogenspiegel in den Keller, kann sich das auf die Stimmung auswirken. Denn Östrogene, insbesondere Estradiol greifen in den Serotonin- und Dopamin-Stoffwechsel ein. Nicht umsonst wird Serotonin auch als Glückshormon bezeichnet. Fehlt dem Körper die Verfügbarkeit von Serotonin können wir uns antriebslos und lustlos fühlen. Auch körperliche Symptome von Östrogenmangel können für manche Frauen eine psychische Belastung darstellen.
Typische psychische Symptome bei Östrogenmangel sind:
- Stimmungsschwankungen
- Depressive Verstimmungen
- Antriebslosigkeit, Erschöpfung
- Konzentrationsstörungen, „Gehirnnebel“
- Schlafstörungen, besonders frühes Erwachen
- Angstgefühle, Nervosität
Typische körperliche Symptome bei Östrogenmangel sind:
- Trockene Haut
- Haarausfall
- Gelenkschmerzen oder Muskelverspannungen
- Erhöhtes Risiko für Osteoporose
- Herzklopfen, Schwindel,
- Brustgewebe wird schlaffer
- Trockene Schleimhäute, Brennen oder Jucken beim Sex
- Reizblase, häufiges Wasserlassen, Harnwegsinfekte
- Hitzewallungen,Schweißausbrüche, Nachtschweiß
Können Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren natürlich behandelt werden?
In unserer gynäkologischen Privatpraxis verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz und bieten unseren Patientinnen zusätzlich zur evidenzbasierten Medizin auch homöopathische Begleitung und Akupunktur. Insbesondere bei PMS und Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren können hier gute Erfolge erzielt werden. Bei einer homöopathischen Erstanamnese prüfen wir, ob pflanzliche oder homöopathische Mittel Ihnen weiterhelfen können. Siehe dazu auch Homöopathie in der Gynäkologie.
Welche pflanzlichen Präparate helfen der Psyche?
In der Pflanzenheilkunde zählt man auf die beruhigenden und entspannenden Eigenschaften von Baldrian, Johanniskraut, Passionsblume oder Melisse, bei Stimmungsschwankungen und leichten Depressionen. Auch Mönchspfeffer oder Vitamine wie Vitamin D, B12 oder Magnesium stabilisieren die Psyche und können therapiebegleitend eingesetzt werden. Allerdings sollten Sie Ihre Symptome immer von einem Arzt abklären lassen, um die richtige Therapie zu erhalten. Bei einer ausgeprägten Depression in den Wechseljahren reichen Mineralstoffe und pflanzliche Präparate nicht aus, um eine Besserung zu erzielen. Zudem gibt es bei den Präparaten erhebliche Qualitätsunterschiede und auch pflanzliche Heilmittel können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auslösen.
Kann Stress Hormonschwankungen in den Wechseljahren auslösen?
Ja. Stress kann ein hormonelles Ungleichgewicht in den Wechseljahren begünstigen oder sogar auslösen. Denn bei Stress schüttet der Körper vermehrt Cortisol aus, welches wiederum den Abbau von Progesteron begünstigt. Leiden Sie unter Dauerstress in den Wechseljahren ist es umso wichtiger, gezielt für Stressabbau und emotionale Stabilität zu sorgen. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, ausrechend Bewegung und Entspannung.
Welche Vorteile hat die Hormonersatztherapie bei Depressionen in den Wechseljahren?
Bei einer Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen, erhält der Körper das zurück, was ihm fehlt. Ein positiver Nebeneffekt der Hormonersatztherapie bei Depressionen in den Wechseljahren: Es bessert sich nicht nur die Gemütslage, sondern auch weitere Wechseljahresbeschwerden, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen & Co.
Zusätzlich bietet die Hormonersatztherapie einen präventiven Nutzen. Die zugeführten bioidentischen Hormone wirken sich nicht nur positiv auf die Stimmung aus, sondern können auch vor Osteoporose, Herz- Kreislauf-Erkrankungen oder Typ-2-Diabetes schützen. In einem ausführlichen Beratungsgespräch informieren wir Sie über das Pro und Kontra einer Hormonersatztherapie.
In unserer gynäkologischen Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen bieten wir unseren Patientinnen sowohl die bioidentische Hormontherapie nach Dr. Rimkus als auch die klassische/konservative Hormonersatztherapie an.

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner
Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe, operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie.
Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.
