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Homöopathie in der Gynäkologie und Geburtshilfe

Homöopathie in der Gynäkologie und Geburtshilfe – Experten-Ratgeber

In der gynäkologischen Privatpraxis RemyEbner verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Darum bieten wir unseren Patientinnen ergänzend zur evidenzbasierten Medizin auch naturheilkundliche Methoden an. Wegen der sanften Wirkung und der guten Verträglichkeit kann die Homöopathie in der Gynäkologie und Geburtshilfe eine wertvolle Begleitung sein. Auch pflanzliche Präparate und Akupunktur sind ein naturheilkundlicher Ansatz, den wir unseren Patientinnen gerne therapiebegleitend anbieten.

Inhaltverzeichnis

  • Besondere Schwerpunkte der Homöopathie in der Gynäkologie und Geburtshilfe
  • Zyklusbeschwerden naturheilkundlich begleiten
  • Welche Zyklusbeschwerden lassen sich homöopathisch behandeln?
  • Wann ist Homöopathie allein nicht ausreichend?
  • Was ist das PMS-Syndrom und welche Symptome sind typisch?
    • Körperliche Symptome bei PMS
    • Psychische Symptome bei PMS
  • Was hilft bei PMS?
    • Homöopathische Unterstützung bei PMS
    • Pflanzliche Mittel bei PMS
    • Akupunktur bei PMS
  • Naturheilkundliche Begleitung während der Schwangerschaft und nach der Geburt
  • Naturheilkundliche Begleitung bei Hyperandrogenämien im Rahmen des PCOS-Syndroms
  • Naturheilkundliche Begleitung in den Wechseljahren und der Menopause

Besondere Schwerpunkte der Homöopathie in der Gynäkologie und Geburtshilfe

In der Gynäkologie und Geburtshilfe lassen sich vor allem folgende Schwerpunkte sehr gut naturheilkundlich begleiten.  

  • Hormonelles Ungleichgewicht
  • Menstruationsbeschwerden
  • Prämenstruelles Syndrom (PMS)
  • Beschwerden im Klimakterium und der Menopause
  • Geburtsvorbereitung
  • Probleme in der Stillzeit

Bei einer homöopathischen Erstanamnese in unserer Praxis klären wir ab, ob die Homöopathie Ihnen weiterhelfen kann. Möchten Sie mehr über naturheilkundliche Methoden und Homöopathie in der Gynäkologie und Geburtshilfe erfahren? Wir informieren Sie!

Termin für Ihre homöopathische Erstanamnese

Zyklusbeschwerden naturheilkundlich begleiten

Der weibliche Zyklus beeinflusst uns oft mehr als wir uns eingestehen. Zudem werden Frauen kaum bis gar nicht über die verschiedenen Phasen des weiblichen Zyklus aufgeklärt. Ist der Zyklus aus dem Gleichgewicht, kann das nicht nur die Menstruation beeinflussen, sondern auch die Stimmung und das schon vor dem Eintreten der Periode. Zyklusunregelmäßigkeiten und zyklusbedingte Stimmungsschwankungen lassen sich meist sehr gut mit homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln regulieren.

Welche Zyklusbeschwerden lassen sich homöopathisch behandeln?

Manche Frauen leiden insbesondere vor oder auch während der Menstruation unter Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen. Auch Beschwerden wie unregelmäßige oder schmerzhafte Zyklen (Dysmenorrhoe) sowie verspätete oder ausbleibende Blutungen können je nach Indikation homöopathisch begleitet werden. Wenn seelische Belastungen oder Stress die Ursache von Zyklusschwankungen sind, gibt die Homöopathie einen sanften Impuls zur Regulation.

Wann ist Homöopathie allein nicht ausreichend?

In unserer gynäkologischen Privatpraxis sehen wir die Homöopathie als eine unterstützende Methode, die wir unseren Patientinnen zusätzlich zur evidenzbasierten Medizin anbieten. Vor einer jeden Behandlung steht eine ausführliche Anamnese. Hier stellen wir fest, ob Ihr Beschwerdebild für eine naturheilkundliche Behandlung in Frage kommt oder nicht.

Was ist das PMS-Syndrom und welche Symptome sind typisch?

Unter dem prämenstruellen Syndrom, kurz PMS, leiden viele Frauen – manchmal ohne es zu wissen. Die Beschwerden treten einige Tage bis zwei Wochen vor der Monatsblutung auf und werden somit von Betroffenen oftmals nicht mit dem Zyklus in Verbindung gebracht. Die Symptome können sich auf der körperlichen oder psychischen Ebene bemerkbar machen:

Körperliche Symptome bei PMS

  • Brustspannen oder Brustschmerzen
  • Blähbauch und Wassereinlagerungen
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Heißhungerattacken (v.  auf Süßes)
  • Unterleibsschmerzen oder Rückenschmerzen
  • Hautunreinheiten
  • Gewichtszunahme (vorübergehend)

Psychische Symptome bei PMS

  • Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Traurigkeit oder depressive Verstimmungen
  • Nervosität oder innere Unruhe
  • Konzentrationsprobleme
  • Schlafstörungen
  • Rückzugsbedürfnis

Was hilft bei PMS?

Die Beschwerden von PMS lassen sich auf ganzheitliche Weise oft gut regulieren. Je nach Ausprägung können verschiedene naturheilkundliche Behandlungsmethoden dabei unterstützen, Körper und Psyche wieder ins Gleichgewicht zu bringen:

Homöopathische Unterstützung bei PMS

Viele Frauen mit PMS-Symptomen profitieren von einer individuell abgestimmten homöopathischen Begleitung. Bei einer ausführlichen homöopathischen Anamnese in unserer gynäkologischen Privatpraxis klären wir ab, welches Mittel zu Ihrem Beschwerdebild passt. Die Homöopathie in der Gynäkologie wird häufig eingesetzt, um PMS-Symptome wie Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und körperliche Beschwerden sanft zu regulieren.

Pflanzliche Mittel bei PMS

Auch pflanzliche Mittel können das emotionale und hormonelle Gleichgewicht positiv beeinflussen. Besonders bewährt haben sich:

  • Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) bei Zyklusunregelmäßigkeiten und Brustspannen.
  • Johanniskraut bei depressiven Verstimmungen und innerer Unruhe.

Akupunktur bei PMS

Die Akupunktur ist eine ganzheitliche Methode, die darauf abzielt, energetische Blockaden im Körper zu lösen. In unserer Praxis setzten wir die Akupunktur zur unterstützenden Behandlung ein, um PMS-Beschwerden zu lindern und den Hormonhaushalt zu regulieren. Besonders bei Schmerzen, innerer Unruhe oder Stimmungsschwankungen berichten viele Patientinnen von einer spürbaren Verbesserung.

Naturheilkundliche Begleitung während der Schwangerschaft und nach der Geburt

Zusätzlich zur Homöopathie in der Geburtshilfe bieten wir unseren Patientinnen auch die geburtsvorbereitende Akupunktur während der Schwangerschaft sowie nach der Geburt an. Die Akupunktur kann dazu beitragen Blockaden und Verspannungen zu lösen und die werdende Mutter sanft auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Auch nach der Geburt unterstützt die Akupunktur die Rückbildung und kann regulierend auf hormonelle Beschwerden oder Stillprobleme wirken.

Naturheilkundliche Begleitung bei Hyperandrogenämien im Rahmen des PCOS-Syndroms

Bei der Hyperandrogenämie besteht ein hormonelles Ungleichgewicht durch zu viele männliche Hormone.  Diese Hormonstörung tritt häufig im Zusammenhang mit dem PCOS-Syndrom auf. Typische Symptome sind Zyklusstörungen, unerfüllter Kinderwunsch, Akne, Haarausfall oder vermehrte Körperbehaarung. Die Naturheilkunde bietet sanfte, aber wirkungsvolle Ansätze, den Hormonhaushalt zu regulieren. Neben homöopathischen Mitteln hat sich die Unterstützung durch Myo-Inositol bewährt. Myo-Inositol ist ein Vitaminiod das bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen eine große Rolle spielt. Es kann dabei unterstützen, den Zyklus zu stabilisieren und die Hormonbalance wiederherzustellen.

Naturheilkundliche Begleitung in den Wechseljahren und der Menopause

In den Wechseljahren leiden Frauen oftmals unter Hormonschwankungen, die körperliche oder emotionale Beschwerden mit sich bringen. Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und innere Unruhe lassen sich sehr gut homöopathisch begleiten, um hormonelle Schwankungen auszugleichen und das Wohlbefinden zu stärken. Auch pflanzliche Mittel wie Remifemin helfen bei Hitzewallungen & Co. Baldriantropfen oder Johanniskraut unterstützen bei Einschlaf- oder Durchschlafbeschwerden.

Bei ausgeprägten Beschwerden kann eine Hormonersatztherapie sinnvoll sein. Für Frauen die keine Hormone nehmen können oder möchten, bieten wir in unserer Praxis auch die RIMKUS-Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen an. Gerne beraten wir Sie dazu ausführlich.

Hormonersatztherapie – Hier mehr dazu erfahren.

Schwangerschaftsvorsorge

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner

Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe,  operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie. 

Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.

Dr. Marc Ebner

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Arthrose verstehen – ein Ratgeber für Betroffene

Arthrose verstehen: Ein Ratgeber für Betroffene

Bei Arthrose handelt es sich um eine Gelenkerkrankung, die viele Menschen betrifft, ohne dass sie es merken. Wir helfen Ihnen dabei, die ersten Anzeichen zu erkennen, die richtigen Schritte einzuleiten und mit der Arthrose umzugehen.

Warum tun mir morgens die Knie weh und wieso habe ich nach längerem Sitzen manchmal steife Gelenke?

Morgens kommen Sie aus einer langen, nächtlichen Ruhephase, in der Sie sich wenig bewegt haben. Während dieser Zeit hatte auch die Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) keine Chance, sich optimal zu verteilen. Insofern kann es morgens oder auch nach längerem Sitzen zu einer vorübergehenden Steifheit oder auch Schmerzen in ihrem Kniegelenk kommen.

Arthrose geht häufig mit Entzündungen im Gelenk einher. Morgendliche Schwellungen und Schmerzen rühren oft von Flüssigkeiten, die sich über Nacht im Gelenk gesammelt haben. Ihre Schmerzen können sich außerdem durch Schonhaltungen oder wenig Bewegung (z.B. bei längerem Sitzen oder in der Nacht) verstärken, denn dann verspannt die umlegende Muskulatur. Nicht zuletzt können abgenutzte Knorpel (bei fortgeschrittener Arthrose) stärker aufeinander reiben, was meist deutlich in der Früh zu spüren ist, da Ihr Gelenk noch nicht „warmgelaufen“ ist.

Mit Morgengymnastik, leichten Dehnübungen oder Fahrradfahren an der frischen Luft wirken Sie dem entgegen. Auch warmes Abduschen oder Wechselduschen helfen die Durchblutung anzuregen und Ihre Beschwerden am Morgen oder nach langem Sitzen zu lindern.

Warum knirscht mein Knie, wenn ich es bewege?

Knacken oder Knirschen im Knie (Krepitation) kann verschiedene Ursachen haben. Bei einem abgenutzten Knorpel durch Arthrose wird der Gelenkknorpel mit der Zeit dünner und unebener. Wenn sich dann die Gelenkflächen ungleichmäßig aufeinander reiben, verursacht dies knirschende Geräusche. Außerdem können sich Gasblasen in der Gelenkflüssigkeit bilden. Wenn Sie sich bewegen, können die Bläschen platzen und ein knirschendes oder sogar knackendes Geräusch erzeugen.

Aber das sind nicht die einzigen Ursachen. Wenn Sie an einer fortgeschrittenen Arthrose leiden, haben sich oft bereits knöcherne Wucherungen (Osteophyten) gebildet, die die Bewegungen im Gelenk einschränken und zu Reibegeräuschen führen können. Und nicht zuletzt sind ab und an auch Sehnen und Bänder für das Knirschen oder Knacken verantwortlich. Durch die veränderte Gelenkstruktur „gleiten“ sie über die Knochenvorsprünge.

Wenn Sie weder Schmerzen noch Bewegungseinschränkungen haben, während Sie diese Geräusche wahrnehmen, dann ist das Ganze meist unbedenklich. Schwillt Ihr Knie jedoch an und wird es schmerzhaft für Sie, können das Zeichen für stärkere Abnutzungen oder Entzündungen im Gelenk sein. Konsultieren Sie uns in dem Fall.

Warum tun mir die Finger- oder Handgelenke weh?

Auch bei Finger- und Handgelenken verhält es sich ähnlich. Knorpelabbau bei Arthrose bedeutet dünnere und rauere Knorpel, wodurch direkte Reibung entsteht. Infolgedessen kann es zu Schmerzen bei Bewegungen oder Belastungen der Finger- und Handgelenke kommen. Zudem kann der Knorpelabbau eine Entzündungsreaktion im Gelenk auslösen, die zu Schwellungen und einem Wärmegefühl, aber auch zu morgendlicher Steifheit führen kann.

Sollte Ihre Arthrose schon fortgeschritten sein, können sich die Finger- und Handgelenke bereits durch knöcherne Anbauten (Osteophyten) verändert haben. Es kann sein, dass diese Anbauten Druck auf umliegende Nerven ausüben und Ihre Schmerzen verstärken. Auch fehlende oder zu wenig Gelenkschmiere intensiviert Reibungsschmerzen, denn die Beweglichkeit ist dann recht eingeschränkt. Nicht zuletzt verspannen Schonhaltungen oder wenig Bewegung die Handmuskeln. Auch dann kann es zu weiteren Beschwerden kommen.

Bewegen Sie Ihre Finger- und Handgelenke, vor allem morgens und nach längeren Ruhephasen, wenn Sie sich steif fühlen. Neben Bewegung und gezielten Übungen kann auch Wärme guttun.

Wieso werden meine Gelenkschmerzen bei Kälte schlimmer?

Es wird kälter, ich spür`s in meinen Knochen. Das hat Oma früher oft gesagt. Und sie hatte Recht, denn Arthrose-bedingte Gelenkschmerzen können sich bei Kälte verstärken. Das hat gleich mehrere Gründe. Bei kälterem Wetter ziehen sich die Blutgefäße stärker zusammen. Dadurch gelangen weniger Sauerstoff und Nährstoffe in die Gelenke, was Schmerzen und Steifheit auslösen kann (aber nicht muss). Außerdem kann Kälte dazu führen, dass Ihre Muskeln und Sehnen rund um die Gelenke verspannen. Das Resultat: der Druck auf die Gelenke steigt und so können auch die Beschwerden intensiver ausfallen.

Auch die Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit), die für das „Schmieren“ der Gelenke verantwortlich ist, kann bei Kälter zäher werden und die Beweglichkeit einschränken oder das Aneinanderreiben der Gelenkflächen verstärken. Und nicht zuletzt kann Kälte ein Katalysator für entzündliche Prozesse im Gelenk sein.

Grundsätzlich können Menschen, die besonders „wetterfühlig“ sind, empfindlich auf Luftdruckveränderungen, die häufig mit Kaltwetterfronten einhergehen, reagieren. Wenn der Luftdruck sinkt, kann sich das menschliche Gewebe leicht ausdehnen und eine verstärkte Schmerzreaktion bei Arthrose-Patienten hervorrufen.

Was kann ich gegen Gelenkschmerzen tun, ohne Medikamente zu nehmen?

Bewegung ist das „A und O“ und zwar regelmäßig und gelenkschonend. Gehen Sie schwimmen oder spazieren oder setzen Sie sich auf`s Rad. All das hält Ihre Gelenke beweglich, fördert Ihre Durchblutung und kann Ihre Schmerzen minimieren. Mit gezielten Übungen stärken Sie Ihre Muskulatur und entlasten damit Ihre Gelenke. Unser Physiotherapeut erstellt angepasste Übungsprogramme für Sie. Außerdem können Dehnübungen helfen, Ihre Steifheit zu reduzieren. Integrieren Sie leichte Dehnübungen in Ihre morgendliche Routine und wärmen Sie Ihre Gelenke auf.

Auch Wärme kann sehr wohltuend bei Arthrose-Schmerzen sein. Versuchen Sie es mit warmen Kompressen, Wärmepflastern, Heizkissen, Wärmflaschen, einem warmen (Moor-)Bad oder Fangopackungen. Kälte ist nur dann eine gute Idee, wenn Sie einen akuten Arthroseschub haben, dann lindert sie Schwellungen und Entzündungen.

Was man nicht so gern hört: auch Übergewicht belastet die Gelenke, vor allem Knie und Hüfte. Schon eine moderate Gewichtsabnahme kann einen spürbaren Unterschied machen. Mit einer ausgewogenen, entzündungshemmenden Ernährung minimieren Sie Ihre Arthrose-Beschwerden. So können Omega-3-Fettsäuren (in fettem Fisch) und Antioxidantien aus Obst und Gemüse entzündliche Prozesse im Körper reduzieren.

Holen Sie sich Kraft aus der Natur. Kurkuma, Teufelskralle oder Weihrauch werden entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Auch Ingwer kann als Tee, gekaut oder als Nahrungsergänzungsmittel für Schmerzlinderung sorgen. Kollagen und Gelatine aus der Knochenbrühe unterstützen ebenfalls die Gelenkgesundheit.

Vereinfachen Sie sich außerdem den Alltag mit ergonomischen Hilfsmitteln, z.B. speziellen Griffen für Küchenutensilien oder Gehstöcken. Auch orthopädische Einlagen oder Bandagen können hilfreich sein. Und: entspannen Sie sich. Stress ist ein Schmerzkatalysator. Meditation, Yoga, Akupressur (z.B. auch als Akupressur-Matte) oder progressive Muskelentspannungen helfen Ihnen beim Stressabbau und können die Schmerzwahrnehmung positiv beeinflussen.

Akupunkturen können Ihnen dabei helfen, Ihre Schmerzen zu lindern. Auch Massagen und Faszien-Therapien unterstützen das Lösen von Verspannungen rund um Ihr Gelenk. In unserer Privatpraxis haben Sie die Möglichkeit, Termine zur manuellen Therapie und Akupunktur zu vereinbaren. Bei all dem gilt: Geduld und Dranbleiben, denn positive Effekte stellen sich nicht von heute auf morgen ein.

Welche Sportarten sind mit Gelenkschmerzen noch möglich?

Ideal bei Arthrose sind gelenkschonende Sportarten. Damit erhalten Sie Ihre Beweglichkeit, während Sie Ihre Schmerzen zu reduzieren und die Muskulatur zu stärken. Wir empfehlen insbesondere Wassersport. Rücken- und Kraulschwimmen gelten als besonders gelenkschonend. Während der Aqua-Gymnastik oder dem Aqua-Jogging werden Ihre Gelenke durch den Wasserauftrieb entlastet.

Auch sanfte, gleichmäßige Bewegungen ohne Stoßbelastung beim Fahrradfahren tun Ihren Gelenken gut. Für Knie- oder Hüftarthrose-Patienten bietet sich der Heimtrainer oder der Ergometer an. Wenn Sie gerne wandern gehen oder Nordic Walking machen, wählen Sie weiche Waldwege statt Asphalt. Stöcke unterstützen die Entlastung Ihrer Gelenke und fördern Ihre Durchblutung.

Auch auf Gymnastik und Beweglichkeitstraining brauchen Sie nicht zu verzichten. Achten Sie auf sanfte Dehn- und Mobilisationsübungen, ohne es zu übertreiben. Insbesondere (Reformer) Pilates eignet sich hervorragend. Aber auch Thai Chi stärkt Ihre Muskeln und verbessert Ihre Körperhaltung.

Wer immer gern Krafttraining praktiziert hat, muss auch jetzt nicht vollständig verzichten. Trainieren Sie aber statt mit schweren lediglich mit leichten Gewichten oder Ihrem eigenen Körpergewicht. Der Fokus sollte auf die Stabilisierung Ihrer Muskeln ausgerichtet sein.

Vermeiden Sie in jedem Fall Joggen auf hartem Untergrund, da die Stoßbelastung hier zu hoch wäre. Sportarten mit schnellen Richtungswechseln, z.B. Tennis, Fußball oder Handball, belasten Ihre Gelenke und sollten deshalb vermieden werden. Auch hochintensives Krafttraining mit schweren Gewichten fällt für Arthrose-Patienten leider aus. Es ist wichtig, dass Sie sich regelmäßig bewegen, ohne sich überzubelasten. Hören Sie gut auf Ihren Körper und stimmen Sie sich bei Zweifeln mit Ihrem Physiotherapeuten ab.

Wie kann ich feststellen, ob ich tatsächlich Arthrose oder eine andere Erkrankung habe?

Es gibt verschiedene Anzeichen für eine mögliche Arthrose. Gelenkschmerzen zeigen sich zunächst bei Belastungen, z.B. Knieschmerzen beim Treppensteigen, später auch im Ruhezustand oder nachts. Oft fühlen sich die Gelenke morgens oder nach längerem Sitzen steif an. Diese Steifheit hält meist weniger als eine halbe Stunde an (bei längerer Steifigkeit könnte ein Rheuma-Verdacht vorliegen). Knacken oder Knirschen, also spür- oder hörbare Reibegeräusche bei Bewegung, könnten weitere Arthrose-Anzeichen sein.

Auch ein zeitweises Anschwellen (Entzündung im Gelenk) oder eingeschränkte Bewegungen bzw. Blockaden können auf eine Arthrose hindeuten, ab und an kann es sich aber auch um ein Meniskusproblem handeln. Bei fortgeschrittener Arthrose zeigen sich sichtbare Veränderungen (Deformierungen), z.B. an den Fingergelenken (Bouchard- oder Heberden-Knoten).

Es gibt 4 Stadien der Arthrose. Falls Sie sich näher über die einzelnen Phasen der Arthrose informieren möchten, klicken Sie hier. Um sich vollkommen sicher zu sein, ob Sie Arthrose haben oder nicht, kommen Sie bitte in unserer Praxis vorbei.

Wann sollte ich mit meinen Gelenkschmerzen zum Arzt gehen?

Stellen Sie sich folgende Fragen: Treten die Schmerzen nur bei Belastung auf? Wird Ihr Gelenk, nachdem Sie es bewegt haben, besser statt schlechter? Fühlt sich Ihr Gelenk morgens für kurze Zeit steif an? Falls Sie diese Fragen bejahen, sollten Sie einen Termin zur definitiven Diagnose bei uns ausmachen.

Mit einer speziellen Therapie behandeln wir Ihre Arthrose bzw. halten deren Fortschreiten auf. Sprechen Sie mit uns. Nach einer eindeutigen Diagnose erstellen wir Ihren persönlichen Therapieplan.

Wie wird Arthrose ärztlich diagnostiziert?

Wir führen zunächst eine Anamnese und eine Untersuchung durch, befragen Sie nach möglichen Schmerzen, testen Ihre Beweglichkeit und holen Informationen über frühere Verletzungen ein. Mit bildgebenden Verfahren finden wir mehr heraus. So zeigt ein Röntgenbild Gelenkspaltverengungen, Knochenanbauten (Osteophyten) oder Verformungen. Mittels MRT oder Ultraschall können wir Knorpelschäden oder Entzündungen genauer erkennen und den Arthrose-Grad (1-4) bestimmen. Die Messung des Spannungszustands der Muskulatur mittels Elektromyografie (EMG) führt insbesondere bei Arthrose der großen Gelenke zu interpretierbaren Ergebnissen, denn schmerzbedingte Schonhaltungen führen langfristig zur Rückbildung von Muskelgewebe. Laboruntersuchungen helfen uns, andere Krankheiten auszuschließen. Bluttests geben weitere Einblicke darüber, ob ggf. andere Krankheiten (z.B. Rheuma) vorliegen.

Falls es Arthrose ist, kann man die Krankheit über die Ernährung heilen?

Zurzeit liegen keine wissenschaftlichen Belege vor, dass Arthrose durch bestimmte Ernährungsweisen geheilt werden kann. Trotzdem kann eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen, dass Arthrose ungehindert voranschreitet.

Essen Sie ausreichend Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und gesunde Fette, die Sie in Olivenöl, Nüssen und fettem Fisch (Omega-3-Fettsäuren) finden. Mit einer ausgewogenen Ernährung halten oder erreichen Sie ein gesundes Gewicht, was speziell bei Knie- und Hüftgelenk zu einer Entlastung führen kann, die Sie tagtäglich spüren werden. Achten Sie darauf, Vitamin D und Calcium aufzunehmen. Sie sind wichtig für Ihre Knochengesundheit.

Bitte beachten Sie, dass die Ernährung lediglich ein Baustein bei der Behandlung von Arthrose ist. Nur mit regelmäßiger, gelenkschonender Bewegung, möglicherweise Physiotherapie und gezieltem Kraft- und Bewegungstraining erhalten Sie die Funktion Ihrer Gelenke und können Schmerzen entgegenwirken.

Fazit: Wir klären in unserer Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen ab, ob es Arthrose ist

Arthrose ist eine weit verbreitete Gelenkerkrankung, die durch Symptome wie morgendliche Steifheit, Knirschen und Schmerzen in Knie, Hüfte, Schultern, Fingern oder Handgelenken erkennbar ist. Wichtig ist, dass Sie die Ursachen Ihrer Beschwerden ärztlich abklären lassen, um andere Erkrankungen auszuschließen und den Arthrose-Grad zu bestimmen. Kommen Sie deshalb bei anhaltenden oder unklaren Schmerzen in unserer Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen vorbei. Wir bieten Ihnen eine umfassende Diagnose und erstellen Ihren persönlichen Therapieplan.

Arthrosetherapie

Über den Autor: Dr. Marc Ebner

Dr. med. Marc Ebner leitet als erfahrener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie seit 2021 eine erfolgreiche Privatpraxis in Frankfurt mit seiner Frau Dr. med. Talea Ebner. Seine fundierte Ausbildung absolvierte er an der Universitätsklinik Frankfurt und der Hochtaunus Klinik in Bad Homburg. Dr. Ebner spezialisiert sich auf Orthopädie und Unfallchirurgie unter Einbezug innovativer Behandlungsmethoden, darunter Akupunktur und Stoßwellentherapie.
Bei ihm steht eine individuelle Patientenbetreuung im Zentrum seiner Arbeit. In seiner Frankfurter Privatpraxis kombiniert er modernste Medizintechnik mit einer patientenorientierten Versorgung, um den Beschränkungen der Kassenmedizin entgegenzuwirken und seinen Patienten eine optimierte, persönliche Behandlung zu bieten.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview zur Krebsfrüherkennung beim Frauenarzt – Das sollten Sie unbedingt über die Krebsfrüherkennung wissen

Experteninterview mit Dr. med. Talea Remy-Ebner zur Krebsfrüherkennung beim Frauenarzt – Das sollten Sie unbedingt über die Krebsfrüherkennung wissen

Die Krebsvorsorge beim Frauenarzt kann Leben retten. Dennoch nehmen nur etwa 50 % der Frauen in Deutschland die regelmäßigen Angebote zur Krebsfrüherkennung wahr. Im Experteninterview mit Talea Remy-Ebner klären wir Sie auf, warum die Krebsfrüherkennung so wichtig ist und welche Untersuchungen Sie bei Ihrem Frauenarzt wahrnehmen können.

Inhaltsverzeichnis

  • Warum ist die Krebsvorsorge beim Frauenarzt so wichtig?
  • Warum nehmen viele Frauen nicht an den Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung teil?
  • Welche Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung bieten Sie an?
  • Welche Vorteile bietet die Mammografie im Vergleich zur Tastuntersuchung?
  • Gibt es auch gutartige Gewebe-Veränderungen in der Brust?
  • Warum zählt die HPV-Immunisierung zur Krebsfrüherkennung?
  • Welche Rolle spielt die Genetik bei der Erkennung von Brustkrebs?
  • Wie oft sollte ich zur Krebsfrüherkennung zum Frauenarzt?
  • Werden die Kosten von der Privaten Krankenkasse übernommen?

Frau Dr. Remy-Ebner, warum ist die Krebsvorsorge beim Frauenarzt so wichtig?

Die Krebsfrüherkennung kann im Kampf gegen Krebs eine entscheidende Rolle spielen, da Krebs im Frühstadium deutlich bessere Heilungsaussichten hat. Dies gilt insbesondere für Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs – zwei der häufigsten Krebsarten bei Frauen. Bei den gynäkologischen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung können bereits Vorstufen von Krebs erkannt und behandelt werden, noch bevor sich ein invasives Karzinom entwickelt. Zu dem kann man sagen, je früher Krebs erkannt wird, desto weniger aggressiv sind die notwendigen Therapien.

Warum nehmen viele Frauen nicht an den Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung teil?

Das ist eine sehr gute Frage. Ich nehme an, dass sich neben Zeitmangel oder mangelnder Aufklärung auch viele Frauen in falscher Sicherheit wiegen. Wenn man sich gesund fühlt und keine Symptome aufweist, vergisst man schnell über diese ernsten Themen nachzudenken. Aber Krebs kann jeden von uns treffen und viele Krebserkrankungen weisen erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome auf.

Ein anderer Gund, warum manche Frauen die Krebsvorsorgeuntersuchungen nicht wahrnehmen, ist die Angst vor einer möglichen Krebsdiagnose. Hier sollte man sich aber bewusst machen, welch fatale Folgen eine verzögerte Krebsdiagnose haben kann. Wird der Krebs hingegen bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig entdeckt, sind die Heilungschancen noch deutlich höher. Beispielsweise konnte die Sterblichkeit bei Gebärmutterhalskrebs, seit der Einführung der gesetzlichen Krebsfrüherkennung, um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Durch die Teilnahme an den Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen können Sie also aktiv zu Ihrer Gesundheitsvorsoge beitragen.

Welche Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung bieten Sie an?

In meiner gynäkologischen Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen bieten wir unseren Patientinnen alle wichtigen Vorsorgeuntersuchungen zur Krebsfrüherkennung an. Dazu zählen

  • Tastuntersuchung der Gebärmutter, der Eierstöcke und des kleinen Beckens
  • ThinPrep Pap-Test: Spezieller Abstrich vom Gebärmutterhals zur besseren Beurteilung (Dünnschichtzytologie)
  • Mikroskopische Beurteilung der Scheidenflora und ph-Messung
  • Ultraschalluntersuchung von Gebärmutter, Eierstöcken und Harnblase
  • Tastuntersuchung der Brust
  • Ultraschalluntersuchung der Brust
  • Blasenkrebstest
  • Screening auf humane Papilloma-Viren (HPV-Test) und HPV-Impfung
  • Screening auf sexuell übertragbare Erkrankungen

Für die Durchführung von weiterführenden Untersuchungen wie MRT oder Mammographie können wir in der Radiologie und in zertifizierten Brustzentren kurzfristig Termine für Sie sichern.

Informieren Sie sich gerne über die Einzelheiten der jeweiligen Untersuchungen auf unserer Leistungsseite zur Krebsvorsorge.

Welche Vorteile bietet die Mammografie im Vergleich zur Tastuntersuchung?

Die Brust-Untersuchung mit Ultraschall und Mammografie liefert hochauflösende Bilder. So können kleinste Gewebeveränderungen schon frühzeitig erkannt werden, noch bevor sie tastbar sind. Meist bietet die Kombination aus verschiedenen Untersuchungsmethoden die beste Früherkennung.

Gibt es auch gutartige Gewebe-Veränderungen in der Brust?

Ja. Nicht jede Gewebe-Veränderung ist gleich ein bösartiger Tumor, der entfernt werden muss. Natürlich ist ein Knoten in der Brust erst einmal unangenehm und sollte unbedingt abgeklärt werden. Nicht selten stellt sich aber bei der Untersuchung heraus, dass der Befund harmlos ist. Zu den unbedenklichen Veränderungen in der Brust zählen beispielsweise Zysten, Lipome, Fibroadenome oder die fibrozystische Mastopathie.

Warum zählt die HPV-Immunisierung zur Krebsfrüherkennung?

Bestimmte HPV-Typen stehen in Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs oder anderen HPV-assoziierten Krebsarten. Darum spielt die HPV-Impfung eine wichtige Rolle in der Krebsprävention. Die HPV-Impfung schützt Sie vor den häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen und kann das Risiko für Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 % reduzieren.

Welche Rolle spielt die Genetik bei der Erkennung von Brustkrebs?

Tatsächlich kann Brustkrebs auch erblich bedingt sein. Bestimmte Genmutationen des BRCA1 und BRCA2 Gens können bei betroffenen Frauen Brustkrebs auslösen. Trägerinnen dieser Genmutation erkranken sogar mit einer Häufigkeit von 70-80 Prozent an Brustkrebs. Mir ist es ein besonderes Anliegen betroffene Patientinnen rechtzeitig aufzuklären und zu betreuen. Denn die frühzeitige Aufklärung kann das Erkrankungsrisiko senken oder eine mögliche Erkrankung rechtzeitig erkennen.

Erfahren Sie hier mehr darüber.

Wie oft sollte ich zur Krebsfrüherkennung zum Frauenarzt?

Welche Untersuchungen Sie wie oft durchführen lassen sollten ist altersabhängig. Die aktuellen Empfehlungen lauten:

  • Ab 20 Jahren: Jährliche gynäkologische Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.
  • Ab 30 Jahren: Zusätzlich zur jährlichen Genitaluntersuchung eine jährliche Brustuntersuchung.
  • Ab 35 Jahren: Die Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ändert sich auf einen 3-Jahres-Rhythmus mit einer Kombination aus Pap-Abstrich und HPV-Test.
  • Ab 50 Jahren: Zusätzlich zu den oben genannten Untersuchungen wird alle zwei Jahre eine Mammografie im Rahmen des Brustkrebsfrüherkennungsprogramms empfohlen.

Selbstverständlich können Sie unabhängig von diesen Empfehlungen jederzeit Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin aufsuchen, wenn Sie Beschwerden oder Bedenken haben.

Werden die Kosten von der Privaten Krankenkasse übernommen?

Ja. Die Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung werden in der Regel von Ihrer privaten Krankenkasse übernommen.

Vielen Dank Frau Remy-Ebner für die Interessanten Infos zum Thema Krebsfrüherkennung.

Sehr gerne!

Krebsnachsorge

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner

Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe,  operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie. 

Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.

Dr. Marc Ebner

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Natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur – bringt das etwas?

Natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur – bringt das etwas?

Natürliche Geburtsvorbereitung und eine sanfte Geburt, wer will das nicht? Aber was genau versteht man unter einer sanften Geburt und wie kann die natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur dazu beitragen?

In der gynäkologischen Privatpraxis RemyEbner bieten wir Ihnen neben der klassischen Geburtsvorsorge auch die natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur.

Wir klären Sie auf, was Sie über die Akupunktur in der Schwangerschaft wissen sollten und warum die Akupunktur auch im Wochenbett unterstützen kann.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine sanfte Geburt?

Unter dem Begriff „sanfte Geburt“ versteht man einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem die Geburt für Mutter und Kind so natürlich, stressfrei und angenehm wie möglich gestaltet wird. Der Fokus liegt auf dem Wohlbefinden von Mutter und Kind. Die Aspekte der sanften Geburt verbinden natürliche Methoden mit moderner Medizin. Ein Ansatz, den wir auch in unserer gynäkologischen Privatpraxis verfolgen. Ein Aspekt der sanften Geburt ist die Schmerzlinderung auf natürliche Weise. Und genau da kommt die geburtsvorbereitende Akupunktur ins Spiel.

Natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur

Die Akupunktur hat eine lange Geschichte und wird seit Jahrtausenden in der Medizin eingesetzt. Auch in der Frauenheilkunde wird die Akupunktur seit Jahrhunderten erfolgreich praktiziert. Die natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur ist eine ganzheitliche Methode, um Frauen dabei zu unterstützen sich körperlich und emotional auf die Geburt vorzubereiten. Sie bietet werdenden Müttern eine sanfte Unterstützung Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern und den Geburtsprozess zu unterstützen.

Was bringt die geburtsvorbereitende Akupunktur in der Schwangerschaft?

Die natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur kann bereits während der Schwangerschaft spezifische Symptome lindern und den Körper auf die anstehende Geburt vorbereiten. In der 36. Schwangerschaftswoche ist der beste Zeitpunkt, um mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur zu beginnen. Leiden Sie unter Verspannungen in der Schwangerschaft können Sie mit der Akupunkturbehandlung bereits in der 28. Schwangerschaftswoche starten.

Die Behandlungsschwerpunkte der geburtsvorbereitenden Akupunktur

  • Die Akupunktur in der Schwangerschaft soll die Entspannung fördern und dabei helfen, Stress und Ängste vor der Geburt zu reduzieren. Das liegt daran, dass die Akupunktur die Ausschüttung von Endorphinen anregt, die eine beruhigende Wirkung auf den Körper haben.
  • Die Schwangerschaftsakupunktur soll sogar die Geburtsdauer positiv beeinflussen und insbesondere die Eröffnungsphase verkürzen. Denn durch die regelmäßige Akupunkturbehandlung vor der Geburt, wird der Muttermund weicher und der Gebärmutterhals verkürzt sich. Das fördert die optimale Geburtsposition des Babys.
  • Die Akupunktur wird in der Geburtsvorbereitung zur natürlichen Schmerzlinderung eingesetzt. Sie stimuliert bestimmte Punkte, die den Energiefluss im Körper fördern und Blockaden lösen. Zudem soll sie dazu beitragen, die Wehenaktivität des Körpers zu regulieren und den natürlichen Geburtsverlauf zu fördern.

Ist die natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur schmerzhaft?

Die natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur wird in der Regel als nicht schmerzhaft empfunden. Die Akupunkturnadeln sind besonders fein und sind meist kaum spürbar. Die Behandlung wird sogar oft als entspannend wahrgenommen. Manche Frauen empfinden ein leichtes Kribbeln oder Ziehen an der Einstichstelle. Denn jeder Mensch reagiert anders auf äußere Reize. Zudem können die unterschiedlichen Akupunkturpunkte empfindlicher sein als andere. Sollte das Ziehen zu unangenehm werden, lässt sich die Nadel jederzeit sofort entfernen. Die Akupunktur birgt keinerlei Risiken für Mutter und Kind und gilt deshalb als eine sehr sanfte Methode zur Geburtsvorbereitung.

Die Vorteile der Akupunktur nach der Geburt

Die geburtsvorbereitende Akupunktur bietet nicht nur Vorteile in der Schwangerschaft und während der Geburt. Auch nach der Geburt kann die Akupunktur eine wertvolle Unterstützung sein, die sich positiv auf das Wohlbefinden von Mutter und Kind auswirkt. Besonders in der Zeit der Rückbildung unterstützt die Akupunktur den Heilungsprozess des Körpers und hilft bei der körperlichen und emotionalen Regeneration.

Die Behandlungsschwerpunkte der Akupunktur nach der Geburt

  • Nach der Geburt kann die Akupunktur die Rückbildung der Gebärmutter fördern, indem sie die Kontraktionen reguliert. Durch die Akupunktur können die Schmerzen der Nachwehen gelindert werden und sie fördert den Abbau von Wassereinlagerungen.
  • Auch bei Stillproblemen wird die Akupunktur gerne eingesetzt, da sie den Milchfluss anregen soll oder Milchstau und Mastitis lindert.
  • Die Wochenbettzeit ist eine intensive Phase, in der Frauen oft unter hormonellen Stimmungsschwankungen leiden. Akupunktur kann dazu beitragen, hormonelle Schwankungen auszugleichen und postpartalen Stimmungsschwankungen entgegenzuwirken. Auch Erschöpfung, Müdigkeit und Schlafprobleme können durch die Akupunktur gemindert werden.

Fazit: Natürliche Geburtsvorbereitung mit Akupunktur – Wundermittel für eine sanfte Geburt oder Hokuspokus?

Die Geburtsschmerzen einfach wegzaubern, das klingt zu schön, um wahr zu sein. Jedoch kann die geburtsvorbereitende Akupunktur in der Schwangerschaft dazu beitragen die Geburtswehen besser zu verarbeiten. Akupunkturbehandlungen werden schon seit jeher zur Entspannung und Stressreduktion eingesetzt, was sich auch positiv auf den Geburtsverlauf auswirken kann. Die sanfte Behandlung der Akupunktur ist eine seit Jahrhunderten erprobte Methode den Geburtsverlauf positiv zu beeinflussen. Die natürliche Geburtsvorbereitung zielt darauf ab, das Wohlbefinden von Mutter und Kind zu fördern. Dieser ganzheitliche Ansatz steht in der modernen Geburtsvorbereitung für eine sanfte Geburt.  

Geburtsvorbereitende Akupunktur in der Schwangerschaft in der gynäkologischen Privatpraxis RemyEbner – mehr Erfahren Sie beim Klick auf den nachfolgenden Button:

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Akupunktur

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner

Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe,  operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie. 

Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview zu Sportverletzungen

Experteninterview mit Frau Dr. Schaefer zum Thema „Sportverletzungen“

Mit Frau Dr. Teresa Schaefer, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, spreche ich über das Thema „Sportverletzungen“. Frau Dr. Schaefer weiß, wie man akute und chronische Sportverletzungen therapieren kann. Sie betreut sowohl Profisportler als auch Breitensportler wie mich als Fußballer. Wenn auch Sie eine Sportverletzung plagt, sind Frau Dr. Schaefers Einsichten darüber, wie Sportverletzungen entstehen und wie man sie therapieren und langfristig vorbeugen kann, interessant für Sie.

David Sprenger (Patient)

Welche sind die häufigsten Sportverletzungen, die Sie in Ihrer Praxis behandeln?

Muskel-, Sehnen-, Bänder-, Knochen- und Gelenksverletzungen gehören zu den häufigsten Sportverletzungen bei uns in der Privatpraxis in Frankfurt.

Wenn es um Muskeln geht, behandeln wir oft überdehnte Muskelfasern, die durch plötzliche Bewegungen, beispielsweise Sprints, entstehen. Muskelrisse, also ein teilweises oder vollständiges Reißen der Muskelfasern kommen häufig in Oberschenkeln, Waden oder im Bizeps vor. Aber auch Muskelfaserrisse, also kleinere, aber schmerzhafte Risse, haben ihren Ursprung häufig in Überlastungen.

Verstauchungen (Distorsionen) treten meist am Sprunggelenk durch Umknicken auf, genau wie Bänderrisse, die oft auch ein Problem des Kreuzbands am Knie sind. Bänderrisse entstehen in den meisten Fällen durch abrupte Drehungen. Tennisspieler oder Golfer kommen oft mit einer Sehnenentzündung (Tendinitis) durch Überbeanspruchung zu uns.

Patienten mit Knochenbrüchen sind in der Regel Ski- oder Radfahrer, die gestürzt oder kollidiert sind. Langstreckenläufer dagegen haben meist mit kleinen Rissen durch wiederholte Belastungen im Schienbein und Mittelfußknochen (Stressfrakturen) zu tun.

Ausgerenkte Schultern, Ellenbogen oder Finger gelten zu den häufigsten Sturzfolgen, die in zahlreichen Sportarten vorkommen können. Meniskusverletzungen stellen wir vor allem bei Fußballern fest, denn sie drehen und belasten ihre Gelenke überdurchschnittlich oft. Gelenksentzündungen treten bei Sportarten mit vielen Wiederholungen auf, beispielsweise bei Schwimmern.

All diese Sportverletzungen behandeln wir bei uns in der Privatpraxis.

Und Unterschiede gibt es sicher auch bei der Art der Sportverletzung – je nach Sport, oder? Manche sind sicher risikobehafteter als andere?

Richtig. Einige Sportarten sind mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden. Vor allem, wenn plötzliche Richtungswechsel, viel Körperkontakt oder hohe Belastungen im Spiel sind, verletzen sich Sportler oft. Basketballer und Fußballer zählen dabei zu den risikoreichsten Sportarten, denn die Belastung für Knie und Sprunggelenke ist sehr hoch. Auch im Handball gibt es ein erhöhtes Verletzungsvorkommen aufgrund der Kombination an schnellen Bewegungen. In diesen 3 Sportarten finden zum Teil harte Zweikämpfe statt und es wird viel gesprungen. Wer sich dafür interessiert, schaut gern einmal hier vorbei. Die Übersicht zeigt, dass 63,7% der Verletzungen bei Basketballern die Beine betreffen, vor allem Knie (18%) und Sprunggelenke (22%).

Ski- und Snowboardfahrer setzen sich hohen Geschwindigkeiten aus. In diesen Sportarten steigt das Sturzrisiko, was meist Knie- oder Schulterverletzungen zur Folge hat. (Marathon-)Läufer belasten ihre Beine überdurchschnittlich viel und lange. Wer sich ungenügend auf seine Läufe vorbereitet oder falsche Schuhe trägt, kann sich ernsthaft verletzen. Und auch Turner verletzen sich überdurchschnittlich oft durch Fehltritte oder Stürze.

Kommen denn mehr Profisportler oder mehr Breitensportler, so wie ich mit meiner Knieverletzung vom Fußball, zu Ihnen in die Praxis?

Das kann ich pauschal nicht sagen. Wir behandeln sowohl Hobby- als auch Leistungssportler, und das in jedweder Altersgruppe. Zu uns kommen sowohl Schulkinder als auch Patienten mittleren oder höheren Alters.

Woher weiß ich, wann meine Sportverletzung eine professionelle Behandlung braucht und wann es sich einfach um ein Überlastungssymptom handelt?

Wenn Sie unter sehr starken Schmerzen leiden, d.h. ein stechender oder nicht nachlassender Schmerz direkt nach der Verletzung eintritt, könnte ein Knochenbruch oder eine Sehnen- bzw. Bänderverletzung vorliegen. In dem Fall sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen.

Haben Sie starke Schwellungen oder schlimme Blutergüsse, sollte ein Arzt Sie auf mögliche Verstauchungen, Zerrungen, Fehlstellungen oder Frakturen untersuchen. Auch, wenn Sie Ihr verletztes Gelenk, den Arm oder das Bein nicht mehr bewegen können, ist ein Praxisbesuch unabdingbar. Sofortige ärztliche Hilfe ist außerdem bei instabilen Gelenken wichtig. Sie erkennen es daran, dass Sie das Gefühl haben, Ihr Gelenk knickt Ihnen „weg“.

Es gibt auch Gründe, einige Zeit nach der Verletzung zum Arzt zu gehen, vor allem dann, wenn Ihre Schmerzen trotz Ruhe, Kühlung oder Hochlagern nach mehreren Tage nicht abklingen oder sogar schlimmer werden. Hier sollte ein Arzt Sie auf mögliche Entzündungen oder chronische Verletzungen untersuchen.

Auch Taubheit und Kribbeln müssen nicht immer ärztlich behandelt werden, können aber Hinweise auf Nervenschäden oder schwerwiegende (äußerlich nicht sichtbare) Verletzungen sein. Wer aus großer Höhe oder bei hoher Geschwindigkeit stürzt, sollte sich von einem Unfallchirurgen oder Orthopäden untersuchen lassen.

Können Sie Ihr verletztes Gelenk nicht belasten? Haben Sie das Gefühl, ein Band oder eine Sehne ist gezerrt oder sogar gerissen? Auch in diesen Fällen sollten Sie Ihren Arzt eine Diagnose stellen lassen.

Wie diagnostizieren Sie die unterschiedlichen Sportverletzungen in der Frankfurter Privatpraxis?

Die Diagnose einer Sportverletzung erfolgt bei uns in mehreren Schritten. Dazu gehören eine genaue Anamnese, eine körperliche Untersuchung und die Nutzung bildgebender Verfahren.

Die Anamnese ist eine Befragung zum Unfallhergang und den Krankheitssymptomen. Wir fragen beispielsweise, wann die Verletzung passiert ist (akut oder schleichend) und wie sie entstanden ist. Das kann durch einen Sturz oder eine plötzliche Bewegung passiert sein, aber auch durch Überbelastung oder durch Kontakt mit anderen Personen (z.B. Zusammenprall). Weiterhin fragen wir ab, welche spezifischen Symptome auftreten. Meist handelt es sich um Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse oder Probleme im Bewegungsablauf. Außerdem fragen wir Vorerkrankungen oder frühere Verletzungen an der betroffenen Stelle ab.

Während der körperlichen Untersuchung schauen wir uns die Schwellungen, Blutergüsse, Deformitäten oder Rötungen genauer an. Die betroffene Stelle wird abgetastet, so dass wir die genauen Schmerzpunkte, mögliche Frakturen oder Bänder-Überdehnungen erkennen können. Mit spezifischen Tests überprüfen wir die Beweglichkeit beziehungsweise Bewegungseinschränkung der betroffenen Gelenke. Dazu gehören unter anderem Funktionstests, die der Überprüfung der Bänder, Sehnen und Muskeln dienen (z.B. Kreuzband-Knie-Tests oder Schultergelenk-Tests).

Schlussendlich nutzen wir (oder unsere Kollegen aus der Radiologie) bildgebende Verfahren, vor allem dann, wenn die klinische Untersuchung unklar ist oder wir schwerwiegende Verletzungen vermuten. Mit Röntgenaufnahmen identifizieren wir Knochenbrüche oder Gelenksverletzungen. Weichteile, Sehnen, Bänder und Muskeln, aber auch Blutergüsse und Entzündungen, werden vor allem mit der Ultraschall-Methode untersucht. Liegt ein Verdacht auf Bänderriss, Knorpelverletzung oder eine schwer erkennbare Weichteilverletzung vor (z.B. Muskelriss oder Bandscheibenproblem), schicken wir unsere Patienten zum MRT (Magnetresonanztomographie). Für eine sehr genaue 3D-Darstellung von Knochenstrukturen und Frakturen sorgt ein CT-Scan.

In meiner Arbeit ist es sehr wichtig abzuklären, ob die Symptome tatsächlich auf eine Sportverletzung zurückzuführen sind oder ob eine andere Ursache vorliegt. Es gibt Sportverletzungen, z.B. Bänderrisse, Verstauchungen oder Frakturen, die ähnliche Symptome wie Muskelverspannungen oder Überlastungsschäden aufweisen. Hierbei hilft der Vergleich der Symptome mit typischen Krankheitsbildern und manchmal auch eine genaue Verlaufskontrolle, um eine falsche Diagnose auszuschließen.

Bei besonders komplexen Fällen oder chronischen Verletzungen setzen wir auf zusätzliche Tests. Bei Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung, Infektionen oder rheumatische Erkrankungen nutzen wir Labortests (z.B. Blutuntersuchungen). Bei Sportlern, die ihre Leistungsfähigkeit wiederherstellen müssen, ist eine funktionelle Untersuchung (z.B. Laufbandanalyse oder Fußdruckmessung) möglich. Damit analysieren wir präzise die Bewegungsabläufe des Patienten. Wer sich mehr für dieses Thema interessiert, kann gern einmal hier vorbeischauen:

https://praxisremyebner.de/orthopaedie-unfallchirurgie/elektromyographie/

https://praxisremyebner.de/orthopaedie-unfallchirurgie/3d-wirbelsaeulenvermessung/

Nun steht die Privatpraxis Remy Ebner ja für konservative Behandlungsmethoden. Welche kommen denn da bei Sportverletzungen in Betracht?

Bei Sportverletzungen gilt häufig die sogenannte PECH-Regel. PECH steht für „Pause, Eis, Kompression und Hochlagerung“. Sie sollte direkt nach der Verletzung angewandt werden, damit sich die Schwellungen und Schmerzen in Grenzen halten. Außerdem brauchen Sie bei einer mittleren bis schweren Sportverletzung eine professionelle Physiotherapie, damit sich Mobilität, Muskelkraft und Beweglichkeit wieder normalisieren.

Bei Blockaden oder Fehlstellungen erhalten Sie eine manuelle Therapie von mir. Wenn Sie unter akuten Beschwerden leiden, setzen wir Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente ein (z.B. NSAR), entweder oral oder intravenös. Vor allem bei Gelenkverletzungen stabilisieren wir den verletzten Körperbereich mit Bandagen oder Orthesen. Darüber hinaus fördern die Stoßwellentherapie und die Ultraschalltherapie die Durchblutung, die Ausschüttung von antiinflammatorischen Mediatoren und die Heilung. Zur Beschleunigung des Heilungsprozesses setzen wir außerdem auf die intraartikuläre Gabe von Hyaluronsäure oder regenerative Therapien der Sehnen.

Wer sich einen Überblick über die Leistungen in der Privatpraxis verschaffen möchte, schaut gern hier vorbei:

Bevor es überhaupt so weit kommt: Wie kann man das Risiko von Sportverletzungen minimieren, vor allem nach einer längeren Pause?

Indem Sie schrittweise vorgehen, anstatt wieder 100% Vollgas ab Tag 1 zu geben. Bereiten Sie sich gründlich auf Ihre Sportart vor. Dazu gehört ein gezieltes Schritt-für-Schritt-Training in Bezug auf Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. Mit einer vergleichenden EMG-Untersuchung behalten wir Ihren Fortschritt im Blick. Lassen Sie sich im Idealfall physiotherapeutisch begleiten.

Achten Sie darauf, sich strukturiert aufzuwärmen. So bereiten Sie Ihre Muskeln, Sehnen und Gelenke optimal auf die bevorstehenden Belastungen vor. Außerdem geben wir allen Sportverletzten einen gut gemeinten Rat mit auf den Weg: Setzen Sie sich Ziele, aber bitte realistische. Vermeiden Sie Überbelastungen, indem Sie die Intensität und die Dauer Ihrer Übungen zunächst herabsetzen. Regelmäßige Pausen helfen bei der Erholung. Auch so vermeiden Sie Überbelastungen.

Sollten Ihre Schmerzen wieder und wieder auftreten, trainieren Sie nicht auf diesem Niveau weiter, sondern reduzieren Sie Ihre sportlichen Einheiten – in Intensität und Länge. Letztlich verringern Sie mit einem evidenzbasierten Training das Verletzungsrisiko und können bald schon wieder Ihrem Lieblingssport nachgehen. Laut einer 2023 veröffentlichten Studie sind strukturierte Präventionsprogramme, kombiniert mit Aufwärmübungen und Progressionstraining, besonders effektiv bei Sportler nach Pausen.

Gehören auch Krafttraining und Dehnübungen dazu, einer erneuten Sportverletzung vorzubeugen?

Auf jeden Fall.  Mit einem auf Sie abgestimmten Krafttraining stärken Sie nicht nur Ihre Muskeln, Sehnen und Bänder, sondern stabilisieren auch Ihre Gelenke. Gezielte Übungen schützen Ihren Körper vor Überbelastungen. Das Training der „Core“-Muskulatur steht dabei im Vordergrund, denn es zielt auf die Stabilisierung des gesamten Rumpfs ab.

Mit dynamischen Dehnübungen vor dem Sport verbessern Sie Ihre Beweglichkeit und beugen erneuten Muskelverletzungen vor. Eine Metaanalyse von 2022 belegt, dass dynamisches Dehnen vor dem Sport Verletzungen (z.B. Muskelfaserrisse) um bis zu 30 % reduzieren kann. Das ist einerseits mit zunehmendem Alter wichtig, andererseits in jeder Altersstufe, wenn man Sportarten mit schellen Bewegungswechseln ausübt. Dazu gehören beispielsweise Tennis, Squash und Ballspiele (z.B. Hand-, Basket- oder Fußball). Statisches Dehnen nach Ihren sportlichen Aktivitäten fördern die Regeneration. Mit kombinierten Bewegungsabläufen – je nach Sportart – unterstützen Sie Ihre Verletzungsprävention zusätzlich.

Was raten Sie Sportlern, die nach einer Verletzung wieder aktiv werden möchten?

Bevor es in gewohnter Manier mit dem Sport weitergehen kann, sollten Sie Ihre Rehabilitation abgeschlossen haben. Das heißt, der verletzte Bereich Ihres Körpers sollte zu 100% stabil und schmerzfrei sein. Danach kann es mit dem individuellen Aufbautraining losgehen, um die eigene Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer wieder zu fördern.
Lassen Sie sich am besten regelmäßig kontrollieren. In der Privatpraxis Remy Ebner arbeiten erfahrene Orthopäden und ein Physiotherapeut, die Sie optimal auf Ihrem Weg zurück in den Sport begleiten. Studien belegen, dass eine individuell angepasste Physiotherapie die Rückkehr zum Sport sicher gestaltet. Ein zu schneller Wiedereinstieg erhöht das Risiko erneuter Verletzungen.
Vernachlässigen Sie darüber hinaus nicht die mentale Seite Ihrer Verletzung. Auch psychologisch benötigt Ihr Körper Zeit, wieder Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu fassen.
Nicht zuletzt kann eine geeignete Schutzausrüstung Sie davor schützen, sich erneut zu verletzen. Mit einem schrittweisen Rehabilitationstraining sind Sie auf einem guten Weg, Ihre verletzten internen Strukturen wieder zu stabilisieren.

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Frau Dr. Schaefer.

Sehr gern.

Sportverletzung
Sportverletzung

Über den Autor: Dr. Teresa Schaefer

Dr. Teresa Schaefer ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und seit 2024 in der Privatpraxis Remy-Ebner in Frankfurt am Main tätig. Nach ihrem Medizinstudium an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main arbeitete sie in der Hochtaunus-Klinik in Bad Homburg, im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim und in einer orthopädischen Praxis in Bad Vilbel. Dr. Schaefer promovierte 2017. Sie verfügt über die Zusatzweiterbildung Akupunktur und Zusatzweiterbildungen in Notfallmedizin, Chirotherapie und Röntgendiagnostik Skelett. Frau Dr. Schaefer verfolgt den gesamtheitlichen Ansatz der Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview – Welche Verhütungsmethoden gibt es und welche Methode ist die Richtige für mich?

Experteninterview – Welche Verhütungsmethoden gibt es und welche Methode ist die Richtige für mich?

Interview mit Frau Dr. med. Talea Remy-Ebner – Privatpraxis RemyEbner Frankfurt

Antibabypille ja oder nein? Wussten Sie, dass Symptome wie Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Migräne oder sogar Libidoverlust von der Pille ausgelöst werden können? Was tun, wenn die Verhütungsmethode Nebenwirkungen auslöst oder nicht mehr zu den Lebensumständen passt? Welche Alternativen gibt es?

Im Interview mit Frau Dr. Remy-Ebner erfahren Sie alles, was Sie über moderne Verhütungsmethoden wissen sollten.

Frau Dr. Remy-Ebner, Verhütung ist ein Thema, das uns alle beschäftigt. Warum ist es so wichtig die passende Verhütungsmethode zu wählen?

Zum einen ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrer Verhütungsmethode wohlfühlen. Zum anderen sollte die Wahl Ihrer Verhütungsmethode auch optimal auf Ihre individuellen gesundheitlichen Bedürfnisse und Ihre Lebensumstände abgestimmt sein. Das ist insbesondere wichtig, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Denn jede Verhütungsmethode wirkt anders auf den Körper.

Wie finde ich heraus, welche Verhütungsmethode die Richtige für mich ist?

Die Wahl der passenden Verhütungsmethode ist sehr individuell und von Frau zu Frau unterschiedlich. In meiner Privatpraxis biete ich meinen Patientinnen eine ausführliche Beratung an, um gemeinsam herauszufinden welche Verhütungsmethode am besten zu Ihrem Lebensstiel passt. Dazu werden verschiede Aspekte herangezogen, wie die gesundheitliche Situation der Patientin, die persönlichen Lebensumstände, die Familienplanung und persönliche Präferenzen.

Welche Verhütungsmethoden stehen mir zur Auswahl?

Hier unterscheiden wir zwischen hormonellen Verhütungsmethoden und nicht-hormonellen Verhütungsmethoden.

In meiner Praxis besprechen wir die einzelnen Vor- und Nachteile der jeweiligen Verhütungsmethoden. Wir schauen ganz individuell, welche Verhütungsmethode am besten zu Ihren Vorlieben und Lebensumständen passt.

Zu den gängigsten Verhütungsmethoden zählen:

  • Anti-Baby-Pille (Mikropille)
  • Anti-Baby-Pille (Minipille – reines Gestagenpräparat)
  • Kombipille (Östrogen + Gestagen)
  • Drei-Monats-Spritze
  • Hormonstäbchen
  • Spirale (kupferhaltig)
  • Spirale (hormonhaltig)
  • Sterilisation
  • Messung der Basaltemparatur
  • Kondom

Was sind hormonfreie Verhütungsmethoden?

Es gibt verschiedene Verhütungsmethoden, die ohne Hormone auskommen, wie beispielsweise die Kupferspirale. Sie wird direkt in die Gebärmutter eingesetzt, wo sie die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass Spermien daran gehindert werden die Eizelle zu befruchten. Die Kupferspirale ist nach dem Kondom und der Antibabypille das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel und gilt als eine sehr zuverlässige Langzeitverhütungsmethode.

Kann ich eine Spirale verwenden, auch wenn ich noch keine Kinder habe?

Ja. Früher wurde dazu geraten, sich die Spirale erst nach der Geburt einsetzten zu lassen. Das hat sich mittlerweile geändert. Moderne Spiralen, wie die Kupferspirale als auch die Hormonspirale können durchaus von Frauen verwendet werden, die noch keine Kinder haben. Sie sollten jedoch bedenken, dass die Spirale zu den Langzeitverhütungsmethode zählt und eher für Frauen in Frage kommt, die mit der Kinderwunschplanung noch eine Weile warten möchten. Darum ist eine ausführliche persönliche Beratung vorab empfehlenswert. So können wir die Vor- und Nachteile der gewünschten Verhütungsmethode und die Eignung dieser Methode für Ihre persönliche Situation klären.

Gibt es Verhütungsmethoden, die mich vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen?

Sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen ist ein wichtiger Aspekt, den man nicht aus den Augen verlieren sollte. Denn die meisten Verhütungsmethoden schützen nur vor einer ungewollten Schwangerschaft jedoch nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Kondome sowohl für Männer als auch für Frauen bieten hier den besten Schutz. Auch eine HPV-Impfung kann helfen sich gegen bestimmte HPV-Viren zu schützen.

Wie lange dauert es nach dem Absetzen der Pille, bis ich wieder fruchtbar bin?

In der Regel klappt es nach dem Absetzen der Pille sehr schnell, bis die Fruchtbarkeit wieder einsetzt. Manche Frauen sind regelrecht überrascht, wenn sie bereits im ersten Zyklus eine Schwangerschaft feststellen. In manchen Fällen kann es nach dem Absetzen der Pille auch zu einer verzögerten Rückkehr des Menstruationszyklus kommen. Auch das ist nicht ungewöhnlich und pendelt sich nach einigen Monaten von selbst wieder ein.

Wenn Sie nach mehreren Monaten noch keine Regelblutung haben oder die Schwangerschaft auf sich warten lässt, sollten Sie das rechtzeitig von Ihrer Frauenärztin abklären lassen. Oftmals sind es nur harmlose Ursachen, die leicht behoben werden können. Gerne berate ich Sie dazu im Rahmen der Kinderwunschberatung in meiner Praxis in Frankfurt.

Wie funktioniert die Verhütung nach der Geburt?

Auch nach der Geburt sollten Sie sich frühzeitig Gedanken über eine geeignete Verhütungsmethode machen. Denn bei den allermeisten Frauen stellt sich die Fruchtbarkeit nach der Geburt rasch wieder ein. Theoretisch können Frauen bereits ab der dritten Woche nach der Geburt wieder schwanger werden. In der Zeit nach der Geburt ist es besonders wichtig, dass die von Ihnen gewählte Verhütungsmethode an Ihre individuellen Bedürfnisse und an Ihren aktuellen Hormonhaushalt angepasst ist. Viele Frauen greifen hier auf die Spirale oder die Minipille zurück, die auch während der Stillzeit eine geeignete Verhütungsmethode darstellt.

Beeinflusst das Alter die Wahl der Verhütungsmethode?

Definitiv. Die Bedürfnisse und die gesundheitlichen Voraussetzungen ändern sich im Laufe der Zeit und in den verschiedenen Lebensphasen. Beispielsweise steigen ab einem Alter von 35 Jahren bestimmte Risiken bei hormonellen Verhütungsmethoden. Während in jüngeren Jahren vielleicht öfter die Familienplanung im Vordergrund steht. So beeinflusst das Alter bei der Wahl der Verhütungsmethode sowohl gesundheitliche als auch persönliche Präferenzen.

Wie verhüte ich am besten in den Wechseljahren?

In den Wechseljahren nimmt zwar die Fruchtbarkeit nach und nach ab, theoretisch ist aber eine Schwangerschaft bis zum endgültigen Ausbleiben der Periode möglich. Darum sollten Sie auch in der Übergangsphase, der sogenannten Perimenopause eine zuverlässige Verhütungsmethode wählen.

Insbesondere in den Wechseljahren leiden manche Frauen unter den hormonellen Veränderungen und Wechseljahresbeschwerden machen sich bemerkbar. Dann ist es besonders wichtig, die hormonelle Verhütung auf Ihre aktuellen körperlichen Bedürfnisse abzustimmen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Denn wenn die hormonelle Verhütung nicht mehr zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand passt, kann das sogar Symptome, die den Wechseljahresbeschwerden sehr ähnlich sind, auslösen. Hier können Kombi-Präparate oder eine nicht hormonelle Verhütungsmethode eine Alternative darstellen.  

In einem Beratungsgespräch schauen wir, welche Verhütungsmethode am besten zu Ihren gesundheitlichen Voraussetzungen passt.

Was kann ich tun, wenn die aktuelle Verhütung nicht mehr zu mir passt?

Es kann vorkommen, dass eine Verhütungsmethode mit der Zeit nicht mehr zu den individuellen Bedürfnissen passt und Beschwerden verursacht. Besonders bei der Pille kann es vorkommen, dass die Zusammensetzung der Hormone plötzlich nicht mehr vertragen wird. Mögliche Nebenwirkungen reichen von Übelkeit über Brustschmerzen bis hin zu Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen. Darum ist es wichtig, die regemäßigen Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt wahrzunehmen und etwaige Beschwerden offen anzusprechen. Manchmal kann schon der Wechsel auf ein anderes Präparat Abhilfe schaffen.

Vielen Dank für das Interview rund um das Thema Verhütung!

Jederzeit gerne!

Verhütungsmethoden

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner

Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe,  operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie. 

Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview mit Frau Dr. Schaefer zum Fersensporn

Experteninterview mit Frau Dr. Schaefer zum Fersensporn

In diesem Interview spreche ich mit Dr. Teresa Schaefer, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, über den Fersensporn. Wie viele andere Menschen auch, leide ich unter dem stechenden Schmerz in meiner Ferse. Bei Frau Dr. Schaefer möchte ich mehr über die Krankheit und vor allem über Therapieformen zur Linderung meiner Schmerzen erfahren.

– Nina Brucher (Patientin)

Frau Dr. Schaefer, können Sie zu Anfang in einfachen Worten erklären, was ein Fersensporn ist und wie er entsteht?

Ja, gern. Initial handelt es sich um eine akute lokale Entzündung der Sehnenplatte (Plantarfaszie) unter dem Fuß. Wenn Sie Ihren Fuß wiederkehrend belasten, kann sich reaktiv ein Knochenvorsprung entwickeln. Das ist der sogenannte Fersensporn. Meist entsteht der Sporn durch eine Reizung am Knochen, die durch Zug oder Druck verursacht wurde. Häufig spüren Sie gleichzeitige Fußschmerzen, die durch eine Entzündung des Fußgewölbes hervorgerufen werden.

An welchen Symptomen erkenne ich, dass es sich um einen Fersensporn handelt?

Der Fersensporn ist oft asymptomatisch, das heißt Sie spüren zunächst einmal nichts. Meist wird er während einer Röntgenaufnahme Ihres Fußes als Zufallsbefund mitdetektiert.

Der symptomatische Fersensporn hingegen verursacht häufig einen bewegungsabhängigen stechenden Schmerz. Meist verspüren Sie ihn morgens beim Aufstehen oder wenn Sie nach längerem Sitzen wieder loslaufen, oft unterhalb des Fersenbeins. Betroffene berichten von verstärkten Belastungsschmerzen, beispielsweise beim Spaziergehen oder beim Joggen. Im weiteren Krankheitsverlauf und bei einer starken Entzündung sprechen Patienten von einem Pochen, selbst im Liegen. Längere Standphasen werden ebenso quälend. Bei der gezielten Untersuchung lässt sich ein Druckschmerz am Ansatz der Plantarfaszie auflösen. 

Gibt es bestimmte Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen? Sind bestimmte Personengruppen anfälliger für Fersensporn als andere?

Ja. Es gibt Risikofaktoren beziehungsweise Risikogruppen, bei denen ein Fersensporn eher auftreten kann. So kann die Krankheit bei Menschen mit Knick-, Senk- oder Senkspreizfüßen eher auftreten, denn hier liegen Fußdeformitäten mit einer Abflachung des Längsgewölbes vor. Auch eine vorbestehende Insertionstendinopathie des Unterschenkels und Fußes kann ein Risikofaktor sein. Das ist eine entzündliche bzw. degenerative Erkrankung der Sehnenansatzstelle am Knochen, oft verursacht durch Überlastung oder wiederholte Beanspruchung. Meist gehen Schmerzen oder Schwellungen damit einher. Unter Fersensporn leiden aber auch vermehrt Menschen mit starkem Übergewicht oder jene, die überwiegend im Stehen arbeiten.

Haben Sie eine bestimmte Diagnosemethode für den Fersensporn bei sich in der Privatpraxis Frankfurt Sachsenhausen?

Mit einer seitlichen Röntgenaufnahme des Fußes diagnostizieren wir einen Fersensporn am besten. In der Regel erkennen wir einen wenige Millimeter langen Knochenvorsprung am Fersenbein (Calcaneus). Wir achten außerdem auf Kalzifikationen der umliegenden Sehnen. Das sind Kalziumsalz-Ablagerungen im Gewebe, die zu Verhärtungen führen und Verletzungen oder degenerative Prozesse auslösen können. Kalzifikationen sind möglicherweise auch Ausdruck einer chronischen Insertionstendinopathie. Daher kann die schmerzhafte Symptomatik eines Fersensporns schon längere Zeit vor Ausbildung eines tatsächlichen Knochensporns auftreten. 

Welche Therapieformen gibt es, wenn man unter einem Fersensporn leidet?

Wir entscheiden, ob Schuheinlagen benötigt werden. Gründe dafür können ein zu abgeflachtes Fußgewölbe bei gleichzeitig vorliegendem Knickfuß und zusätzliche Gelenkschmerzen der unteren Extremitäten sein. Wir treffen die Entscheidung nach einer Laufbandanalyse.

Wenn sich der Schmerz vor allem in der Fersenmitte lokalisiert und ein Fersensporn nachweisbar ist, kann eine Einlage mit Weichbettung schmerzlindernd wirken und weiteren Reizungen der Plantarfaszie vorbeugen.

Normalerweise sind Einlagen bei physiologischem Fußgewölbe aber nicht nötig. Oft sind die Sehnen einfach sehr schlecht durchblutet. Daher neigen Sehnen sehr schnell zum Austrocknen. Sie können sich das wie spröde Gummibänder vorstellen. Die Nährstoffversorgung der Sehnen wird überwiegend durch eine Art Pumpeffekt in der Abrollbewegung des Fußes gefördert. Will heißen: Je mehr Sie die Muskeln Ihres Fußes bewegen, desto besser wird das Sehnengewebe mit Nährstoffen versorgt. Ohne diese Aktivität kann sich das tiefliegende Sehnengewebe nicht regenerieren, Entzündungsstoffe können nicht abtransportiert werden und der Heilungsprozess wird stark verzögert. Ziel ist es also, die Durchblutung im tiefliegenden entzündeten Fersenbereich zu aktivieren, die Fußsohlensehne zu entspannen und diese nachhaltig zu dehnen.

Interessant. Und welche konservativen Behandlungsansätze verfolgen Sie in der Privatpraxis Frankfurt Sachsenhausen?

Wenn Patienten mit Fersensporn zu uns kommen, arbeiten wir mit der Stoßwellentherapie, Akupunktur und bei akuten Entzündungen mit lokalen Injektionen (Lokalanästhetika / Analgetika / Kortikoide) sowie begleitender oraler NSAR-Therapie. Protektiv setzen wir außerdem aufbauende Hyaluronsäure-Injektionen ein. Bei Patienten mit starken begleitenden Insertionstendinopathien des Unterschenkels und Fußes macht es Sinn, Physiotherapie-Stunden zu verschreiben. Damit können Sie verspannte und überlastete Muskelgruppen des Unterschenkels und des Fußes lockern und aufbauend richtig stärken. Auch eine begleitende manuelle Therapie kann durchaus sinnvoll sein.

Sie sind u.a. Expertin für Akupunktur. Macht diese Heilmethode auch bei der Behandlung von Fersensporn Sinn?

Ja, die Akupunktur kann bei der Behandlung eines Fersensporns sehr gut unterstützend eingesetzt werden und das machen wir auch in unserer Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Sie hilft bei der Schmerzlinderung und Fuß-Durchblutung, die den Heilungsprozess positiv beeinflussen kann. Durch gezielte Nadelstiche an bestimmten Akupunkturpunkten versuche ich, muskuläre Verspannungen zu lösen und Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Auch bei chronischen Fersenschmerzen hat sich die Akupunktur als sinnvolle Ergänzung bewährt.

Gibt es eine bestimmte Art der Fußbelastung oder Stärkung der Fußmuskulatur, um einem Fersensporn – auch langfristig – vorzubeugen? Was kann ich selbst tun?

Vermeiden Sie in erster Linie Überbelastungen wie beispielsweise langes Stehen auf harten Böden, hohe Absätze oder ungeeignetes Schuhwerk ohne Dämpfung. Versuchen Sie, Ihr Gewicht gleichmäßig auf dem gesamten Fuß zu verteilen. So verhindern Sie Druckstellen. Sollten Sie doch viel stehen müssen, versuchen Sie, auf weichen stoßdämpfenden Untergründen zu laufen (z.B. Teppiche oder Matten).

Achten Sie auf die richtige Schritttechnik: Rollen Sie Ihren Fuß beim Gehen gleichmäßig ab, also von der Ferse bis zu den Zehen. Vermeiden Sie zu hartes Auftreten mit der Ferse, um Ihre Plantarfaszie nicht überzubelasten.

Falls möglich, variieren Sie die Belastung, in dem Sie abwechselnd im Tagesverlauf gehen, stehen und sitzen. Bauen Sie regelmäßig Pausen in Ihrem Alltag ein und gönnen Sie Ihren Füßen eine kleine Erholung.

Wenn Sie sich für bestimmte Übungen zur Stärkung Ihrer Fußmuskulatur interessieren, habe ich einige Tipps für Sie:

  • Zehenkrallen und Fasziendehnung: Setzen Sie sich auf einen Stuhl, legen Sie ein Handtuch vor Ihre Füße und versuchen Sie, das Handtuch nur mit den Zehen zu greifen und zu sich heranzuziehen. Mit dieser Übung stärken Sie Ihre Fußmuskulatur und Ihr Fußgewölbe.
  • Fußrollen: Setzen Sie sich auf einen Stuhl und rollen Sie eine Tennis- oder Faszienrolle mit der Fußsohle vor und zurück. Auf diese Weise massieren Sie Ihre Plantarfaszie und lockern verspannte Strukturen.
  • Wadenheben: Stellen Sie sich mit den Füßen hüftbreit auseinander, heben Sie die Fersen langsam an, so dass Sie auf den Zehenspitzen stehen und senken sie wieder ab. Mit dieser Übung stärken Sie nicht nur Ihre Wadenmuskulatur, sondern entlasten außerdem Ihre Plantarfaszie.
  • Waden- und Achillessehnen-Dehnung: Stellen Sie sich vor eine Wand, legen Sie die Hände daran und schieben Sie ein Bein nach hinten, wobei die Ferse auf dem Boden bleibt – eine wunderbare Dehnung der Wadenmuskulatur und gleichzeitige Entlastung der Plantarfaszie.
  • Plantar-Faszien-Dehnung: Setzen Sie sich hin und ziehen die Zehen Ihres betroffenen Fußes nach oben in Richtung Schienbein. Halten Sie diese Position für etwa 20–30s. Diese Übung hilft Ihnen, Ihre Plantarfaszie zu dehnen und Spannungen zu lösen.

Auch die Kontrolle Ihres Gewichts mag Ihnen beim Vermeiden eines Fersensporns helfen. Versuchen Sie, sich gesund zu ernähren und ausreichend zu bewegen. Wenn Sie Ihr Gewicht im Normalbereich halten, reduzieren Sie den Druck auf Ihre Füße.

Tragen Sie am besten Schuhe, die Ihre Füße stützen und dämpfen. Wenn Sie häufig Ihre (gut passenden) Schuhe wechseln, kann Ihnen das helfen, Überbelastungen zu vermeiden. Laufen Sie außerdem ab und zu barfuß, z.B. auf Gras oder Sand. Das kann die Fußmuskulatur stärken und Ihre natürliche Fußstellung fördern.

Falls Sie bereits erste Schmerzen im Fuß verspüren, kühlen Sie Ihre schmerzende Ferse mit Eispackungen für etwa 15min. So können Sie mögliche Entzündungen reduzieren. Bei akuten Schmerzen können entzündungshemmende Medikamente, wie beispielsweise Ibuprofen helfen. Fragen Sie dazu aber bitte vorher bei uns in der Privatpraxis nach.

Okay. Haben Sie darüber hinaus Tipps für bestimmte Schuhe?

Schuhe mit einer weichen, stoßdämpfenden Sohle entlasten die Ferse. Speziell Sportschuhe oder Komfortschuhe mit Gel- oder Schaumstoffpolsterung eignen sich gut. Darüber hinaus kann eine erhöhte Fersenpartie sinnvoll sein. Schuhe mit einem leichten Absatz oder einer erhöhten Fersenpartie reduzieren den Druck auf den Fersenbereich. Schuhe mit gutem Halt im Mittelfußbereich helfen, das Fußgewölbe zu unterstützen und die Belastung der Plantarfaszie zu minimieren. Ein breiterer Vorfußbereich kann unterstützend bei der Vermeidung von Druckstellen wirken und den Fuß entspannter halten.

Wie lange dauert die Therapie eines Fersensporns, bis eine Besserung eintritt?

Die Dauer einer Fersensporn-Therapie hängt vom Krankheitsbild des Patienten ab. Die Spanne reicht von mehreren Wochen bis hin zu Monaten, bis die Beschwerden komplett und dauerhaft abgeklungen sind. Handelt es sich um eine Sehnenentzündung ohne sichtbaren Fersensporn, fühlt sich der Patient in der Regel mit 6-9 Sitzungen der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) und oraler nichtsteroidaler Anthirheumatikumgabe (NSAR Therapie), z.B. mittels Diclofenac, Ibuprofen oder Eteoricoxib zügig besser. Wenn sich bereits ein Fersensporn ausgebildet hat, können Injektionen den Heilungsprozess unterstützen. Außerdem macht in diesem Fall eine Laufbandanalyse Sinn. Damit behandeln wir Statik-Probleme gleich mit. 

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Dr. Schaefer.

Sehr gern.

Fersensporn
Fersensporn

Über den Autor: Dr. Teresa Schaefer

Dr. Teresa Schaefer ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und seit 2024 in der Privatpraxis Remy-Ebner in Frankfurt am Main tätig. Nach ihrem Medizinstudium an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main arbeitete sie in der Hochtaunus-Klinik in Bad Homburg, im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim und in einer orthopädischen Praxis in Bad Vilbel. Dr. Schaefer promovierte 2017. Sie verfügt über die Zusatzweiterbildung Akupunktur und Zusatzweiterbildungen in Notfallmedizin, Chirotherapie und Röntgendiagnostik Skelett. Frau Dr. Schaefer verfolgt den gesamtheitlichen Ansatz der Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen.

Dr. Marc Ebner

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So kommen Sie gelassen durch die Wechseljahre – Experteninterview mit Dr. Talea Remy-Ebner

So kommen Sie gelassen durch die Wechseljahre – Experteninterview mit Dr. Talea Remy-Ebner

Die Menopause – Abschied oder Neubeginn? Während manche Frauen befürchten in den Wechseljahren ihre Weiblichkeit zu verlieren freuen sich andere auf die Menopause und die damit verbundenen Freiheiten. Die Wechseljahre sind durchaus eine Zeit, die es zu genießen gilt. Die Familienplanung ist bereits abgeschlossen und die Kinder sind vielleicht schon aus dem Haus. Man ist am Zenit seiner Karriere und steht mitten im Leben. Doch was, wenn die Realität leider anders aussieht und man von Müdigkeit, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen geplagt ist?

Im Interview mit Dr. Talea Remy-Ebner, zertifizierte Hormonspezialistin für die Rimkus Hormonersatztherapie – erfahren Sie, wie Sie vital durch die Wechseljahre kommen.

Frau Dr. Remy-Ebner, Sie sind spezialisiert auf die weiblichen Hormone?

Ja ich habe mich intensiv mit der Therapie mit natürlichen humanidentischen Hormonen nach Dr. Rimkus befasst. In unserer fachärztlichen Privatpraxis werde ich immer wieder mit Fragestellungen bezüglich der weiblichen Hormone sowie der Menopause konfrontiert.

Apropos Menopause – Wann genau beginnen eigentlich die Wechseljahre?

Dazu ist es wichtig zu wissen, dass die Wechseljahre nicht plötzlich beginnen, sondern in drei Phasen unterteilt werden. Die Perimenopause, die Menopause und die Postmenopause. Als Perimenopause bezeichnet man die Zeit vor dem Ausbleiben der Menstruation. Diese hormonelle Umstellung beginnt meist schon mit Anfang 40. Die Menopause, also das Ausbleiben der Periode liegt im Durchschnitt um das 52. Lebensjahr. Bei Raucherinnen oder untergewichtigen Frauen kann der Wechsel auch früher auftreten.

Welche Anzeichen sind für die Wechseljahre typisch?

Die ersten Symptome können bereits mit Mitte 40 beginnen. Meist berichten Betroffene dann von Schlafstörungen gefolgt von Nachtschweiß. Weitere typische Symptome sind Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen, die Zyklen werden kürzer oder unregelmäßig. Auch Haarausfall, trockene Haut oder trockene Augen können auf die Wechseljahre hindeuten.

Ein Tabuthema ist oftmals die sexuelle Empfindlichkeit, die sich verändert. Während manche Frauen in den Wechseljahren von einer erhöhten Libido sprechen, leiden andere an Scheidentrockenheit, Müdigkeit und einer Abnahme der sexuellen Lust.

All diese Beschwerden in den Wechseljahren sind zwar normal, was aber nicht bedeutet, dass sie hingenommen werden müssen. Sprechen Sie offen mit Ihrer Frauenärztin darüber. Oftmals sind es schon kleine Umstellungen, die hier Abhilfe schaffen können.

Frauen in den Wechseljahren neigen generell zu einer Veränderung der Hormonorgane. Bleibt eine hormonelle Störung unentdeckt kann das auch Risiken bergen, wie Schilddrüsenerkrankungen, Herzkreislaufstörungen, Bluthochdruck bis hin zu Diabetes und Osteoporose. Eine frühzeitige Diagnostik und Therapie können hier prophylaktisch wirken.

Merke ich die Wechseljahre trotz Pille?

Nicht unbedingt, zumindest nicht am Anfang. Denn die Pille kann die Symptome der Wechseljahre kaschieren. In anderen Fällen treten Wechseljahressymptome auf, die durch die Pille induziert werden, da sich die hormonellen Bedürfnisse während der Wechseljahre verändern. Darum sollten Sie in den Wechseljahren die Pille von Ihrem Frauenarzt überprüfen lassen. Ihr Frauenarzt kann beurteilen, ob die Art der Pille sowie die Dosierung für Ihre Bedürfnisse geeignet ist. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit auf niedriger dosierte Hormonpräparate oder nicht-hormonelle Verhütungsmethoden umzusteigen.

Was passiert in den Wechseljahren mit dem weiblichen Körper?

Während der Wechseljahre durchläuft der weibliche Körper eine hormonelle Veränderung. Schon in der Perimenopause nimmt die Zahl der Eizellen kontinuierlich ab. In Folge reduzieren die Eierstöcke die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron – ein Hormonmangel entsteht. Dies führt zu unregelmäßigen Menstruationszyklen. Dieser Prozess setzt sich bis zum endgültigen Ausbleiben der Menstruation fort.

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess, die sich über viele Jahre ziehen. Frauen erleben diese Zeit mit unterschiedlichen Symptomen und unterschiedlicher Intensität.

Auf was sollte ich in dieser Zeit besonders achten?

Achten Sie auf Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Ein gesunder Lifestyle bringt Sie leichter durch den Wechsel. Ernähren Sie sich gesund, machen Sie Sport oder Entspannungsübungen wie Yoga. Nehmen Sie sich Zeit für sich und nehmen Sie Ihre Vorsorgeuntersuchungen wahr. Denn Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden stehen jetzt an erster Stelle.

Kann ich mich auf die Wechseljahre vorbereiten?

Die Wechseljahre sind ein von der Natur vorherbestimmter Prozess, den man zeitlich nicht bestimmen kann. Manche Frauen kommen früher in den Wechsel manche Frauen später. Lassen Sie es auf sich zukommen und bleiben Sie gelassen. Denn es ist nicht gesagt, dass Probleme auftreten. Bei manchen Frauen verlaufen die Wechseljahre nahezu symptomlos. Sollten dennoch Probleme auftreten, bietet die Frauenheilkunde zahlreiche Möglichkeiten den Wechsel so angenehm wie möglich zu erleben.

Was kann ich tun, wenn Beschwerden auftreten?

Wechseljahresbeschwerden sind sehr facettenreich und sind von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt. Während manche Frauen kaum Beschwerden wahrnehmen, leiden andere massiv. Hören Sie auf Ihren Körper und nehmen Sie Ihre Beschwerden ernst. Sie sollten diese auf keinen Fall aushalten. Besprechen Sie Ihre Beschwerden und Sorgen mit Ihrer Frauenärztin.

Vielen Frauen hilft eine Hormonersatztherapie, um ihre Beschwerden in den Griff zu bekommen. Wer keine Hormone nehmen möchte oder darf, kann das bei seinem Arzt offen ansprechen. Je nach Beschwerdebild gibt es auch Alternativen oder Medikamente, die nicht hormonell sind.

Gibt es auch natürliche Präparate, die bei Wechseljahresbeschwerden helfen?

Zur Unterstützung der Wechseljahresbeschwerden können pflanzlichen Präparate eine Alternative sein, die zumindest in der Anfangszeit Linderung versprechen. Die Klassiker darunter sind Mönchspfeffer bei hormonellem Ungleichgewicht oder Frauenmantel-Tee gegen Hitzewallungen. Sie sollten die Einnahme pflanzlicher Präparate jedoch mit Ihrem Arzt besprechen, insbesondere wenn Sie schon Medikamente nehmen oder bereits Beschwerden bestehen.

Sehr gute Erfolge erzielen wir in unserer Praxis auch mit Akupunktur gegen Wechseljahresbeschwerden.  

Wie sieht es mit Verhütung aus, während der Wechseljahre?

Verhütung kann durchaus in den Wechseljahren noch ein wichtiges Thema sein. Viele Frauen fragen sich bei einem unregelmäßigen Zyklus, ob sie noch fruchtbar sind. Das können wir mit einem einfachen Bluttest feststellen. Die Hormone in Ihrem Blut sowie eine Ultraschalluntersuchung geben Aufschluss darüber, wie hoch Ihre Fruchtbarkeit ist.

Kann ich feststellen, ob ich bereits in den Wechseljahren bin?

Bereits in der Perimenopause haben viele Frauen typische Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre. Beispielsweise wird die Menstruation unregelmäßig. Auch die Blutungen können sich verändern und reichen von verstärkten Blutungen bis hin zu Schmierblutungen. Bei manchen Frauen können die Wechseljahre aber auch komplett ohne Symptome verlaufen. Um Gewissheit zu erlangen können Sie bei Ihrem Frauenarzt über einen Bluttest die Hormonbestimmung machen lassen.

Kann ich die Wechseljahre hinauszögern?

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess, in denen Sie verschiedene Phasen durchlaufen. Man kann diese Phasen der Wechseljahre nicht zeitlich beeinflussen oder hinauszögern. Die moderne Frauenheilkunde bietet jedoch zahlreiche Möglichkeiten Symptome zu lindern und den Übergang angenehmer zu gestalten.

Vielen Dank für die interessanten Aspekte rund um das Thema Wechseljahre!

Sehr gerne.

Wechseljahre

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner

Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe,  operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie. 

Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview mit Frau Dr. Schaefer zur Akupunktur

Experteninterview mit Frau Dr. Schaefer zur Akupunktur

In diesem Interview spreche ich mit Dr. Teresa Schaefer, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, über Akupunktur. Als Patientin mit häufigen Rückenbeschwerden möchte ich mehr über diese alte Heilmethode erfahren und herausfinden, wie sie meine Beschwerden lindern kann.

Isabella Völler (Patientin)

Liebe Frau Dr. Schaefer, vielen Dank, dass Sie sich heute Zeit für mich nehmen. In allererster Linie interessiert mich, woher die Akupunktur stammt und wie lange es diese medizinische Methode bereits gibt?

Den Begriff „Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)“ kennt man in der westlichen Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Allerdings gehen die Ursprünge dieser alten Heilmethode sehr viel weiter zurück. Die älteste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 2. Jahrhundert vor Christus, als der chinesische Historiker Sima Quian erstmalig „Steinnadeln“ in seinen Aufzeichnungen niederschrieb. Die eigentliche Entstehung der TCM vermutet man jedoch noch viel eher, nämlich vor 4.000 Jahren in der chinesischen Xia-Dynastie.

Interessant. Wann hat diese alte Heilmethode Einzug in deutsche Praxen gehalten und warum?

Der Franzose George Soulié de Morant gilt zwar als Vater der westlichen Akupunktur. Allerdings vermutet man, dass er in China nie eine Nadel gestochen hat. In Europa erlangte diese Heilmethode erstmals im 17. Jahrhundert durch die Jesuiten-Missionare Bekanntheit. Jedoch wurde sie lange als eher exotische Praktik verstanden. Das wissenschaftliche Interesse wuchs erst im 19. und 20. Jahrhundert erheblich.

Um 1820 herum entwickelte sich die Akupunktur in Europa zur Mode-Therapie und war unter dem Namen „locus-dolendi“-Stechen bekannt. Später geriet sie allerdings in Vergessenheit, bevor sie Anfang des 20. Jahrhunderts wieder in den Fokus der Mediziner rückte. Von der modernen Akupunktur spricht man seit 1929 und den Schriften von George Soulié de Morant (1878-1955), der den Anspruch hatte, Akupunktur nach der chinesischen Lehre zu praktizieren. 

Richtig populär wurde die Akupunktur bei uns in den 1970er Jahren, denn es verbreiteten sich zunehmend Berichte über ihre Wirksamkeit. In den 1980er und 90er Jahren wurde die chinesische Heilmethode Teil medizinischer Ausbildungen und Therapien in deutschen Arztpraxen. 2006 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss die Kostenübernahme-Möglichkeit für Akupunktur-Behandlungen bei chronischen Schmerzen durch gesetzliche Krankenkassen. 

Gründe dafür liegen in der nachgewiesenen Wirksamkeit der Akupunktur bei bestimmten Krankheitsbildern und der zunehmenden Nachfrage durch Patienten. Außerdem gehört die Akupunktur zu einem ganzheitlichen Therapie-Ansatz mit wachsender wissenschaftlicher Anerkennung.

Können Sie in einfachen Worten erklären, wie die Akupunktur funktioniert?

Gern. Die traditionelle chinesische Medizin besteht aus 5 Säulen:

  1. Akupunktur
  2. Ernährungslehre
  3. Arzneimittel/CAT
  4. Taiji und Qigong (Koordinationsübungen, Atem- und Bewegungsübungen)
  5. Tuina (Massage).

Jedes innere Gleichgewicht ist der TCM zufolge einer Fülle oder Leere zuzuordnen. Hitze/Feuer, Kälte, Wind und Schleim sind hier wichtige pathologische Faktoren der Fülle. Leere betrifft den Ressourcenmangel (Essenz, Yin und Yang, Qi und Blut). Bei einem Leere- Muster muss gestärkt hinzugeführt werden, z.B. unterstützend mittels Ernährung. Erst wenn dies keine Verbesserung bringt, sollten Arzneimittel eingesetzt werden (Rinden, Blüten, Wurzeln, Kräuter und Blätter). Bei einem Fülle-Muster dagegen muss das Störende oder Überschüssige ausgeleitet, geklärt oder entfernt werden.

Regelmäßige Praktiken wie Qigong und Meditation können helfen, das Yin zu stärken und den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Tuina regt als energetische Massage die Qi-und Blutzirkulation des Körpers an.

Je nach Nadeltechnik erfolgt das Nadeln entweder ausleitend (xie, sedierend) oder anregend (bu, tonisierend). Ein wichtiger Aspekt ist die 5-Elemente-Lehre aus der TCM. Laut chinesischer Medizin befinden wir uns – wie die Natur – in einem Veränderungsprozess. Jede Lebensphase (Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser) ist einem Organ zugeordnet.  Setzt man also die richtigen Lebensmittel ein, kann dies die Organe positiv unterstützen. Dazu gehört auch die richtige Zubereitung.

Mit dem Setzen der Nadel am Rücken wird ein kleiner Stichreiz ausgelöst, der über das periphere Nervensystem ins Rückenmark und ins Gehirn übertragen wird und die Ausschüttung von Hormonen und Neurotransmittern auslöst. Dazu gehören auch Endorphine.

Akupunktur-Behandlungen zielen auf die Beeinflussung des sogenannten Qi ab. Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin durchströmt das Qi unseren Körper in Meridianen. Das sind Leitbahnen, entlang derer 365 Akupunkturpunkte liegen. Wenn ich also eine Akupunkturnadel auf einen Punkt Ihres Meridians setze, beeinflusse ich Ihren Energiefluss im Körper.

Man muss allerdings beachten, dass sich die Akupunktur nicht für jeden Patienten gleich gut eignet. In der westlichen Medizin und Psychologie spricht man von 4 Temperamenten des Menschen. Bei jedem Temperament wirkt die Akupunktur also auf unterschiedliche Art und Weise.

Aha. Um welche 4 menschlichen Temperamente geht es da?

Nun, die Einteilung erfolgt in Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker und Phlegmatiker.

Sanguiniker sind lebhafte, optimistische und sehr soziale Menschen, die häufig zu raschen Intensiv-Reaktionen neigen und Konzentrationsschwierigkeiten haben können. Eine Akupunktur kann hier unterstützend bei der Beruhigung des Nervensystems wirken, so dass sich die Konzentration verbessert und die impulsiven Ausbrüche besser kontrolliert werden können.

Choleriker sind zwar ehrgeizige und energiegeladene Menschen, neigen aber auch zur Aggressivität. Sie werden schnell wütend und sind anfälliger für Stress als andere Menschen. Da die Leber oft mit Stress und Wut in Verbindung gebracht wird, kann eine Akupunktur-Behandlung zur Beruhigung des Leber-Qi beitragen

Melancholiker dagegen sind eher nachdenkliche, introvertierte und häufig traurige oder besorgte Menschen, die zu Depressionen und Ängsten neigen. Die Akupunktur kann bei der Stärkung des (Milz- und Magen-)Qi helfen und den Geist beruhigen.

Phlegmatiker gelten als ruhige, entspannte und beständige Menschen, neigen in manchen Fällen aber zu Trägheit und Apathie. Eine Akupunktur mag hier darauf abzielen, das Qi zu mobilisieren und den Stoffwechsel anzuregen.

In unserer Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen beachten wir also auch die emotionalen Bedürfnisse unserer Patienten und integrieren sie in unsere Akupunktur-Behandlungen. 

Können Sie die Rolle der Meridiane bei der Akupunktur noch ein wenig ausführlicher beschreiben?

Ja. Insgesamt gibt es 12 Hauptmeridiane, die „Jing Mai“ genannt werden und nach Organsystemen oder Funktionskreisen benannt sind. Sie liegen direkt unter der Haut und darauf liegen die klassischen Akupunkturpunkte.

12 Sonder-Meridiane (Jing bie), 15 Verbindungskanäle (Luo Mai) sowie 6 weitere außerordentliche Gefäße (Qi jing Mai) verbinden die Haupt-Meridiane. Man kann sie direkt von außen beeinflussen. Als Akupunkteurin steuere ich den Qi-Durchfluss indirekt über die Haupt-Meridiane.

Den 12 Haupt-Meridianen wird jeweils eine Fließrichtung zugeschrieben:

  • Yin-Meridiane verlaufen von den Zehen zum Stamm und vom Stamm zu den Fingern.
  • Yang-Meridiane verlaufen von den Fingern zum Gesicht und vom Gesicht zu den Zehen.

Da die Lebensenergie Qi in einem Kreislauf fließt, verursachen Störungen und Blockaden der Meridiane Ungleichgewichte an allen Stellen des Systems. Die Traditionelle Chinesische Medizin bringt bestimmte Krankheiten und Beschwerden mit einzelnen Meridianen in Zusammenhang und zielt darauf ab, die Beschwerden zu mindern bzw. aufzulösen.

Eignet sich die Akupunktur – neben der Behandlung von Rückenproblemen – auch für die Therapie anderer Beschwerden, z.B. starker Kopfschmerzen oder Angstzustände?

Auf jeden Fall. Akupunktur kann sehr hilfreich für Patienten mit Migräne oder Nacken- und Kopfschmerzen sein, aber auch Stress, Angst und psychische Beschwerden lindern. All diese Symptome können unter anderem begleitend zu erhöhtem Muskeltonus und Qi- Störungen der entsprechenden Meridiane führen, die durch Akupunktur-Behandlungen im Bestfall wieder aufgelöst werden.

Migräne-Patienten kann eine Akupunktur helfen, die Häufigkeit der Kopfschmerz-Attacken zu reduzieren und auch die Intensität der Schmerzen zu mindern. Wir führen die Akupunktur bei Patienten mit diesem Krankheitsbild in den beschwerdefreien Intervallen durch – als Vorbeugung. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin liegen die Ursachen für Migräne (und auch für andere Kopfschmerzen) vor allem an pathogenen Faktoren. Dazu gehören „Wind“, „Blut-Stase“, „Feuchtigkeit“ oder „Blutmangel“. Je nach Lokalisation der Schmerzen wird zwischen Shaoyang-Typ (seitlich), Taiyang-Typ (Hinterkopf) oder Yangming-Typ (frontal) unterschieden.

Während des Akutschmerzes setze ich keine Nadeln entlang des Kopfes (keine Verwendung von Nahpunkten), sondern arbeite mit sogenannten Fernpunkten entlang der Meridiane und der Ohrakupunktur, z.B. durch einen Mini-Aderlass an der Ohrspitze. Dadurch lässt sich die Blut-Stase effizient ausleiten. In den schmerzfreien Zeiten kombiniere ich Nah- und Fernpunkte am Kopf und/oder Körper sowie Punkte am Ohr.

Es gibt noch eine weitere Form, die Triggerpunkt-Akupunktur, die ich gern bei meinen Patienten anwende. Vielleicht kennen Sie sie auch unter dem englischen Namen „dry needling“. Diese Methode basiert im Gegenteil zur TCM auf der westlichen Neuroanatomie und der wissenschaftlichen Studie des Bewegungsapparates und des Nervensystems.Triggerpunkte sind schmerzhafte, verdickte Knoten oder Stränge in der Muskulatur, die häufig Beschwerden weit entfernt vom eigentlichen Auslösepunkt verursachen. Bei der Triggerpunkt-Akupunktur verwende ich zwar die gleichen Nadeln wie bei der klassischen Akupunktur. Allerdings liegen die Punkte allenfalls zufällig auf den Meridianen. Das „dry needling“ setze ich oft bei Patienten ein, die unter „Ischias-Schmerzen“, Gesäß- oder Beinschmerzen, Tennis-Ellenbogen, Fersen(sporn)-Schmerzen oder einer Achillessehnenreizung leiden. Die Trigger-Punkte behandle ich mit den feinen Nadeln so, dass möglichst der „Twitch“ (Zuckung des Muskels) ausgelöst wird. Dann ist die Behandlung sehr schnell erfolgreich. Besonders gut eignet sich eine anschließende Therapie mittels isometrischer Relaxationstechniken, Massage oder Krankengymnastik

Wie kann ich mir den Ablauf einer Akupunkturbehandlung bei Ihnen in der Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen vorstellen?

Am Anfang frage ich Ihren Beschwerde-Verlauf ab und schaue mir Ihre Zunge sowie Ihren Puls an. Für jede einzelne Sitzung erarbeite ich ein neues Nadel-Konzept. Es ist möglich, gleich mehrere (auch unterschiedliche) Symptome binnen einer Sitzung zu behandeln. Klinisch inspiziere und palpiere ich dabei stets auch muskuläre Verquellungen und druckdolente Schmerzpunkte. 

Sie sitzen oder liegen sicher und bequem in Unterwäsche für etwa 30-40min auf einer Liege. Während Ihrer Akupunktur-Behandlung sorge ich für ein angenehmes Raumklima. Bringen Sie gern eine Decke mit, falls Sie sich wünschen, dass bestimmte Körperbereiche bedeckt bleiben. Dann steche ich die speziellen, sehr dünnen Einmal-Akupunktur-Nadeln in genau vorgegebene Punkte entlang Ihrer betroffenen Meridiane ein. Die Einstichtiefe liegt entweder bei wenigen mm und kann bis 2cm reichen.

Je nach Ihrem Beschwerdebild kommen Sie mehrmals in der Woche zu mir. Bei den meisten Patienten sind es 2 wöchentliche Behandlungen. Ab und an rate ich zu nur einer Therapiesitzung pro Woche, wenn wir dem Körper mehr Zeit geben möchten, eigenständig „nachzuarbeiten“. Sie werden fühlen, ob Sie sich nach Ihrer Sitzung hinlegen (und vielleicht sogar schlafen) möchten oder ob Sie Ihren Tagesablauf lieber aktiv gestalten. Beides ist möglich.

Ich habe ein wenig Bedenken. Tut das Setzen der Akupunkturnadeln weh und an welchen Stellen meines Körpers stechen Sie ein? Sind es viele Nadeln?

Pro Sitzung verwende ich zwischen 10 und 25 Nadeln. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist dabei die Nadelzahl oft höher, in der westlichen Akupunktur eher niedriger. Der Einstich ist in der Regel nur geringfügig schmerzhaft und mit dem Zupfen eines Haares vergleichbar. Wichtig ist, dass wir die „Nadelsensation“ bei Ihnen erreichen, das sogenannte „De-Qi“ Gefühl. Sie werden es merken, wenn Sie beim Einstich ein leichtes Kribbeln oder Taubheitsgefühl empfinden. Dann habe ich das Qi der Leitbahn getroffen.

Manchmal mag der Einstich als etwas unangenehm empfunden werden. Aber schon nach wenigen Sekunden sollte sich dieses Gefühl dumpf flächig und leicht wärmend auflösen und als weniger unangenehm empfunden werden. Sobald die Nadeln gesetzt sind, sollten Sie diese nicht mehr als spitz oder schmerzend empfinden. Ich akupunktiere Ihren gesamten Körper inklusive Ohr und führe auch die japanische Schädelakupunktur nach Yamamoto durch. Die Idee hierbei ist, dass spezielle Punkte am Kopf mit Körperteilen und -funktionen „korrespondieren“, also in Verbindung stehen. Mit dem Einstechen der Nadeln am Kopf kann ich Schmerzen lindern und verschiedene Erkrankungen behandeln. Die Schädelakupunktur nach Yamamoto (YNSA) setze ich oft als Ergänzung der klassischen Akupunktur ein, vor allem bei neurologischen und muskulären Beschwerden. Wann ich welche Akupunkturpunkte benutze, entscheide ich zu Beginn jeder Sitzung. 

Sicherlich braucht jeder Patient unterschiedlich viele Akupunktursitzungen, je nach Beschwerdebild, oder?

Richtig. Es kommt immer darauf an, mit welchen Beschwerden Sie zu mir kommen. Danach stelle ich Ihren individuellen Akupunktur-Therapieplan auf, inklusive der spezifischen Dauer und dem wöchentlichen Verlauf. Am Anfang Ihrer Therapie lässt sich noch keine verlässliche Aussage über die genaue Anzahl Ihrer Behandlungen treffen. Meist sind es jedoch etwa 10 aufeinanderfolgende Sitzungen.

Darf tatsächlich jeder eine Akupunktursitzung bei Ihnen machen? Oder gibt es Menschen, denen Sie davon abraten?

Absolute Kontraindikationen bestehen nicht, allerdings relative Kontraindikationen. Dazu gehören beispielsweise Gerinnungsstörungen (z.B. schwere Hämophilie). Für eine Akupunktur-Behandlung stellt eine Antikoagulation (medikamentöse Hemmung der Blutgerinnung) jedoch kein Hindernis dar. Das „dry needling“ dürfen wir in dem Fall jedoch nicht durchführen, denn die Eindringtiefe und Reizart wäre einfach zu stark. Wir klären all unsere Patienten mit diesem Beschwerdebild über das erhöhte Risiko eines möglichen Blutergusses auf.

Bei Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen (z.B. Psychosen, Schizophrenie) entscheide ich von Fall zu Fall, inwieweit eine Eigengefährdung vorliegt. Es ist unter Umständen möglich, die Sitzung mit einer Begleitperson, die sich während der ganzen Zeit im Raum befindet, durchzuführen.

Unter bestimmten Voraussetzungen und Vorsichtsmaßnahmen kann eine Akupunktur auch bei bekannter Epilepsie und bei bestimmten Tumorerkrankungen durchgeführt werden. Auch Schwangere oder Kinder dürfen akupunktiert werden, wobei ich bei Kindern gern die nicht-invasiven Akupressur-Techniken anwende, denn sie haben oft mehr Angst vor den Nadeln als Erwachsene.

Ich habe eine Freundin, die eine schwere Allergie plagt, und gehört, dass auch hier eine Akupunktur helfen kann. Stimmt das?

Ja, eine Akupunktur kann auch immunstärkend, abschwellend, schmerzsenkend und durchblutungssteigernd wirken und Muskelspannungen abbauen. Es ist also möglich, allergische Beschwerden, z.B. gereizte, juckende Augen, damit zu lindern. Patienten mit Heuschnupfen berichten von einer freien, weniger tropfenden oder juckenden Nase. Asthma-Patienten mit Akupunktur-Erfolgen benötigen ihr Asthmaspray oft deutlich weniger.

Beachten Sie jedoch: Während die Linderung bei Krankheiten des Bewegungsapparates meist von Dauer ist, begrenzt sich die gute Wirkung der Akupunktur-Therapie häufig auf nur eine Saison. Im Idealfall starten wir die Sitzungen ein paar Wochen vor dem Pollenflug Ihres Allergens. Bei Gräserpollen-Allergien wäre das zum Beispiel im Mai. Die Behandlung dauert 12 bis 15 Sitzungen, 1-2x pro Woche. So vermeiden wir von vornherein die Verschlimmerung Ihrer Symptome. Wenn Sie sich ausführlicher dazu belesen wollen, schauen Sie gern einmal auf diesen Artikel, der die Wirksamkeit der Akupunktur bei allergischer Rhinitis belegt.

Zuletzt noch: Welche Ausbildung und Qualifikationen sind notwendig, um Akupunkturen durchzuführen?

Eine sehr wichtige Frage. Viele Berufsgruppen bieten die Akupunktur leider auch unqualifiziert an. Grundsätzlich wird die Akupunktur von Ärzten, Naturheilpraktikern und Hebammen durchgeführt. Für diese Berufsgruppen bestehen Akupunkturgesellschaften, die eine standardisierte Ausbildung vorschreiben. Aber nicht immer wird diese durchgeführt und abgeschlossen. Manche besuchen lediglich Wochenendkurse.

Achten Sie darauf, dass Ihr Akupunkteur das A-Diplom (120 nachgewiesene Unterrichtseinheiten) vorweisen kann. Dann hat er mit einer schriftlichen, einer praktischen und einer mündlichen Prüfung abgeschlossen. Die Zusatzbezeichnung Akupunktur umfasst weitere 80 Unterrichtseinheiten sowie weitere 80 Einheiten zur speziellen Schmerztherapie und 80 Einheiten zur psychosomatischen Grundversorgung. 

Nach erlangter Abrechnungsgenehmigung ist man als Vertragsarzt verpflichtet, jährlich 4 Fallkonferenzen zum Thema „Chronischer Schmerz” gemäß Qualitätssicherungsvereinbarung Akupunktur der Krankenversicherungen zu besuchen. Im Rahmen einer privaten Krankenversicherungsabrechnung reicht das A-Diplom aus.

Haben Sie vielen Dank für diese ausführlichen Informationen zur Akupunktur, Frau Dr. Schaefer.

Sehr gern.

Wirbelsäulenexperte Frankfurta

Über den Autor: Dr. Teresa Schaefer

Dr. Teresa Schaefer ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und seit 2024 in der Privatpraxis Remy-Ebner in Frankfurt am Main tätig. Nach ihrem Medizinstudium an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main arbeitete sie in der Hochtaunus-Klinik in Bad Homburg, im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim und in einer orthopädischen Praxis in Bad Vilbel. Dr. Schaefer promovierte 2017. Sie verfügt über die Zusatzweiterbildung Akupunktur und Zusatzweiterbildungen in Notfallmedizin, Chirotherapie und Röntgendiagnostik Skelett. Frau Dr. Schaefer verfolgt den gesamtheitlichen Ansatz der Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview zur Kinderwunsch­beratung

Kinderwunschberatung – Was tun, wenn es mit der Schwangerschaft nicht klappt

Die meisten Frauen kommen irgendwann im Leben an den Punkt, wo das Thema Kinderwunsch eine große Rolle spielt. Insbesondere dann, wenn es nicht sofort klappen will mit der eigenen Schwangerschaft. An diesem Punkt scheint das Thema Kinderwunsch allgegenwärtig zu sein. Plötzlich sieht man sich in seinem Umfeld umgeben von Babybäuchen und stillenden Mütter. Umso enttäuschender kann es dann sein, wenn der aktuelle Schwangerschaftstest wieder nur einen Streifen anzeigt.

Wir lassen Sie damit nicht alleine. In der Privatpraxis RemyEbner Frankfurt begleiten wir Sie im Rahmen der Kinderwunschberatung auf dem Weg zu Ihrem Wunschkind.

Interview mit Frau Dr. med. Talea Remy-Ebner – Privatpraxis RemyEbner Frankfurt

Erfahren Sie im Interview mit Frau Dr. med. Talea Remy-Ebner, welche Möglichkeiten die moderne Frauenheilkunde bietet, um Ihrer Schwangerschaft auf die Sprünge zu helfen.

Inhaltsverzeichnis

  • Was tun, wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappen will?
  • Kann ein unregelmäßiger Zyklus der Grund für meinen unerfüllten Kinderwunsch sein?
  • Gibt es natürliche Mittel in der Frauenheilkunde, die einen regelmäßigen Zyklus unterstützen?
  • Kinderwunsch Ü40 – wo ist die Grenze?
  • Kann ich selber dazu beitragen meine Fruchtbarkeit zu erhöhen?

Liebe Frau Dr. Remy-Ebner, was kann ich tun, wenn es mit dem Kinderwunsch bei mir nicht klappen will?

Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht gleich klappt, kann das frustrierend sein und manchmal auch zu emotionalen Belastungen führen. Was viele Paare oft nicht wissen: Es ist völlig normal, dass es nicht immer sofort klappt. Vom Kinderwunsch bis zur Befruchtung dauert es im Durchschnitt bis zu einem Jahr. Was aber nicht bedeutet, dass Sie ein Jahr abwarten müssen. Denn es gibt durchaus Möglichkeiten, wie man Frauen mit Kinderwunsch schon vorab unterstützen kann. Darum ist es sinnvoll schon frühzeitig mit Ihrem Frauenarzt über Ihren Kinderwunsch zu sprechen und die Vorsorgeuntersuchungen sowie eine Kinderwunschberatung wahrzunehmen.

Leider gibt es immer noch viele Paare, die ungewollt kinderlos sind und sich keinen medizinischen Rat einholen. Dabei sind es oftmals nur kleine „Problemchen“ die leicht behoben werden können, wenn man die Ursache ermittelt. Darum sollte Ihr Frauenarzt immer die erste Anlaufstelle sein, wenn das Thema Kinderwunsch bei Ihnen aktuell ist.

Kann ein unregelmäßiger Zyklus der Grund für meinen unerfüllten Kinderwunsch sein?

Ein unregelmäßiger Zyklus kann viele Ursachen haben und ein Grund von vielen Gründen sein, warum es mit der Schwangerschaft nicht klappen will. Das Thema Kinderwunsch ist sehr komplex. Darum ist es wichtig, der genauen Ursache Ihrer Zyklusstörungen auf den Grund zu gehen. Im Rahmen der Kinderwunschbehandlung bieten wir ein Zyklusmonitoring mit Ultraschall und Hormonbestimmung an. So können wir ermitteln, wann Ihre fruchtbaren Tage sind. Hormonelle Ursachen lassen sich meist relativ einfach mit bioidentischen Hormonen oder pflanzlichen Präparaten regulieren.

Gibt es natürliche Mittel in der Frauenheilkunde, die einen regelmäßigen Zyklus unterstützen?

Ja, ein unregelmäßiger Zyklus kann manchmal auch stressbedingt sein. Darum sollten Sie zuallererst Ihren Stress reduzieren, indem Sie ausreichend schlafen und Ihrem Körper Gutes tun. Dazu zählt auch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Versuchen Sie Entspannungsübungen wie Yoga oder Mediation in Ihren Alltag zu integrieren.

Sehr gute Erfahrungen machen wir in unserer Praxis auch mit Akupunktur. Die Akkupunktur ist eine sanfte und natürliche Methode, die seit Jahrtausenden in der Frauenheilkunde angewendet wird. Auch pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer oder Hormone wie Progesteron können sich positiv auf Ihren Zyklus und Ihre Fruchtbarkeit auswirken.

Im Rahmen der Kinderwunschberatung in unserer Praxis schauen wir bei jeder Patientin ganz individuell, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um eine natürliche Empfängnis zu unterstützen.

Kinderwunsch Ü40 – wo ist die Grenze?

Das ist ein sehr aktuelles Thema und kann so nicht pauschal beantwortet werden. Es ist heutzutage nichts ungewöhnliches mehr, dass sich Frauen erst spät dazu entscheiden, Kinder zu bekommen. Was vielen oft nicht klar ist: Die Fruchtbarkeit sowie die Qualität der Eizellen nehmen bereits ab dem 35 Lebensjahr ab. Es ist aber durchaus möglich mit Ü40 noch schwanger zu werden und gesunde Kinder zu bekommen. Wichtig ist hier eine individuelle Beratung welche Möglichkeiten es gibt und eine engmaschige Betreuung in der Schwangerschaft.

In unserer Privatpraxis in Frankfurt begleiten wir Frauen, die einen Kinderwunsch Ü40 haben und gewährleisten eine engmaschige Betreuung von Risikoschwangerschaften. Zudem sind wir sehr gut vernetzt mit Spezialisten und Kinderwunschzentren.

Kann ich selber dazu beitragen meine Fruchtbarkeit zu erhöhen?

Ja, ein gesunder Lebensstil kann die Chancen auf eine Schwangerschaft definitiv erhöhen.  Auch der Verzicht auf Alkohol und Rauchen hat einen Einfluss auf unsere reproduktive Gesundheit. Ausreichend Sport und Bewegung sorgen für körperlichen und seelischen Ausgleich. Nehmen Sie die Vorsorgeuntersuchungen Frauenarzt wahr. So lassen sich etwaige Risiken, die einer natürlichen Empfängnis im Weg stehen frühzeitig beheben.

Vielen Dank Frau Dr. Remy-Ebner für das interessante Gespräch zum Thema Kinderwunschberatung

Sehr gerne.

Kinderwunsch Frankfurt

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner

Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe,  operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie. 

Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.

Dr. Marc Ebner

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Manuelle Therapie bei Wirbelsäulen­beschwerden

Experteninterview mit Frau Dr. Schaefer zur manuellen Therapie bei Wirbelsäulenbeschwerden

In diesem Interview spreche ich mit Dr. Teresa Schaefer, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, über die manuelle Therapie bei Wirbelsäulenbeschwerden. Als Patient mit Rückenbeschwerden möchte ich mehr über diese spezielle Therapieform erfahren und herausfinden, wie sie bei verschiedenen Problemen rund um die Wirbelsäule helfen kann.

Bernd König (Patient)

Frau Dr. Schaefer, können Sie in einfachen Worten erklären, was eine manuelle Therapie bei Wirbelsäulenbeschwerden ist und welches Ziel sie hat?

Eine manuelle Therapie bei Wirbelsäulenbeschwerden ist ein gesamtheitlicher Behandlungsansatz, bei dem funktionelle Störungen des Bewegungsapparats untersucht und behandelt werden. Als speziell für diese Behandlungsmethode ausgebildete Ärztin setze ich dabei bestimmte Mobilisationstechniken und Handgriffe ein. Ziel ist es, Ihre Schmerzen zu mindern und Funktionsstörungen und Bewegungsstörungen aufzulösen.

Dabei liegt der Fokus nicht auf Ihrer eigenen Aktivität, sondern meinen Therapeutentechniken und -handgriffen auf Ihre Muskeln, Bänder und Sehnen. Speziell bei Wirbelsäulenbeschwerden geht es oft um die Aufhebung von Blockaden.

Man unterscheidet zwischen Hypomobilität und Hypermobilität. Bei der Hypomobilität handelt es sich um eine verminderte Beweglichkeit der Gelenke, Bänder und Sehnen. Ziel ist es, seinen Bewegungsradius zu erhöhen. Bei der Hypermobilität hat der Patient eine zu hohe Beweglichkeit um das Gelenk. Das Ziel hier ist, eine erhöhte Stabilität der gelenkstabilisierenden Tiefenmuskulatur, vor allem der Haltemuskulatur, zu erreichen.

Das heißt, eine manuelle Therapie eignet sich für alle Patienten, unabhängig vom Alter?

Ja, ich behandle die Patienten jeder Altersgruppe, von sehr jungen Menschen bis hinauf ins hohe Alter.

Wie äußern sich die Schmerzen in den verschiedenen Bereichen der Wirbelsäule?

Das Zervikookzitales Syndrom ist auch als Halswirbelsäulen-Syndrom bekannt. Darunter fallen Kopfschmerz, Schwindel, Tinnitus und Migräne. Das mittlere Zervikalsyndrom, auch als Zervikaltortikollis bekannt, bezieht sich auf eine schmerzhafte Muskelverspannung im Bereich der Halswirbelsäule, die oft eine unnatürliche Kopfhaltung verursacht und Schulter- bzw. Armschmerzen mit sich bringen kann. Der Begriff „Tortikollis“ bedeutet wörtlich „Schiefhals“ und beschreibt eine abnormale Kopfstellung aufgrund von Muskelkrämpfen oder -verspannungen.

Das thorakovertebrale Syndrom bezieht sich auf Beschwerden und Symptome, die von der Brustwirbelsäule (Thorakalwirbelsäule) ausgehen. Oft klagen Patienten über einen lokalen Thoraxschmerz oder einen funktionellen Herzschmerz.

Das Lumbovertebralsyndrom umfasst Schmerzen, die ihre Ursachen in der Lendenwirbelsäule (LWS) haben. Das ISG-Syndrom bezieht sich auf Beschwerden, die vom Iliosakralgelenk (ISG) ausgehen. Das ISG befindet sich am Übergang zwischen Kreuzbein (Sakrum) und Darmbein (Ilium) und verbindet die Wirbelsäule mit dem Becken. Im Lendenwirbelsäulenbereich äußern sich die Beschwerden aufgrund von Bewegungsmangel meist mit tiefsitzenden Rückenschmerzen, die sich bis in die Gesäß- und Beinmuskulatur ausbreiten können. Sind die Nervenwurzeln gereizt, können Taubheitsgefühle oder ein Kribbeln in den Beinen hinzukommen.

Können Sie noch genauer darauf eingehen, wie Ihre manuelle Therapie bei Wirbelsäulenbeschwerden in der Privatpraxis abläuft?

Gern. In der Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen führe ich zunächst eine ausführliche Anamnese mit meinen Patienten durch. Diese Befragung ist sehr wichtig für meine Arbeit, denn neben den aktuellen Symptomen erfahre ich damit mehr über die Krankheitsgeschichte meines Patienten (und mögliche Krankheiten in der Familie). Ich schaue nicht nur auf Ihren aktuellen Gesundheitszustand, sondern möchte Sie ganzheitlich sehen und vor allem die Ursachen für Ihre Beschwerden herausfinden. Dazu gehören in vielen Fällen auch psychologische Faktoren.

Dann wird der Patient körperlich untersucht. Dies impliziert vor allem die klassische 3-Schritt-Diagnostik, um Blockierungen schnell zu diagnostizieren:

  1. Erfassen der Irritationspunkte und Insertionszonen
  2. Segmentale Überprüfung der Mobilität
  3. Untersuchung des funktionalen Verhaltens einer segmentalen Irritation.

Erst wenn sich dadurch eine Blockierung bestätigt, manipuliert man die Wirbelsegmente. Ansonsten gibt es Mobilisations-, Atem und Erleichterungstechniken wie beispielsweise die postisometrische Relaxation oder die Muskel-Energie-Technik nach Mitchell, durch die der Patient eine entspannte Haltung einnehmen soll. Man arbeitet mit unterschiedlichen Druck- und Zugtechniken.
Insgesamt dauert eine Behandlungseinheit etwa 40min, je nach Beschwerdebild und Stärke des Muskeltonus. Begleitend zur manuellen Therapie wenden wir die Elektromyographie in der Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen an.

Muss ich etwas vor der manuellen Therapie beachten?

Es gibt einige Kontraindikationen, bei denen ich die manuelle Therapie anders angehe. Dazu gehören bösartige Metastasen, starke Durchblutungsstörungen, fortgeschrittene Osteoporose oder bekannte Wirbelkörper-Brüche. Selbstverständlich fragen wir diese Beschwerdebilder ab. Die manuelle Therapie führe ich in diesen Fällen mit besonders sanften Techniken durch. Wenn ich das Risiko allerdings als zu hoch einschätze, ist eine manuelle Therapie leider nicht möglich und wir suchen gemeinsam nach Alternativen. Bei wiederholten oder zu häufig durchgeführten Manipulationen kann es bei mangelnder muskulärer Sicherung der jeweiligen Gelenkpartner und/ oder Wirbelsäulensegmente zu Instabilität kommen. Hier ist es besonders wichtig, die Ursache für die wiederkehrenden Funktionsstörungen herauszufinden und diese im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts zu therapieren.

Und muss ich etwas nach der manuellen Therapiebehandlung beachten?

Es ist wichtig, dass Sie nach Ihrer Behandlungseinheit ausreichend trinken. Da die manuelle Therapie heute sehr viel sanfter, aber durch die subtile Herangehensweise auch viel effizienter ist, wird es nicht nötig sein, dass Sie strikte Ruhe danach halten. Durch die manuelle Therapie sollen körpereigene Prozesse angeregt werden. Falls Ihnen Ihr Körper das „sagt“, legen Sie ein Wärmekissen oder eine Wärmflasche unter den betreffenden Teil Ihres Rückens. Hören Sie gut auf Ihren Körper. Er verrät Ihnen, ob Sie sich lieber hinlegen oder einen kleinen Spaziergang machen sollten. Grundsätzlich gilt: Gehen Sie es langsam an.

In einigen wenigen Fällen kann die manuelle Therapie leichten Schwindel oder Übelkeit bzw. Unwohlsein auslösen. Ab und an stellt sich ein zunächst zunehmender Schmerz oder Muskelkater ein. Diese „Erstverschlimmerung“ verschwindet aber schnell wieder.

Interessant. Und gibt es zusätzlich noch etwas zu beachten?

Unbedingt. Bei chronischen Problemen dauert die durch die Manualtherapie erzielte Verbesserung meist länger. Nur, wenn Sie „mitmachen“ und Ihren Körper bewusst wahrnehmen, ändern Sie mittel- bis langfristig etwas. Sobald ich die Blockaden gelöst habe und Ihr Schmerz nachlässt, beginnen Sie mit dem aktiven Teil. Der heißt: Bewegung. Halten Sie sich an die vorgegebenen Übungen und achten Sie vor allem gut auf sich und das, was Ihnen Ihr Körper an Signalen gibt. Integrieren Sie ausgedehnte Spaziergänge in Ihren Alltag. Suchen Sie sich einen Sport, der Ihnen Spaß macht und bleiben Sie dran. In meinen Augen ist Aktivität statt Passivität für die eigenen Bedürfnisse entscheidend für den Genesungsprozess. Ich betrachte die manuelle Therapie als Teil eines Gesamtkonzepts. Zusätzlich bieten Ihnen folgende Behandlungen hervorragende Begleiter für den Genesungsprozess Ihres Halses und Rückens:

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Frau Dr. Schaefer.

Jederzeit gern.

Wirbelsäulenexperte Frankfurta

Über den Autor: Dr. Teresa Schaefer

Dr. Teresa Schaefer ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie und seit 2024 in der Privatpraxis Remy-Ebner in Frankfurt am Main tätig. Nach ihrem Medizinstudium an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main arbeitete sie in der Hochtaunus-Klinik in Bad Homburg, im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim und in einer orthopädischen Praxis in Bad Vilbel. Dr. Schaefer promovierte 2017. Sie verfügt über die Zusatzweiterbildung Akupunktur und Zusatzweiterbildungen in Notfallmedizin, Chirotherapie und Röntgendiagnostik Skelett. Frau Dr. Schaefer verfolgt den gesamtheitlichen Ansatz der Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview mit Dr. med. Marc Ebner zur Infusionstherapie bei einem Bandscheibenvorfall

Experteninterview mit Dr. med. Marc Ebner zur Infusionstherapie bei einem Bandscheibenvorfall

Es gibt zahlreiche Menschen, die – wie ich – einen Bandscheibenvorfall haben, und auf eine Operation verzichten möchten. Ich habe mit Dr. med. Marc Ebner, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, in seiner Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen über die Infusionstherapie nach einem Bandscheibenvorfall gesprochen. Er erklärt uns die Vorteile dieser nicht-invasiven Therapieform innerhalb seines gesamtheitlichen Behandlungsansatzes und wie sie zur Schmerzlinderung und Heilung beitragen kann.

Emilia Kronenberg (Patientin)

Herr Dr. Ebner, könnten Sie uns bitte erklären, was ein Bandscheibenvorfall ist mit welchen Symptomen er einhergeht?

Von einem Bandscheibenvorfall spricht man, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe aufgrund eines Risses im äußeren Faserring herausgedrückt wird. Der Druck auf Nerven, die in der Nähe liegen, kann sowohl Schmerzen als auch Taubheitsgefühle oder Lähmungen hervorrufen. Bandscheibenvorfälle können überall an der Wirbelsäule auftreten, besonders häufig jedoch sind die Hals- und Lendenwirbelsäule betroffen.

Man unterscheidet 3 Stadien eines Bandscheibenvorfalls:

  1. Bei der Vorwölbung (Protrusion) wölbt sich der Gallerkern (Nucleus pulposus) nach außen. In diesem Stadium umschließen die äußeren Fasern des Faserrings den Gallertkern allerdings weiterhin. Diese Vorwölbung kann zwar auf die umliegenden Nerven drücken. Das Innere der Bandscheibe tritt aber in diesem Stadium noch nicht aus.
  2. Anders sieht das im Stadium des Prolapses (Vorfall) Nach dem Faserring-Riss treten zumindest Teile des Gallertkerns aus und können auf umliegende Nervenstrukturen oder das Rückenmark drücken.
  3. Im dritten und schmerzstärksten Stadium der Sequestration (Sequestrierter Bandscheibenvorfall) gelangt der Gallertkern nach vollständiger Ablösung von der Bandscheibe den Spinalkanal. Die Nerven können in dem Fall sehr stark komprimiert werden.

In den meisten Fällen ist ein Bandscheibenvorfall im Lendenbereich mit starken Rückenschmerzen und Ausstrahlungen in ein Bein oder auch beide Beine verbunden. Bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule strahlen die Schmerzen in einen Arm oder beide Arme aus.

Wie diagnostizieren Sie in Ihrer Praxis in Frankfurt Sachsenhausen einen Bandscheibenvorfall?

Wir führen neurologische Untersuchungen durch, bei denen wir die Muskelkraft messen und überprüfen, ob es Auffälligkeiten bei Nervenreaktionen gibt, z.B. abgeschwächte Reflexe. Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall vergeben wir einen zügigen Termin zum MRT bei nexmed, der Frankfurter Radiologie. Mit dem Ergebnis haben wir die Möglichkeit, sehr viel genauer auf die internen Muskel-, Wirbel- und Nervenstrukturen zu schauen als beim Röntgen.

Können Sie die Infusionstherapie beschreiben?

Gern. Unsere Infusionstherapie ist Teil unseres gesamtheitlichen Ansatzes einer konservativen Therapie. Eine Operation empfehlen wir nur im absoluten Notfall, d.h. wenn beispielsweise die Blasen- und Darmfunktion des Patienten komplett aussetzt (also die Muskelaktivität derart geschwächt ist, dass er keinen Urin oder Stuhl mehr halten kann). Ansonsten ist – nach einer umfassenden Diagnose und dem individuellen MRT-Befund – die Infusionstherapie das Mittel der Wahl bei einem Bandscheibenvorfall.

Dabei werden dem Patienten über mehrere Tage Infusionen verabreicht, die sowohl Schmerzmittel, entzündungshemmende Substanzen sowie Muskelrelaxantien beinhalten. Ein wesentlicher Vorteil der Infusionstherapie liegt in der schnellen und zielgerichteten Wirkung. Bereits nach wenigen Tagen spüren unsere Bandscheibenvorfall-Patienten Erleichterung. Des Weiteren umgehen wir mit dieser Infusion den Magen-Darm-Trakt. Das ist verträglicher und erhöht die Wirkung der Medikamente.

Eine Infusionssitzung dauert nicht länger als 15-30min. Insgesamt setzen wir 3-5 Infusionen an. Es kommt immer auf die Schwere der Symptome und den jeweiligen Bandscheibenvorfall an. Weiterhin haben wir die Möglichkeit, mit gezielten Injektionen an den betroffenen Nerven oder Bandscheiben die Schmerzen weiter zu lindern.

Welche sind die Infusionssubstanzen und wie wirken sie bei einem Bandscheibenvorfall?

Neben Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Substanzen und Muskelrelaxantien enthält die Infusion Vitalstoffe (Mikro-Nährstoffe) sowie homöopathische Mittel bzw. Pflanzen-Heilstoffe:

  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • lebensnotwendige Fettsäuren
  • lebensnotwendige Aminosäuren
  • sekundäre Pflanzenstoffe.

Kann man die Infusionstherapie bei jeder Art von Bandscheibenvorfall anwenden?

Ja, unsere Infusionstherapie wenden wir bei jedweder Art von (Rücken-)schmerzen an, je nach MRT-Befund. Es ist wichtig, dass unsere Patienten ihre Infusionstherapie als Teil eines Gesamtheitskonzepts betrachten. Dazu gehört neben der Infusionstherapie die regelmäßige Kontrolle durch uns als Orthopäden, aber auch das eigene „Zuarbeiten“ mit einer angemessenen Physiotherapie und der Durchführung spezieller körperlicher Übungen. Wir beginnen gemeinsam – wenn der Schmerz nachgelassen hat – die Muskulatur aufzubauen und die Nerven zu stärken. Der Trainingsplan ist also ein wichtiger Baustein in unserem Therapieplan.

Grundsätzlich gilt: Je weniger Druck auf den Bandscheiben liegt, desto schmerzfreier fühlt sich der Patient. Neben sportlichen Übungen bekommen unsere Bandscheiben-Patienten außerdem Tipps und Tricks für den Alltag, z.B. Informationen zu höhenverstellbaren Schreibtischen oder ergonomischen Stühlen.

Nun etwas zum Ablauf: Wie kann ich mir eine Infusionstherapie-Sitzung in Ihrer Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen vorstellen?

Zunächst einmal machen Sie einen Termin in unserer Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen aus. Hier erstellen wir Ihre Diagnose, überweisen Sie für Ihr MRT zügig an nexmed und legen danach Ihren Therapieplan fest. Normalerweise kommen Bandscheiben-Patienten 5-10x für Ihre Infusionssitzung in unsere Praxis, je nach Schwere des Bandscheibenvorfalls. Jede Sitzung dauert nicht länger als 15-30min. Die Infusion erfolgt intravenös und unter strenger ärztlicher Kontrolle. Danach bleiben die Patienten noch ein wenig bei uns, damit wir sehen, ob sie die Infusion gut vertragen (was meist der Fall ist).

Am besten vereinbaren Sie am Morgen einen Termin, weil ein Teil der Infusion aus Kortison besteht. Kortison arbeitet mit der Nebenniere zusammen. Und diese schüttet in den ersten Stunden des Tages Kortison aus.

Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken bei der Infusionstherapie?

Nebenwirkungen und Risiken bei einer Infusionstherapie halten sich sehr in Grenzen. In wenigen Fällen kann es vorkommen, dass sich der Blutdruck beim Patienten erhöht. Einige wenige Patienten berichten von leichten Problemen beim Einschlafen.

Wie lange dauert es, bis sich eine Verbesserung meines Zustands einstellt?

Tatsächlich ist das von Patienten zu Patienten unterschiedlich. Die erste Schmerzlinderung folgt normalerweise bereits nach der ersten Infusion. Eine grundsätzliche Verbesserung stellt sich während der nächsten Infusionsbehandlungstage ein. Die meisten Patienten fühlen sich nach 2 bis 5 Infusionen schmerzfrei oder so gut wie schmerzfrei. Maximal kann es bis zu 10 Sitzungen dauern, bis sich eine Verbesserung eingestellt hat.

In welchen Fällen würden Sie trotz der Möglichkeiten der Infusionstherapie eine operative Behandlung in Betracht ziehen?

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Ärzten sehen wir von einer Operation ab, sondern versuchen zuerst, alle Möglichkeiten innerhalb der konservativen Behandlungsmethoden für unsere Bandscheiben-Patienten auszuschöpfen.

In akuten oder besonderen Fällen ziehen wir eine operative Behandlung in Betracht – z.B., wenn der Patient keinen Urin oder Stuhl mehr halten kann, oder die Infusionstherapie selbst nach 10 Sitzungen keinerlei Verbesserung gebracht hat. Das kommt allerdings äußerst selten vor.

Wie sieht es mit den langfristigen Erfolgsaussichten aus? Schützt eine Infusionstherapie vor dem nächsten Bandscheibenvorfall?

Ja, die Infusionstherapie kann im Idealfall vor dem nächsten Bandscheibenvorfall schützen, weil sich der Nerv damit in Ruhe regenerieren kann. Es ist jedoch sehr wichtig, die Infusionen nicht als alleinige Therapiemethode zu betrachten. Eine professionelle Physiotherapie, ständige orthopädische Kontrollen und vor allem die Mitarbeit des Patienten beim Sport- und Bewegungsplan helfen, dem nächsten Bandscheibenvorfall vorzubeugen.

Welche Präventivmaßnahmen empfehlen Sie, damit es nicht zu einem Bandscheibenvorfall kommt?

Ich halte viel davon, Präventivmaßnahmen nicht nur punktuell, sondern gezielt in den eigenen Alltag zu integrieren. Wenn jemand viel Schreibtischarbeit hat, sollte er sich um einen höhenverstellbaren Tisch und einen ergonomischen Stuhl kümmern. Außerdem ist es wichtig, auf das eigene Gewicht zu achten. Wir empfehlen eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Sie müssen sich vorstellen, dass jedes Kilogramm zu viel eine erhöhte Anstrengung für Ihre Wirbelsäule bedeutet.

Außerdem ist Sport wichtig für die Stärkung und Bewegung des Muskelapparates, aber es sollte der richtige sein. Ein Patient mit einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule sollte beispielsweise auf Brustschwimmen verzichten. Grundsätzlich gilt bei Bandscheibenvorfällen, Sport mit hohen Erschütterungen wie beispielsweise Mountainbiken oder Skifahren zu vermeiden. Oder aber die Muskeln müssen sehr, sehr gut für diese Sportarten trainiert sein. Am besten sprechen Sie mit uns. Wir beraten Sie gern bei Ihrem persönlichen Fall.

Herr Dr. Ebner, vielen Dank für Ihre Zeit und das interessante Interview.

Sehr gern.

Orthopädie Frankfurt Privatpraxis RemyEbner

Über den Autor: Dr. Marc Ebner

Dr. med. Marc Ebner leitet als erfahrener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie seit 2021 eine erfolgreiche Privatpraxis in Frankfurt mit seiner Frau Dr. med. Talea Ebner. Seine fundierte Ausbildung absolvierte er an der Universitätsklinik Frankfurt und der Hochtaunus Klinik in Bad Homburg. Dr. Ebner spezialisiert sich auf Orthopädie und Unfallchirurgie unter Einbezug innovativer Behandlungsmethoden, darunter Akupunktur und Stoßwellentherapie.
Bei ihm steht eine individuelle Patientenbetreuung im Zentrum seiner Arbeit. In seiner Frankfurter Privatpraxis kombiniert er modernste Medizintechnik mit einer patientenorientierten Versorgung, um den Beschränkungen der Kassenmedizin entgegenzuwirken und seinen Patienten eine optimierte, persönliche Behandlung zu bieten.

Dr. Marc Ebner

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Die häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei der Frau

Die häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei der Frau

Bleibt der Kinderwunsch unerfüllt kann das sehr belastend sein. Die Ursachen für Unfruchtbarkeit sind oft sehr komplex und vielschichtig. Wir verschaffen Ihnen einen ersten Überblick über die häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit bei der Frau.

Inhaltsverzeichnis

  • Hormonstörungen als häufige Ursache für Unfruchtbarkeit
  • Schwanger trotz Endometriose
  • Gebärmutterfehlbildung operativ behandeln
  • PCO-Syndrom – zu viele männliche Hormone
  • Myome und Polypen mit minimalinvasiver OP entfernen
  • Schwangerschaft trotz Eileiterverschluss
  • Alter und frühzeitige Wechseljahre
  • So kann ein gesunder Lebensstil die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen
  • Moderne Diagnostik bei Kinderwunsch

Hormonstörungen als häufige Ursache für Unfruchtbarkeit

Hormonstörungen sind eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit bei Frauen. Oftmals lässt sich diese Störung mit einer Hormontherapie behandeln. Spielt der Hormonaushalt verrückt kann sich das auf die körpereigene Produktion der Hormone Östrogen, Progesteron und luteinisierendes Hormon (LH) auswirken. Diese Hormone sind für das Heranreifen und die Einnistung der Eizelle verantwortlich.

Zudem können Zustände wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), Schilddrüsenerkrankungen oder Probleme mit der Hypophyse den Hormonhaushalt beeinflussen. Selbst zu viel Stress und die damit verbundene Ausschüttung von Cortisol können den Progesteronspiegel beeinflussen.

Hormonstörungen können die Empfängnis erschweren, da die Eizellen nicht oder nur sehr selten heranreifen – der Eisprung bleibt aus. Auch die Gebärmutterschleimhaut kann sich aufgrund von hormonellen Störungen nicht ausreichend auf die Einnistung des Embryos vorbereiten.

Oftmals erkennt man eine hormonelle Störung an einem veränderten Zyklus. Ein Hormontest bringt hier Klarheit. Je nach Alter und Ursache kann eine Hormonbehandlung die Erfolgsaussichten der Kinderwunschbehandlung erhöhen.

Schwanger trotz Endometriose

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der das Gewebe der Gebärmutter in den Bauchraum oder in die Eierstöcke wächst. Bei milden Verläufen bleibt die Endometriose oftmals unentdeckt. Die Fruchtbarkeit kann bei Betroffenen um bis zu 50 Prozent verringert sein. Auch das Risiko für eine Fehlgeburt ist bei Endometriose-Patientinnen höher. Moderne Diagnoseverfahren sowie eine Kinderwunschbehandlung können die Chancen auf eine normale Schwangerschaft erhöhen.

Gebärmutterfehlbildung operativ behandeln

In seltenen Fällen kann eine Gebärmutterfehlbildung für die Unfruchtbarkeit bei Frauen verantwortlich sein. Durch moderne Diagnostik und hochauflösende Ultraschallgeräte kann eine Gebärmutterfehlbildung entdeckt und operativ behandelt werden. Anschließend ist für die allermeisten Frauen eine normale Schwangerschaft möglich.

PCO-Syndrom – zu viele männliche Hormone

Eine der häufigsten hormonell bedingten Erkrankungen bei Frauen ist das PCO-Syndrom. Oftmals leiden Betroffene darunter, ohne es zu wissen. Neben Zyklusstörungen, Akne und männlichem Haarwuchs kann auch ein unerfüllter Kinderwunsch mit dem PCO-Syndrom einhergehen. Ihr Frauenarzt kann die Diagnose mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung und einem Bluttest stellen. Zusätzlich wird eine Zyklusanamnese durchgeführt. Ist das PCO-Syndrom diagnostiziert, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, wie Hormonbehandlungen oder medikamentöse Behandlungen.

Myome und Polypen mit minimalinvasiver OP entfernen

Myome

Myome sind gutartige Knoten in der Gebärmutter und kein Grund zur Sorge. Sie kommen sehr häufig vor, können aber in manchen Fällen das Einnisten der befruchteten Eizelle erschweren.

Polypen

Polypen sind in der Regel harmlose Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. In ungünstigen Fällen können Polypen die Fruchtbarkeit oder die Einnistung gefährden.

Myome und Polypen können mit einer gynäkologischen Untersuchung bei Ihrem Frauenarzt festgestellt werden. Je nach Größe und Lage können Myome oder Polypen in einem minimalinvasiven chirurgischen Eingriff entfernt werden.

Schwangerschaft trotz Eileiterverschluss

Die Eileiter können aufgrund verschiedener Ursachen verklebt oder verwachsen sein. Mögliche Ursachen für einen Eileiterverschluss sind vorangegangene Eileiter-Entzündungen oder Operationen. Auch vorangegangene Unterleibsentzündungen, die durch sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien ausgelöst werden können die Eileiter verkleben. Sind die Eileiter verschlossen ist eine natürliche Befruchtung unmöglich. In diesem Fall kann eine künstliche Befruchtung eine Option darstellen.

Alter und frühzeitige Wechseljahre

Mit zunehmendem Alter nimmt die Qualität der Eizellen und somit die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden kontinuierlich ab. Bereits ab 35 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit bei Frauen ab und das Risiko einer Fehlgeburt steigt.

In seltenen Fällen kommen Frauen zu früh in die Wechseljahre. Unter 40-jährige sind zu etwa 1 % davon betroffen und unter 30-jährige zu 0,1 %. Leider gibt es dafür keine körperlichen Anzeichen. Darum kommt die Diagnose für Betroffene oftmals zu spät.

So kann ein gesunder Lebensstil die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen

Möchten Sie die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen, sollten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Nährstoffe wie Folsäure, Eisen, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren sind wichtige Bausteine für die reproduktive Gesundheit. Übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum hingegen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt negativ beeinflussen. Hier können Techniken zur Stressbewältigung wie Yoga oder Atemübungen die Entspannung fördern. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen tragen dazu bei, reproduktive Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Moderne Diagnostik bei Kinderwunsch

Ein unerfüllter Kinderwunsch muss nicht immer unerfüllt bleiben. In der Privatpraxis RemyEbner bieten wir unseren Patientinnen eine moderne Diagnostik sowie eine gute Anbinddung an Kliniken, Spezialisten und Kinderwunschzentren.

Jetzt über den Ablauf der Kinderwunschbehandlung informieren!

Über die Autorin: Dr. Talea Remy-Ebner

Dr. med. Talea Remy-Ebner führt als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe seit 2021 eine innovative Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen. Nach ihrer Ausbildung am Uniklinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt sammelte sie wertvolle Erfahrung im Krankenhaus Sachsenhausen, mit den Schwerpunkten der Geburtshilfe,  operativen Gynäkologie, Endometriose und gynäkologischen Onkologie. 

Dr. Remy-Ebner legt großen Wert auf eine individuelle und ganzheitliche Patientenbetreuung inklusive modernster Diagnostik- und Behandlungsmethoden. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassen: Hormonersatztherapie, Teenager und Hormonsprechstunden, Brustdiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge und -akupunktur, 3D/4D Ultraschalltechnik sowie Krebsvor- und nachsorge.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview zu den 3 großen Krankheitsbildern Arthrose, Bandscheibenvorfall und Kalkschulter

Experteninterview zu den 3 großen Krankheitsbildern Arthrose, Bandscheibenvorfall und Kalkschulter

Heute spreche ich mir Dr. Marc Ebner zu den 3 großen Krankheitsbildern Arthrose, Bandscheibenvorfall und Kalkschulter. Er wird uns erklären, welche Symptome bei diesen  Volkskrankheiten auftreten, wo die Ursachen liegen und welche Therapien sinnvoll sind.

Marie Benders (Patientin)

 

Herr Dr. Ebner, eines der großen Krankheitsbilder ist die Arthrose. Wie entsteht sie eigentlich?

Die Arthrose entsteht in erster Linie durch den altersbedingten Verschleiß der Gelenkknorpel zwischen den Knochen. Tatsächlich sind mehr Frauen (meist nach ihrer Menopause) als Männer davon betroffen. Aber auch Verletzungen, Übergewicht und Fehlbildungen im Gelenk können Ursachen für eine Arthrose sein. Weiterhin spielen genetisch Veranlagungen und bakteriell verursachte Gelenkinfektionen eine Rolle bei der Ausbildung einer Arthrose. 

Man unterscheidet 4 verschiedene Stadien der Arthrose, angefangen von der leichten bis hin zur sehr schweren Arthrose. Wenn Sie sich mehr dafür interessieren, erklären wir hier diese 4 Stadien genauer. Eine Arthrose kann nicht vollständig geheilt werden, aber es gibt gute Wege, sie aufzuhalten.

Welche Gelenke sind meistens von Arthrose betroffen und was hilft bei der Linderung der Schmerzen?

Meistens sind die „großen“ Gelenke von der Arthrose betroffen, da hier das höchste Gewicht wirkt. Dazu gehören die Hüfte und die Knie. Allerdings können auch Wirbelsäule und Schultergelenk von der Arthrose betroffen sein. Wie eine Arthrosetherapie aussieht, erfahren Sie hier.

Spielt die Ernährung bei der Vorbeugung und Therapie von Arthrose eine Rolle?

Sie müssen bedenken, dass Ihre Ernährung zwar eine gute Vorbeugung gegen Arthrose ist, jedoch keine Therapie. Und sie verhindert den Ausbruch einer Arthrose auch nicht. Sorgen Sie für einen hohen Vitamin-D-Spiegel, um eine mögliche Arthrose so lange wie möglich hinauszuzögern. Letztlich ist Bewegung das A und O. Die Formel ist recht einfach: Je besser Ihre Muskeln ausgebildet sind, desto weniger werden Ihre Gelenke belastet. Je weniger Ihre Gelenke belastet werden, desto niedriger ist das Risiko für eine Arthrose.

Können moderne bildgebende Verfahren dazu beitragen, eine mögliche Arthrose frühzeitig zu erkennen?

Ja. Mit einer Röntgenuntersuchung sind Arthrose-Erscheinungen gut zu erkennen. Für eine sehr genaue Diagnostik beziehungsweise zur Erkennung einer Arthrose im Anfangsstadium unterstützt das MRT (Magnetresonanztherapie).

Kann man als Patient tatsächlich den Zusammenhang zwischen Arthrose und Wetterveränderungen fühlen?

Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür wenig bis gar nicht. Bei Wetterumschwüngen von warm auf kalt berichten Patienten allerdings oft von einer Reizreaktion im Gelenk. In wärmeren Ländern treten übrigens weniger Gelenksbeschwerden auf als bei uns in Mitteleuropa.

Sprechen wir über das 2. große Krankheitsbild – den Bandscheibenvorfall. Welche Bandscheiben sind am häufigsten betroffen und wie äußern sich diese Schmerzen?

Am häufigsten ist die Lendenwirbelsäule von Bandscheibenvorfällen betroffen, denn dieser Teil der Wirbelsäule trägt die höchste Gewichtslast. Gleich darauf folgen die Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule. Grund hierfür ist die hohe Bewegungsfreiheit in diesem Bereich.

Meist spüren Patienten mit einem Bandscheibenvorfall stechende Schmerzen im Bereich der betroffenen Bandscheibe. In der Gegend der Lenden äußern sie sich vor allem beim Bücken oder Heben. Außerdem berichten Bandscheibenvorfall-Patienten von sogenannten „ausstrahlende Schmerzen“ in Arme und Beine, da die Bandscheibe oft auf einen Nerv drückt. Man spricht auch von einem radikulärem Schmerz (entlang des Nervs). Verbunden damit äußern sich motorische Schwäche und Taubheit. Es kann weiterhin zum Sensibilitätsverlusten kommen. Bei besonders schweren Bandscheibenvorfällen (neurologische Notfälle) kann Inkontinenz auftreten.

Bei einem Halswirbelsäulen-Bandscheibenvorfall spüren Patienten – neben Bewegungseinschränkungen – Schmerzen im Hals, am Hinterkopf sowie im Nacken- und Schulter-Arm-Bereich. Auch Schwindel und Tinnitus können auftreten. Im hartnäckigen Fällen kann es zur Versteifung des Halses oder kurzzeitigen Schiefstellungen kommen.

Husten und Niesen können bei allen Bandscheibenvorfällen Schmerzen hervorrufen.

Gibt es Unterschiede bei der Behandlung eines akuten Bandscheibenvorfalls und der eines chronischen?

Bei einem akuten Bandscheibenvorfall arbeiten wir mit Kortison-Spritzen, Schmerzinfusionen und der klassischen Schmerztherapie. Chronische Bandscheibenvorfälle behandeln wir mit einer begleitenden und auf Sie als Patienten abgestimmten Physiotherapie zum Muskelaufbau und stellen Ihre individuelle Schmerzindikation ein.

Wie stehen Sie zu nicht-chirurgische Behandlungen bei einem Bandscheibenvorfall?

Ich vertrete den Ansatz der konservativen Therapiemethoden. Will heißen, im Gegensatz zu zahlreichen anderen Ärzten deutschlandweit rate ich bei einem Bandscheibenvorfall nur in den wenigsten Fällen zu einer Operation. In unserer Praxis schöpfen wir zunächst alle konservativen Behandlungsmethoden aus. Viele Patienten glauben, mit einer Operation haben sich die Schmerzen erledigt. Das ist nicht so. Meist beginnt erst danach die orthopädische Behandlung, die oft 6-8 Monate andauert. Insofern raten wir den meisten Patienten nach ihrer spezifischen Diagnose zu Infusions– und Stoßwellentherapien, die Teil unserer gesamtheitlichen orthopädischen Schmerztherapie sind. Neben Schmerzmittel-Infusionen legen wir größten Wert auf eine begleitende Physiotherapie zur Stärkung des Muskelapparats rund um die gesamte Wirbelsäule. Die Physiotherapie-Praxis Bomi, mit der wir sehr eng zusammenarbeiten, hat ihre Praxis übrigens im gleichen Haus wie unsere Privatpraxis in Frankfurt Sachsenhausen.  

Gibt es Risiken, die die Wahrscheinlichkeit eines Bandscheibenvorfalls erhöhen?

Neben genetischen Vorbelastungen, die einen Bandscheibenvorfall begünstigen können, sind es vor allem berufliche und alltägliche Belastungen, die Risiken bergen. Wenn Sie sich zu wenig oder falsch bewegen beziehungsweise Ihre Wirbelsäule über längere Zeit fehl- oder überbelasten, kann ein Bandscheibenvorfall drohen. Hinzu kommen bestimmte körperliche Voraussetzungen, die das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöhen. Dazu gehören Übergewicht oder/und eine schwache Rumpfmuskulatur. Auch Diabetiker und Raucher gehören zur Risikogruppe.

Muss ich auf Sport nach einem Bandscheibenvorfall verzichten?

Nein. Im Gegenteil: Sport ist wichtig für den Muskelaufbau zur Entlastung Ihrer Wirbelsäule nach einem Bandscheibenvorfall. Allerdings sollten Sie den richtigen Zeitpunkt und die richtige Sportart wählen.
In der ersten Phase des akuten Schmerzes sollten Sie keinen Sport betreiben. Nach einigen Wochen – je nach Absprache mit Ihrem zuständigen Arzt – raten wir zu Sport unter orthopädischer und physiotherapeutischer Aufsicht. Dafür erhalten Sie Ihren individuellen Trainingsplan mir den richtigen Übungen. Wenn Sie Ihrer Lieblingssportart so schnell wie möglich wieder nachgehen möchten, sprechen Sie mit Ihrem Orthopäden über den Einstiegszeitpunkt und den langsamen und kontrollierten Wiedereinstieg.

Nun zum 3. großen Krankheitsbild. Welche Symptome deuten auf eine Kalkschulter hin? Woher weiß ich, dass es keine andere Schultererkrankung ist?

Die Art Ihrer Schultererkrankung diagnostizieren wir mittels Sonographie und MRT. Starke Schmerzen und eine deutliche Bewegungseinschränkung, beispielsweise kaum noch ausführbare Abduktion (seitliches Wegführen/Abspreizen des Arms), sind häufige Symptome für eine Kalkschulter. Zahlreiche Patienten berichten von einem akut über Nacht auftretendem Schmerz.

Es gibt 4 Phasen, die man bei einer Kalkschulter-Erkrankung unterscheidet:

1. Phase – Zellumwandlung

In der beginnenden Krankheitsphase erfolgt eine Umwandlung des Schultersehnen-Gewebes in Faserknorpel. In dieser Zeit haben Sie noch keine Schmerzen. Außerdem erkennt man diese Umwandlung auf dem Röntgenbild nicht

2. Phase – Verkalkung

In der 2. Phase lagert Ihr Körper Kalk in das absterbende Faserknorpel-Gewebe ein. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich die Kalkschulter genau auf dem Röntgenbild erkennen. Es treten häufig starke Schmerzen auf, die bis zur vollständigen Unfähigkeit, die Schulter zu bewegen, führen können.

3. Phase – Resorption

In dieser Phase kommt es zur Auflösung des eingelagerten Kalks. Aufgrund einer oftmals begleitenden Schleimbeutel-Entzündung im Schultergelenk ist diese Phase sehr schmerzhaft für Sie.

4. Phase – Reparatur

In der letzten Phase kommt es zur Umwandlung in normales Sehnengewebe. Die bisherigen Kalkdepots sind entweder sehr geschrumpft oder nicht mehr nachweisbar. Nichtsdestotrotz können weiterhin Schmerzen in dieser Phase auftreten.

Die akuten Schmerzphasen variieren je nach Patienten – von einigen Tagen über Wochen hinweg bis hin zu Monaten. Mit unserer Stoßwellentherapie und Kortisonbehandlung setzen wir direkt in der ersten Phase an.

Welche Therapien gibt es für die Kalkschulter?

In den akuten Phasen der Kalkschulter arbeiten wir mit Schmerzmittel-Injektionen direkt ins Schultergelenk. Außerdem setzen wir mit einer Stoßwellentherapie gezielt Impulse an den richtigen Stellen der Schulter. Die hochenergetischen Wellen regen die natürliche Heilungsreaktion Ihres Körpers an, da sie die Durchblutung steigern und das Gewebe-Wachstum fördern. Wir setzen also auf eine konservative Therapie bei der Kalkschulter. Dabei wird ein Messgerät auf der Schulter platziert, dass eine Stoßwelle direkt ins Gewebe schickt. Sie stößt bis zur Entzündung vor – d.h. bis zum Gewebe, zum Knochen, zu den Sehnen, in die Muskel oder in den Schleimbeutel. Die genaue Stelle vermessen wir vorab mittels Sonographie. Der Prozess dauert nicht mehr als 5min. Begleitend erhalten Sie entzündungshemmende Medikamente.

Warum hat man bei einer Kalkschulter oft Schmerzen bis hinunter in die Finger?

Sie haben bei einer Kalkschulter Schmerzen bis hinunter in die Hand, weil Nerven von der Halswirbelsäule an der Schulter vorbeilaufen und bis hinunter zu den Fingern reichen. Da die Schulter „auf dem Weg“ dieser Nerven liegt, strahlen Ihre Schmerzen aus.

Wie lange dauert es, bis sich eine Kalkschulter vollständig regeneriert?

Ohne Therapie kann es bis zu 1 Jahr dauern, bis sich die Kalkschulter wieder vollständig regeneriert hat. Mit den entsprechenden Behandlungsmethoden können Sie bereits nach 3-6 Wochen wieder schmerzfrei werden.

Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Dr. Ebner.

Sehr gerne.

Über den Autor: Dr. Marc Ebner

Dr. med. Marc Ebner, versierter Orthopäde und Unfallchirurg, betreibt mit seiner Frau Dr. med. Talea Eber seit 2021 eine Privatpraxis in Frankfurt. Seine Ausbildung erhielt er an der Universitätsklinik Frankfurt und der Hochtaunus Klinik in Bad Homburg.

Dr. Ebner ist spezialisiert auf innovative Behandlungsmethoden in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ein Schwerpunkt seiner Praxis liegt auf moderner bildgebender Diagnostik, insbesondere auf dem Einsatz von MRTs, um seinen Patienten eine präzise und umfassende medizinische Betreuung zu bieten – weit über die Grenzen der traditionellen Kassenmedizin hinaus.

Dr. Marc Ebner

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Konservative vs. operative Behandlungsmethoden

Experteninterview mit Herrn Dr. med. Marc Ebner zum Thema „Konservative vs. operative Behandlungsmethoden“

In diesem Interview spreche ich mit Dr. med. Marc Ebner, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, in seiner Privatpraxis in Frankfurt. Unser Fokus liegt heute auf dem spannenden Thema der Entscheidungsprozesse zwischen konservativen und operativen Behandlungsmethoden in der Medizin. Hierbei teilt Dr. Ebner, der für seine umfassende Erfahrung und sein Engagement für maßgeschneiderte Behandlungsansätze bekannt ist, seine Perspektiven zu den beiden unterschiedlichen Therapieoptionen.

Elias Moreno (Patient)

Herr Dr. Ebner, in Ihren bisherigen Interviews haben Sie häufig die Vorteile moderner Diagnosemethoden und die Bedeutung individueller Behandlungsansätze hervorgehoben. Können Sie uns erklären, wie Sie bei einem Patienten zwischen konservativen und operativen Behandlungsmethoden entscheiden?

Gern. Zunächst möchte ich betonen, dass es durchaus bestimmte Diagnosen gibt, beispielsweise Frakturen in der Unfallchirurgie, die eine Operation unumgänglich machen. Im Bereich der Orthopädie hingegen werden aus meiner Sicht viel zu oft Operationen durchgeführt, die auch konservativ behandelbar wären.

In unserer Privatpraxis in Frankfurt lege ich einen besonderen Fokus auf die Wirbelsäule und arbeite dabei eng mit PD. Dr. Dr. med. Marcus Rickert zusammen. Derzeit ist er hauptsächlich in der konservativen Therapie tätig, insbesondere bei Rückenleiden, und führt kaum noch Operationen durch. Gerade bei Bandscheibenproblemen, wenn keine neurologischen Ausfälle wie Lähmungen oder Taubheitsgefühle vorliegen, empfehlen wir, zunächst die konservativen Behandlungsmethoden auszuschöpfen. Dies kann eine längere Zeit in Anspruch nehmen und beinhaltet Therapien wie Kortisonbehandlungen, Physiotherapie, manuelle Therapien und Stoßwellentherapie. Die Diagnose stützen wir dabei auf eine umfassende MRT-Diagnostik.

Mein Kollege Marcus und ich haben festgestellt, dass wir so einen Großteil der Operationen vermeiden konnten. Statistiken zeigen, dass es in Deutschland je nach Standort große Unterschiede in der Häufigkeit von Operationen gibt. Leider werden konservative Behandlungen von den Krankenkassen oft schlecht oder gar nicht vergütet und so greifen zahlreiche Ärzte zur „schnellen Lösung Operation“.

Eine Operation ist jedoch nicht immer die beste Option, besonders bei Wirbelsäulenproblemen. Es ist ein Irrglaube, dass nach einer Operation alles erledigt sei und alle Schmerzen der Vergangenheit angehören. Tatsächlich beginnt danach eine intensive, oft 6-8 Monate dauernde orthopädische Nachbehandlung.

Die Entscheidung zwischen einer konservativen und einer operativen Behandlung hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört eine spezifische Diagnose, die Überlegung, ob neurologische Symptome vorhanden sind und Ihren individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen als Patient. In unserer Privatpraxis in Frankfurt streben wir meist die konservative Behandlung an, um langfristig die beste Lebensqualität für Sie als Patienten zu sichern.

Sie erwähnten in einem Ihrer Interviews die Bedeutung nicht-invasiver Therapieoptionen wie Stoßwellentherapie und Akupunktur. Wie integrieren Sie diese Methoden in die Behandlung orthopädischer Erkrankungen?

In unserer Privatpraxis in Frankfurt messen wir nicht-invasiven Therapiemethoden wie der Stoßwellentherapie und der Akupunktur große Bedeutung bei. Diese Behandlungsformen sind integraler Bestandteil unseres ganzheitlichen Behandlungsansatzes, insbesondere bei orthopädischen Erkrankungen. Eine präzise Diagnostik ist dabei der Schlüssel zu einer erfolgreichen konservativen Behandlung. Dafür nutzen wir fortschrittliche bildgebende Verfahren. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir haben die operative Lösung als „letzte Option“ stets im Hinterkopf. Unser Hauptaugenmerk liegt jedoch zuerst einmal auf nicht-invasiven Behandlungen.

Die Stoßwellentherapie hat sich dabei als besonders wirksam bei der Behandlung von chronischen Schmerzzuständen, wie zum Beispiel Kalkschultern oder Fersensporn, erwiesen. Diese Methode nutzt Druckwellen, um den Heilungsprozess im Gewebe zu beschleunigen und Schmerzen zu reduzieren. Die Akupunktur, eine traditionelle chinesische Medizinpraxis, setzen wir häufig im Schmerzmanagement und bei der Heilungsförderung ein.

Sollte sich nach einer gründlichen konservativen Behandlung zeigen, dass eine Operation notwendig ist, sind wir nicht an ein einziges spezifisches Zentrum gebunden. Für Wirbelsäulenbehandlungen verweisen wir unsere Patienten an PD. Dr. Dr. med. Marcus Rickert, während wir für Schulterdiagnosen eine Zusammenarbeit mit einer Klinik in Heidelberg pflegen.

Okay, Sie ziehen also die konservativen Behandlungsmethoden vor. Aber wann setzen Sie auf eine operative Intervention?

Nun, eine Operation ist für uns immer die letzte Option. Wir greifen zu einem chirurgischen Eingriff erst dann, wenn das gesamte Spektrum der konservativen Orthopädie vollends ausgeschöpft ist. Dazu gehören Infusionstherapien,  3D-Wirbelsäulenvermessungen, Stoßwellentherapie und Akupunktur, Hyaluronsäure Behandlungen und Arthrose-Therapien, Osteoporose Therapien und Orthopädische Schmerztherapie. Außerdem arbeiten wir eng mit Experten aus der Physiotherapie und Ergotherapie zusammen und inkludieren spezifische Ernährungspläne. Erst, wenn diese Methoden nicht greifen und Sie als Patient weiterhin unter erheblichen Schmerzen leiden, denken wir über eine Operation nach. In der Praxis kommt dies eher selten vor. Tatsächlich ist es vielleicht einer von 100 Patienten, bei dem wir uns für eine Operation entscheiden.

In diesem spezifischen Fall bieten Ihnen als Patienten ein umfassendes Beratungsgespräch an. Wir diskutieren ausführlich, welche operative Methode für Ihren Fall die beste ist und an welchem Ort sie am sinnvollsten durchgeführt werden sollte. Es ist uns wichtig, dass Sie alle verfügbaren Behandlungsoptionen verstehen, einschließlich möglicher Risiken, Erfolgsaussichten und der zu erwartenden Erholungsphase. Erst dann können Sie eine informierte Entscheidung treffen, mit der Sie sich wohl fühlen.

Wie beurteilen Sie die Langzeitfolgen konservativer Behandlungsmethoden im Vergleich zu chirurgischen Eingriffen, insbesondere in Ihrem Fachgebiet der Orthopädie?

Vor allem in der konservativen Wirbelsäulenorthopädie liegt unser Hauptaugenmerk darauf, Sie als Patienten ohne invasive Eingriffe oder Operationen schmerzfrei zu bekommen. Bei einer Wirbelsäulen-Operation werden oftmals weitere Wirbel und angrenzende Bereiche beeinträchtigt. Vielleicht wird es durch ein Beispiel klarer. Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen operativen Eingriff am Wirbelsegment L4/L5, also an 2 Ihrer Lendenwirbel. Die Operation verläuft optimal und Sie fühlen sich vielleicht für die folgenden Jahre gut. Doch dann passiert es oft, dass das gleiche Problem bei angrenzenden Wirbelsegmenten, also weiter unten oder oben an Ihrer Wirbelsäule, auftritt. Sie haben also das nächste Bandscheibenproblem oder Verschleißerscheinungen beziehungsweise Versteifungen. Eine Operation kann glücken und zum langfristigen Erfolg führen, muss aber nicht zwingend die definitive Lösung sein. Wir beobachten oft bei OP-Patienten, dass sich das Problem nur zeitlich und räumlich verschiebt. Langfristig kann dies dazu führen, dass sogar mehrere Bereiche Ihrer Wirbelsäule über die Jahre betroffen sein werden.

Im Bereich der Hüftorthopädie verhält es sich etwas anders. Hier ist der Behandlungsweg aus unserer Sicht klarer. Zwar lässt sich eine Hüftarthrose im Anfangsstadium auch gut mit sämtlichen konservativen Methoden behandeln. Sollte die Arthrose jedoch weit fortgeschritten sein, ist eine OP gut möglich und hat nicht den bei der Wirbelsäule beschriebenen Nachteil der Problemverschiebung. Oft fahren Menschen mit einer künstlichen Hüftprothese schon bald wieder schmerzfrei Ski.  Lediglich der Zeitpunkt für eine Hüftprothese sollte gut gewählt sein, da sie nach 20 Jahren ersetzt werden muss. Älteren Menschen sollte diese OP aus meiner Sicht nicht mehr zugemutet werden.

Was ich sagen will: Die Wahl der Behandlungsmethode hängt stark von Ihrer spezifischen Krankheit und dem Stadium der Erkrankung ab. In zahlreichen Fällen bieten konservative Methoden jedoch Vorteile in Bezug auf Ihre langfristige Gesundheit und Mobilität, insbesondere bei Erkrankungen der Wirbelsäule.

Wie sehen Nachsorge und Rehabilitation nach konservativen Behandlungen im Vergleich zu operativen Eingriffen aus?

Nachsorge und Rehabilitation sehe ich als integrale Bestandteile der konservativen Therapie, nicht als separate Phasen. Das komplexe Zusammenspiel aus Orthopädie, Physiotherapie, Ergotherapie und Ernährungsberatung habe ich vorhin beschrieben. Ich lege also ich einen Therapieplan fest und begleite Sie als Patienten auch weiterhin eng, z.B. in der Physiotherapie-Phase. Auch während der Betreuung durch die exzellenten Physiotherapeuten im Physiotherapie-Zentrum Bomi (ansässig im gleichen Haus wie unsere Praxis) begleite ich weiterhin Ihren Genesungsprozess. So tausche ich mich während der gesamten Behandlungsdauer, die bis zu 12 Sitzungen umfassen kann, regelmäßig mit den Kollegen über Ihre Fortschritte aus.

Dieses Vorgehen unterscheidet sich grundlegend von der Nachsorge und Rehabilitation nach operativen Eingriffen. Hier stehen Sie nach der Operation vor einem langen und oft mühsamen Weg. Die Erholungszeit kann bis zu 1 Jahr dauern, bis Sie alltägliche Aktivitäten wieder problemlos bewältigen können.

Welche Rolle spielen Patientenpräferenzen und -erwartungen in Ihrer Entscheidungsfindung zwischen konservativen und operativen Therapieoptionen?

Natürlich kommen viele Patienten mit bestimmten Vorstellungen und Erwartungen in unsere Praxis, wie beispielsweise, dass eine OP das Heilmittel sei und sie sich danach wieder wie neu geboren fühlen. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass Sie als Patient unmittelbar nach einer Operation sofort schmerzfrei und vollends rehabilitiert sind. Tatsächlich haben viele Patienten auch nach einer Operation noch Schmerzen.

Dem Spezialisten-Team, mit denen ich zusammenarbeite, und mir ist es jedoch wichtig, dass wir Ihnen als Patienten einen neutralen und individuell abgestimmten Behandlungsweg aufzeigen. Wir erläutern Ihnen sowohl konservative als auch operative Behandlungsmethoden transparent und verständlich, so dass Sie letztendlich eine informierte Entscheidung treffen können.

Wenn wir als Ärzte zu der Einschätzung kommen, dass eine Operation der einzige oder beste Weg für Ihre Behandlung ist, dann werden wir Ihnen das klar kommunizieren. Es ist jedoch ebenso wichtig, ausführlich mit Ihnen über Ihre persönlichen Bedürfnisse, Erwartungen und möglichen Bedenken zu sprechen.

In unserer Privatpraxis in Frankfurt können wir die Vorteile bei allen konservativen Behandlungsmethoden für Sie als Privatpatienten glücklicherweise vollends ausschöpfen. In einem anderen Interview habe ich die Unterschiede zwischen den Abrechnungsmodellen von gesetzlichen und privaten Krankenkassen ausführlich erklärt. Falls Sie das Thema näher interessiert, schauen Sie gern hier.  

Wie sehen Sie die Zukunft der konservativen Therapie im Vergleich zu operativen Eingriffen in Ihrem Fachbereich?

Die Zukunft der konservativen Therapie in der Orthopädie und Unfallchirurgie sehe ich mit stark gemischten Gefühlen. Einerseits gibt es durch die fortschreitenden technologischen Entwicklungen in der Medizin immer mehr Möglichkeiten, nicht-invasive Behandlungen effektiver und zielgerichteter durchzuführen. Das Potenzial, Patienten mit konservativen Methoden effizient und nachhaltig zu behandeln, ist also größer denn je.

Andererseits stehen wir vor wirtschaftlichen und strukturellen Herausforderungen. Die konservative Orthopädie ist vor allem für Ärzte, die über gesetzliche Krankenkassen abrechnen, finanziell weniger lukrativ im Vergleich zu operativen Eingriffen. Insofern ist es für gesetzliche Krankenkassen zunehmend weniger interessant, konservative Behandlungen anbieten. Die Tendenz geht also immer mehr zur operativen Behandlungsmethode. Dies ist aus meiner Sicht keine optimale Entwicklung für die Patientenversorgung.

Die Universitätsklinik Frankfurt hatte früher zum Beispiel eine eigene Abteilung für konservative Orthopädie inne. Diese existiert heute nicht mehr, weil sie sich finanziell nicht mehr trägt. Solche Entwicklungen zeigen, dass die Zukunft der konservativen Therapie nicht nur von medizinischen, sondern auch von wirtschaftlichen Faktoren abhängt. Meiner Meinung nach ist es aber wichtig, ein Bewusstsein im Gesundheitssystem als auch in der Ärzteschaft zu schaffen, dass konservative Behandlungsmethoden nicht nur finanziell, sondern vor allem aus Sicht der Patientenversorgung und -gesundheit einen hohen Wert haben.

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Dr. Ebner.

Sehr gern.

Über den Autor: Dr. Marc Ebner

Dr. med. Marc Ebner, versierter Orthopäde und Unfallchirurg, betreibt mit seiner Frau Dr. med. Talea Ebner seit 2021 eine Privatpraxis in Frankfurt. Seine Ausbildung erhielt er an der Universitätsklinik Frankfurt und der Hochtaunus Klinik in Bad Homburg.

Dr. Ebner ist spezialisiert auf innovative Behandlungsmethoden in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ein Schwerpunkt seiner Praxis liegt auf moderner bildgebender Diagnostik, insbesondere auf dem Einsatz von MRTs, um seinen Patienten eine präzise und umfassende medizinische Betreuung zu bieten – weit über die Grenzen der traditionellen Kassenmedizin hinaus.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview zum Thema „MRT vs. Röntgen“

Experteninterview mit Herrn Dr. med. Marc Ebner zum Thema „MRT vs. Röntgen“

Ich spreche mit Herrn Dr. med. Marc Ebner, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, in seiner Privatpraxis in Frankfurt, über die Unterschiede von MRT und Röntgen in der modernen Medizin. Dr. Ebner, bekannt für seine Expertise und sein Engagement für innovative Behandlungsmethoden, teilt hier seine Einsichten und Erfahrungen zu diesen beiden diagnostischen Verfahren.

Alexander Baum (Patient)

 

Herr Dr. Ebner, können Sie mir erklären, in welchen Fällen Sie ein MRT anstelle eines Röntgens empfehlen würden?

Gern. Im Gegensatz zum Röntgen oder auch CT (Computertomographie), das hauptsächlich Knochenstrukturen abbildet, ermöglicht das MRT (Magnetresonanztherapie) eine umfassendere Darstellung sowohl von Knochen, aber auch Muskeln, Sehnen, Weichteilen und Nerven. Für komplexe Krankheitsbilder wie Bandscheibenvorfälle, Stenosen oder Weichteiltumore, ist ein MRT in meinen Augen sehr viel aussagekräftiger.

Können Sie beide Verfahren kurz beschreiben?

Ja. Bei der Computertomographie (CT) werden Sie auf eine bewegliche Liege gelegt und in einen ringförmigen Scanner geschoben. Während der Untersuchung dreht sich der Scanner um Sie herum und nutzt Röntgenstrahlen, um Ihren Körper in Schichten zu erfassen. Das Ergebnis ist ein dreidimensionales Bild, das präzise Ansichten aller Körperbereiche, vor allem von Knochen, aber auch Herz und Gefäßen, ermöglicht.

Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch bekannt als Kernspintomographie, verwendet Magnetfelder und Radiowellen zur Bildgebung. Dabei werden Sie auf eine Liege positioniert und in das MRT-Gerät eingefahren. Während der Untersuchung erzeugt das Gerät Magnetfelder, die klopfende Geräusche verursachen und die Ausrichtung der Wasserstoffatome im Körper beeinflussen. Radiowellen-Impulse verändern diese Ausrichtung, und die Rückkehr in den ursprünglichen Zustand wird zur Erstellung detaillierter Bilder von Organen und Gewebe verwendet.

Was sind die Hauptunterschiede zwischen MRT und Röntgen, und wie beeinflussen diese Unterschiede meine Behandlung?

Die Hauptunterschiede zwischen MRT und Röntgen basieren auf ihren Bildgebungstechnologien und Anwendungsgebieten. Ein MRT, das Magnetfelder und Radiowellen nutzt, ist besonders geeignet für die Darstellung nicht-knöcherner Strukturen wie Weichteilen, Organen und Gelenken. Es ist strahlungsfrei und somit nicht schädlich. Damit kann man bereits geringfügige Veränderungen im Körper, wie Entzündungsherde oder Tumore, frühzeitig entdecken. Ein MRT dauert ungefähr 15-25min.

Röntgen hingegen, basierend auf Röntgenstrahlen, dauert meist nicht mehr als 10min. Es eignet sich für die Untersuchung von Knochen und ist fester Bestandteil in der Notfalldiagnostik. Die Wahl zwischen beiden Methoden hängt vom individuellen Krankheitsbild und der zu untersuchenden Körperregion ab.

Zwar ist das MRT die teurere Diagnostik-Methode, doch damit lässt sich weitaus mehr im Körper erkennen als beim Röntgen. Die Kosten deckt Ihre private Krankenkasse.

Es gibt also verschiedene Anwendungsgebiete?

Ja, tatsächlich haben die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) unterschiedliche Anwendungsbereiche. Ein CT wird breit eingesetzt, etwa zur schnellen Untersuchung der Lunge, des Bauchraums und des Kopfes und insbesondere nach Unfällen zur Diagnose von Frakturen. Das MRT hingegen wird hauptsächlich in der Neurologie, zur Untersuchung des Bauchraums und bei der Brustkrebsdiagnostik (MR-Mammographie) verwendet. Bei mir in der Orthopädie ist es unverzichtbar für die Gelenkdiagnostik, bei Muskelläsionen und bei der Darstellung von Knochen, Weichteilen und dem Rückenmark.

Gibt es bestimmte Risiken bei der Verwendung von Röntgenstrahlen, die beim MRT nicht vorhanden sind?

Röntgenstrahlen, als eine Form ionisierender Strahlung, können bei zu häufiger Anwendung gesundheitliche Risiken bergen, insbesondere in Bezug auf mögliche Krebserkrankungen. Beim MRT hingegen nutzt man nicht-ionisierende Strahlung, die als sicherer gilt, besonders für wiederholte Untersuchungen. Magnetische Felder und Radiowellen des MRTs haben keine bekannten langfristigen negativen Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Deshalb gilt diese Methode bei zahlreichen Ärzten als bevorzugte Option für detaillierte Bildgebungen.

Wie genau und detailliert sind denn die Bilder aus dem MRT im Vergleich zu denen aus dem Röntgen?

Röntgenbilder bieten eine zweidimensionale Ansicht von oben und von der Seite, die für eine „schnelle“ Betrachtung sehr hilfreich ist.

MRT-Bilder ermöglichen jedoch eine detailliertere Betrachtung des Körpers auf dreidimensionalen Ebenen. Das ist besonders bei der Diagnose von komplexen Erkrankungen hilfreich. Ich erkläre Ihnen gern diese 3 Abbildungsebenen:

Die Axial-Ebene schneidet den Körper horizontal und teilt ihn in obere und untere Teile. Sie ist hilfreich für die Betrachtung von Strukturen wie dem Gehirn oder den Wirbelsäulenscheiben. Die sagittale Ebene schneidet den Körper vertikal von vorne nach hinten, teilt ihn also in linke und rechte Hälften. Auch diese Ebene wird für die Betrachtung der Wirbelsäule oder des Gehirns verwendet. Die koronare Ebene schneidet den Körper zwar ebenfalls vertikal, aber von einer Seite zur anderen, teilt also in vordere und hintere Teile. Diese Ebene ist nützlich für die Untersuchung der Lungen, des Herzens und anderer Organe im Brust- und Bauchraum.

Neben den Organen betrachtet man mit dem MRT selbstverständlich auch Knochen und beispielsweise Bandscheiben sehr genau. Weiterhin ist es möglich, Fett- oder Wasserschichten entweder hervorzuheben oder auch zu unterdrücken. Eingelagerte Wasser- oder Fettschichten werden so beispielsweise „leuchtend“ dargestellt – eine Ansicht, die eine Röntgenansicht nicht leisten kann. Auch Innenansichten sind viel besser mit dem MRT erkennbar, z.B. ob ein Wirbelkörper im Inneren (an-)gebrochen ist.

Ist das MRT für Patienten bequemer als eine Röntgenuntersuchung?

Röntgenuntersuchungen sind schneller, aber MRTs sind dank moderner Technologien ebenfalls recht komfortabel. Von unserer Privatpraxis in Frankfurt überweisen wir Sie zu nexmed. Dort gibt es ein sogenanntes offenes MRT. Gerade für Menschen mit Platzangst oder Angst vor der „Röhre“ ist das weitaus komfortabler als früher. Und Sie erhalten beim MRT recht zügig ein qualitativ hochwertiges Bild.

Wie entscheiden Sie, ob sich eher ein MRT oder ein Röntgenbild für meine Diagnose eignet?

Meine Entscheidung basiert auf Ihrem Krankheitsbild. Da ich Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie bin, bevorzuge ich meist das MRT, weil es einfach eine umfassendere und genauere Diagnostik Ihrer Knochen und Muskeln ermöglicht. Außerdem kann ich dabei – im Gegensatz zum Röntgenbild – nichts übersehen. Und ich erspare Ihnen ein 2. Bild, das möglicherweise beim Röntgen notwendig sein würde.

Sind MRT-Untersuchungen teurer als Röntgenaufnahmen, und wie wirkt sich das auf meine Behandlung aus?

Ja, MRT-Untersuchungen sind teurer als Röntgenaufnahmen. Als Privatpatient müssen Sie sich darüber aber keine Sorgen machen, denn Ihre private Krankenversicherung übernimmt die Kosten dafür.

Gibt es Situationen, in denen Sie weder ein MRT noch ein Röntgen empfehlen würden?

Ja, in einigen Fällen, insbesondere wenn wir lediglich eine erste Einschätzung brauchen, kann eine Sonographie ausreichend sein. Wir nutzen sie häufig als ersten Schritt in der Diagnostik, um ein sehr schnelles Ergebnis direkt in unserer Privatpraxis in Frankfurt zu erhalten. Meist geht damit die Überlegung für den nächsten Schritt einher. Für eine differenzierte Diagnostik überweisen wir Sie aber zum MRT.

Nutzen Sie in Ihrer Praxis neueste Technologien bei MRT und Röntgen?

Ja, wir legen großen Wert darauf, Ihnen die neuesten und fortschrittlichsten Technologien in der bildgebenden Diagnostik anzubieten. Deshalb überweisen wir Sie zügig an die hochmoderne Radiologie in Frankfurt nexmed. Auch der Weg dahin ist nicht weit. Nur 2 U-Bahn-Stationen von unserer Privatpraxis in Frankfurt entfernt, erreichen Sie nexmed sehr schnell. Mit dem Auto sind Sie in einer knappen Viertelstunde dort.

Was sind – zusammengefasst – die Vor- und Nachteile beider Verfahren für mich als Patienten?

Um es kurz auszudrücken: Röntgen ist schnell und effektiv für Knochen und Notfälle, birgt aber ein Strahlenrisiko. MRTs bietet detailliertere Bilder ohne Strahlung, sind aber teurer und dauern ein bisschen länger.

Die Kosten sind aber als Privatpatient irrelevant für mich, weil die private Krankenkasse zu 100% übernimmt. Und das MRT dauert auch nur eine Viertelstunde länger als ein Röntgenbild. Richtig?

Genau. Insofern haben Sie keine Nachteile.

Sehen Sie zukünftige Entwicklungen in der bildgebenden Diagnostik, die für Patienten wie mich wichtig sein könnten?

Es ist erkennbar, dass die Entwicklung eines hochauflösenden MRT-Bildes viel weniger Zeit in Anspruch nimmt als früher. In den folgenden Jahren werden Sie immer weniger lange auf der Liege verweilen müssen. Zudem werden die Bilder immer genauer. Außerdem wird es MRTs bald flächendeckender geben. Das ist wichtig, denn gerade im gesetzlichen Krankenkassen-Bereich kann es bis zu 6 Wochen dauern, bis Sie einen Termin bekommen. Als Privatpatient in unserer Privatpraxis in Frankfurt haben Sie dieses Problem nicht. Wir geben Ihnen sehr schnell einen Termin bei nedmex.

Und wie fließen die Ergebnisse aus MRT- und Röntgenuntersuchungen anschließend in meinen Behandlungsplan ein?

Nun, sobald Ihr MRT bei nedmex durchgeführt wurde, erhalten wir in enger Absprache mit dem zuständigen Radiologen eine Beschreibung und Beurteilung Ihres Krankheitsbildes. Diese Ergebnisse fließen in Ihren persönlichen Therapieplan ein, den wir individuell für Sie in unserer Privatpraxis in Frankfurt erstellen. Wir legen großen Wert auf eine gesamtheitliche Betrachtung und wählen Ihre Therapie oder auch Ihren Therapie-Mix auf Grundlage Ihres individuellen Krankheitsbildes und Ihrer persönlichen Krankheitsvorgeschichte aus. Selbstverständlich sprechen wir Ablauf und Zeitraum Ihres Therapieplans in Ruhe mit Ihnen durch.  

Okay. Eine letzte Frage habe ich noch. Unterscheidet sich denn der Einsatz von MRT und Röntgen in Ihrer Praxis von denen in einer regulären Kassenpraxis?

In unserer Privatpraxis in Frankfurt können wir dank schneller Terminvergabe flexibler auf Ihre Bedürfnisse eingehen, Ihre Diagnose stellen und zügig einen Therapieplan erarbeiten – ganz im Gegensatz zu regulären Kassenpraxen, wo längere Wartezeiten, vor allem für MRTs, üblich sind.

Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Dr. Ebner.

Gern.

Über den Autor: Dr. Marc Ebner

Dr. med. Marc Ebner, versierter Orthopäde und Unfallchirurg, betreibt mit seiner Frau Dr. med. Talea Ebner seit 2021 eine Privatpraxis in Frankfurt. Seine Ausbildung erhielt er an der Universitätsklinik Frankfurt und der Hochtaunus Klinik in Bad Homburg.

Dr. Ebner ist spezialisiert auf innovative Behandlungsmethoden in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Ein Schwerpunkt seiner Praxis liegt auf moderner bildgebender Diagnostik, insbesondere auf dem Einsatz von MRTs, um seinen Patienten eine präzise und umfassende medizinische Betreuung zu bieten – weit über die Grenzen der traditionellen Kassenmedizin hinaus.

Dr. Marc Ebner

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Experteninterview mit Dr. med. Marc Ebner zu den Vorteilen einer privaten Behandlung im Vergleich zur Kassenmedizin

Experteninterview mit Dr. med. Marc Ebner zu den Vorteilen einer privaten Behandlung im Vergleich zur Kassenmedizin

Ich spreche mit Dr. med. Marc Ebner, Frankfurter Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, über die Vorteile der privaten medizinischen Behandlung im Vergleich zur Kassenmedizin. Dr. Ebner, der seine umfassende Ausbildung und berufliche Erfahrungen in renommierten Einrichtungen wie der Universitätsklinik Frankfurt und der Hochtaunus Klinik in Bad Homburg gesammelt hat, führt mit seiner Frau Dr. med. Talea Remy-Ebner seit 2021 erfolgreich eine Privatpraxis in Frankfurt.

In diesem Interview gibt er uns Einblicke in seine Entscheidung, sich von der Kassenmedizin abzuwenden und eine Privatpraxis mit seiner Partnerin zu eröffnen. Darin beleuchtet er die Vorteile, die diese Entscheidung für seine Patienten mit sich bringt.

Weber, Julia (Patientin)

Herr Dr. Ebner, Sie haben in Ihrer Karriere sowohl in der Kassenmedizin als auch in der privaten Praxis gearbeitet. Können Sie uns erläutern, was Sie dazu bewogen hat, sich vollständig auf die private Praxis zu konzentrieren?

Meine Entscheidung, von der Kassenmedizin zur privaten Praxis zu wechseln, basierte auf mehreren Faktoren. Während meiner Zeit in Kassenpraxen und Kliniken habe ich festgestellt, dass die Zeit, die ich meinen Patienten widmen konnte, sehr begrenzt war. Dies war sowohl für mich als Arzt als auch für meine Patienten unbefriedigend.

In unserer Privatpraxis habe ich nun die Möglichkeit, mir mehr Zeit für jeden einzelnen Patienten zu nehmen und mich ausführlicher mit ihrer individuellen Krankheitsgeschichte zu beschäftigen. Ein weiterer entscheidender Punkt war, dass in der Kassenmedizin der Umfang der medizinischen Versorgung oft durch externe Vorgaben bestimmt wird. Sie können sich vorstellen, dass damit meine diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten extrem eingeschränkt waren. In unserer Frankfurter Privatpraxis kann ich hingegen flexibler auf die spezifischen Bedürfnisse meiner Patienten eingehen und ihnen eine umfassendere medizinische Versorgung bieten. Gerade in meinem Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie finde ich das sehr wichtig.

Was genau sind denn die Herausforderungen in der gesetzlichen Kassenmedizin?

Eines der Hauptprobleme war die zeitliche Begrenzung, die durch das System vorgegeben wird. In Kassenpraxen musste ich oftmals viele Patienten in einem sehr engen Zeitfenster betreuen. Dies beeinträchtigte die Qualität der medizinischen Versorgung, da es schwierig war, auf individuelle Bedürfnisse und Fragen der Patienten ausführlich einzugehen.

Oft wurden zudem bestimmte Untersuchungen oder Therapieformen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Mir waren also die Hände gebunden, jedem Patienten die für ihn bestmögliche Behandlungsmethode zu etablieren. Beispielsweise wurde in vielen Fällen ein MRT, das für eine umfassende Diagnose notwendig sein kann, nicht von der Kasse übernommen. Dies kann durchaus frustrierend für den Patienten werden. Und auch für mich, weil ich weiß, dass es bessere diagnostische Optionen gibt, die aber aufgrund der Systemvorgaben nicht immer zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus führt der Druck, eine hohe Anzahl von Patienten in kurzer Zeit zu behandeln, oft zu einer Arbeitsüberlastung der Ärzte. Das empfinde ich als äußerst ungut gegenüber den Patienten. In unserer Privatpraxis hingegen habe ich die Freiheit, jedem, der zu mir kommt, genau die Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, die er benötigt. Außerdem kann ich ihm fortschrittlichere Behandlungsmethoden mit neuester Medizintechnik anbieten, die im Rahmen der gesetzlichen Kassenmedizin nicht immer möglich sind.

Nun sind Sie Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Was gehört zu Ihrer modernen Medizintechnik in Ihrer Privatpraxis in Frankfurt?

In unserer Privatpraxis legen wir großen Wert darauf, unseren Patienten eine Spitzenversorgung mit modernster Medizintechnik anzubieten. Ein Beispiel für meinen Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie ist unser Stoßwellengerät der Firma Storz, das zu den neuesten auf dem Markt gehört. Dieses Gerät ermöglicht es mir, eine Vielzahl von muskuloskelettalen Beschwerden effektiv zu behandeln, ohne gleich zu invasiven Methoden greifen zu müssen.

Zudem setzen wir fortschrittliche EMG-Geräte (Elektromyografie) ein, die es uns ermöglichen, die elektrische Aktivität in den Muskeln zu messen. Es kommt bei der Diagnose und Behandlung von Nerven- und Muskelbeschwerden zum Einsatz. Außerdem führen wir hochprofessionelle 3D Wirbelsäulenvermessungen durch. Mit dieser Technologie führe ich genaue Analysen der Wirbelsäule durch, um individuelle Behandlungspläne zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse meiner Patienten zugeschnitten sind.

Im Gegensatz zu vielen Kassenpraxen, in denen oft sofort eine operative Behandlung in Betracht gezogen wird, ermöglicht mir meine moderne Ausrüstung, meinen Privatpatienten eine umfassende Diagnose zu stellen und eine konservative Therapie des gesamten muskuloskelettalen Systems anzubieten. Ich behandle zahlreiche Patienten so, dass der OP-Tisch nicht zwingend erforderlich wird.

Im Gegensatz zur Standardausrüstung in vielen Kassenpraxen haben wir in unserer Privatpraxis die Möglichkeit, genauere Diagnosen zu stellen und weniger invasive, aber vor allem sehr individuelle Behandlungsmethoden anzubieten. Für unsere Patienten bedeutet das weniger Belastung und im Idealfall eine schnellere Genesung.

Ein häufiges Problem in der medizinischen Versorgung sind lange Wartezeiten für Termine. Wie handhaben Sie dieses Thema in Ihrer Privatpraxis, um Ihren Patienten eine zeitnahe Behandlung zu ermöglichen?

In unserer Privatpraxis in Frankfurt ist es uns ein wichtiges Anliegen, unseren Patienten möglichst keine langen Wartezeiten zuzumuten. Besonders in orthopädischen Praxen brauchen die Menschen schnelle Termine und können nicht Wochen auf einen Termin warten. Deshalb haben wir unsere Praxis so organisiert, dass wir eine hohe Flexibilität bei der Terminvergabe bieten können.

Dank moderner Kommunikationswege wie WhatsApp, Doctorlib, Jameda, unserer Website und natürlich auch dem traditionellen Telefon sind wir auf allen Kanälen erreichbar. So können wir schnell auf Anfragen reagieren und Termine sofort oder zumindest zeitnah zu vergeben. In vielen Fällen ist es möglich, unsere Patienten noch am selben Tag oder zumindest innerhalb sehr kurzer Zeit zu sehen. Kassenpraxen haben da ganz andere Wartezeiten. Hier warten Patienten oft Wochen oder sogar Monate auf einen Termin.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit Fachspezialisten in Ihrer Privatpraxis und anderen medizinischen Einrichtungen aus?

In unserer Frankfurter Privatpraxis legen wir großen Wert auf eine nahtlose integrierte Patientenversorgung. Beispielsweise arbeiten wir eng mit dem Bomi Physiozentrum im gleichen Haus zusammen, wo unsere Patienten direkt nach der Diagnose Termine für Ihre physiotherapeutischen Stunden erhalten. Außerdem pflegen wir einen engen Kontakt zu nexmed, die uns bei der schnellen und präzisen Durchführung von MRT-Untersuchungen unterstützen.

Durch unsere Vernetzung mit anderen Privatpraxen nehmen wir bei Bedarf schnell Überweisungen und Weiterleitungen zu anderen Spezialisten vor. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn unsere Patienten spezifische, außerhalb unseres Fachbereichs liegende Behandlungen benötigen. Die schnelle Kommunikation und Koordination mit diesen Fachspezialisten optimiert den Behandlungsprozess erheblich, reduziert Wartezeiten und ermöglicht eine kontinuierliche, hochqualitative Betreuung.

Kommen wir zur Finanzierung. Was ist aus Ihrer Sicht der Vorteil eines Patienten, wenn er sich in einer Privatpraxis behandeln lässt?

Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Gesetzlichen-Krankenkassen-Ärzten sind nicht nur zeitlich, sondern auch budgetär die Hände gebunden. Pro Patient hat ein Kassenarzt lediglich ein begrenztes Budget, das er nicht übersteigen darf. Das Schlimme dabei ist: Es ist erst einmal egal, mit welcher Schwere der Krankheit der Patient zu kämpfen hat. Die Behandlung muss in jedem Fall schnell und günstig erfolgen – egal, ob – salopp gesagt – Schnupfen oder Bandscheibenvorfall. Deshalb leiten zahlreiche Ärzte ihre Patienten direkt zur OP weiter. Bei Operationen werden nämlich neue Budgets frei. Aus medizinischer Sicht ist das jedoch meiner Meinung nach in vielen Fällen gar nicht notwendig, sondern eher eine längere therapeutische Methode. In unserer Privatpraxis schöpfen wir zunächst den vollständigen Prozess der Diagnostik und Therapie aus.

In Ihrer Privatpraxis bieten Sie auch präventive Maßnahmen und alternative Heilverfahren wie Akupunktur an. Können Sie uns mehr über diese Angebote erzählen und erläutern, warum solche Verfahren in der Kassenmedizin oft zu kurz kommen?

Gern. In unserer Privatpraxis in Frankfurt setzen wir immer bei einem ganzheitliches Behandlungskonzept an, das über die Grenzen der Standardmedizin hinausgeht. Ein wichtiger Bestandteil dieses Konzepts ist die Akupunktur. Diese traditionelle chinesische Heilmethode trägt zu Schmerzlinderung, Entspannung und Stressabbau bei und verbessert die Schlafqualität sowie die Immunfunktionen im Körper. Sogar Nebenwirkungen bei Krebsbehandlungen lassen sich mit Akupunkturen lindern. Außerdem kann diese Behandlungsmethode bei der Verbesserung der Verdauung, bei Linderungen von Allergiebeschwerden und sogar bei der Verbesserung der Fruchtbarkeit helfen.

Besonders bei muskulären Verspannungen, Rücken- und Gelenkschmerzen, weswegen zahlreiche Patienten zu mir kommen, bietet sich eine Akupunktur an. Was viele nicht wissen, ist, dass sie durchaus auch gegen Schwindel, Migräne und Allergien wirken kann. Viele unserer Patienten schätzen diese Methode auch zur Stressreduktion und zur allgemeinen Entspannung. Oft bieten wir in Kombination mit Akupunktur andere Therapieformen wie die Stoßwellentherapie oder die Infusionstherapie an, um eine optimale Lösung bei einem orthopädischen Problem zu erzielen.

Leider kommen solche alternativen Heilverfahren in der Kassenmedizin oft zu kurz, vor allem aufgrund von Budgetbeschränkungen und starrer Richtlinien. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für Akupunktur und ähnliche Verfahren nicht, da sie nicht als Standardbehandlung gelten. In unserer Frankfurter Privatpraxis haben wir jedoch die Freiheit und die Ressourcen, diese wertvollen Behandlungsmöglichkeiten anzubieten, und können so individuell auf die Bedürfnisse unserer Patienten eingehen.

Kennen Sie noch jemand anderen in Frankfurt, der einen ähnlichen Weg wie Sie gegangen ist und gute Erfahrungen als Privatarzt macht?

Ja, einige. Schauen Sie gern einmal hier. Beispielsweise hat Dr. med. Sabine Eversheim sehr gute Erfahrungen als Ärztin für Allgemeinmedizin mit dem Übertritt in ihre Privatpraxis gemacht.

Herr Dr. Ebner, vielen Dank für Ihre Zeit und das interessante Interview.

Dr. Marc Ebner - Experte für Muskelrelaxans

Über den Autor: Dr. Marc Ebner

Dr. med. Marc Ebner leitet als erfahrener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie seit 2021 eine erfolgreiche Privatpraxis in Frankfurt mit seiner Frau Dr. med. Talea Ebner. Seine fundierte Ausbildung absolvierte er an der Universitätsklinik Frankfurt und der Hochtaunus Klinik in Bad Homburg. Dr. Ebner spezialisiert sich auf Orthopädie und Unfallchirurgie unter Einbezug innovativer Behandlungsmethoden, darunter Akupunktur und Stoßwellentherapie.
Bei ihm steht eine individuelle Patientenbetreuung im Zentrum seiner Arbeit. In seiner Frankfurter Privatpraxis kombiniert er modernste Medizintechnik mit einer patientenorientierten Versorgung, um den Beschränkungen der Kassenmedizin entgegenzuwirken und seinen Patienten eine optimierte, persönliche Behandlung zu bieten.

Dr. Marc Ebner

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